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Sonic & All-Stars Racing Transformed

Sonic & All-Stars Racing Transformed

Sicher, der Sonic ist nicht selten doch auch nur ein oller Kopierer. Aber ein ziemlich schlauer. Das beweist das Spaßrennspiel Sonic & All-Stars Racing Transformed in vielen der lustigen Kurven.

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Wobei "nur" das wesentliche Konzept bei der Mario Kart-Serie entlehnt ist. Und den Spielspaß kann man nicht kopieren, denn muss man selbst einbauen. Das ist Sega ziemlich gut gelungen, was vor allen Dingen an drei Säulen liegt: Streckendesign, Fahrgefühl und Itemauswahl.

Die Strecken sind allesamt gelungen und aus diversen Universen von Sega entlehnt. Im Afterburner-Rennen starten wir auf einem Flugzeugträger, um kurze Zeit später im F-14-Tomcat durch die Luft zu sausen. Oder wir rasen durch die Straßenschluchten von Shibuya und träumen von Jet Set Radio Future. Oder gleiten durch die Lüfte von Skies of Arcadia und hoffen, endlich Vyse als spielbaren Charakter freizuschalten. Super Monkey Ball ist sowieso dabei, aber auch absurde Marken wie Golden Axe kriegen einen Auftritt. Wie gesagt: Abwechslungsreich und allesamt top.

Im Vergleich zum Vorgänger wird das Spiel verschlankt. Kein Shop mehr für Waffenupgrades und auch die Charaktere lassen sich nun einfacher während des Spielen freischalten. Jeder Fahrer aus dem Sega-Universum darf milde hochgelevelt werden. Das ist auch ein bisschen schade, weil so zumindest anfangs der Wechsel zwischen den Charakteren eher verhindert. Man bleibt eher bei einem und spielt für den die sieben Mods frei. Wobei sich dadurch nicht die wesentlichen Fahreigeschaften verändern, sondern nur die Verteilung der Punkte für die Eigenschaften Geschwindigkeit, Beschleunigung, Handling, Boost und All-Star. Also ist irgendwo doch alles fair.

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Sonic & All-Stars Racing TransformedSonic & All-Stars Racing Transformed
Das Fahrgefühl ist dem eines Funracers absolut würdig.

Man kann sich quasi aussuchen, ob man eher auf Speed und fahrerisches Können am Limit setzt, oder robuste Gefährte wählt, deren Fahrer eher mal den bisweilen etwas ungerecht anmutenden All-Star-Bonus kassieren, um unverwundbar ein paar Plätze gut zu machen. Aber so ganz bis nach vorne kommen sie damit auch nicht, wenn gute Leute mitfahren. Ein magisches Gummiband zieht schlechte Spieler übrigens nicht spürbar nach vorne - auch mal ganz entspannend.

Das Salz in der Funracer-Suppe sind die Items. Hier trumpft Sega mit dem Wissen auf, es beim letzten Mal etwas zu sehr übertrieben zu haben. Die Items sind deutlich verschlankt, aber es ist alles wichtige dabei. Und es gibt tolle Handschuhe fürs Heck, mit denen man die Items der Gegner abfangen kann, um sie dann als Racheakt postwendend wieder zurückzuschicken. Per Knopfdruck können wir auch in den Rückspiegel schauen, um die Waffe gezielt zurück zu schicken. Wir dürfen Kugelfische verschießen, Raketen auf die Reise schicken ebenso wie zielsuchende Miniautos.

Das Fahrgefühl ist dem eines Funracers absolut würdig. Fahrzeuge steuern sich nicht so unterschiedlich, lediglich das Handling spürt man doch sehr genau. Der Clou in Sonic & All-Stars Racing Transformed ist, dass sich das Fahrgefühl während der Rennen ändert, weil man beim Verändern oder Wegfallen des Untergrundes in einem Boot oder Fluggerät landet. Das sorgt für visuelle Abwechslung und ermöglicht vor allen Dingen neue Strategien. Im Flugzeug ist man meist schneller, aber es ist nicht immer einfacher, den Absprung zur Transformation hinzukriegen.

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Das Spiel ist zudem ausgesprochen anspruchsvoll, auch wenn es zunächst ziemlich naiv daherkommt. Wer länger spielt und gegen gute Leute fährt, wird nur gewinnen, wenn er brav möglichst alle Boost-Specials einsammeln und idealerweise via Kombos aneinanderreiht. Das Spiel hält einen durch eine hübsche Lernkurve bei Laune und es ist wirklich schön gemacht, dass Streckenkenntnis aktiv belohnt wird. Außerdem verändern sich die Strecken in jeder Runde ein bisschen. Wer gegen die Künstliche Intelligenz unterwegs ist, erlebt bereits den mittleren Schwierigkeitsgrad als ziemlich fordernd.

Sonic & All-Stars Racing Transformed
Das Spiel ist zudem ausgesprochen anspruchsvoll, auch wenn es zunächst ziemlich naiv daherkommt.

Gegen den Computer kann man sich Hilfe aus der realen Welt holen. Quasi jederzeit können wir in den Splitscreen wechseln und mit bis zu vier Spieler alles im Koop spielen in der Kampagne oder auch online. Auch im Online-Multiplayer ist das Feature am Start. Online sind neben Rennen auch die witzige Battle-Arena sowie Battle-Rennen, Chao-Capture und Boost-Rennen integriert. Auch hier gilt nun: weniger ist mehr. Die Erfahrungspunkte sammeln wir hier übrigens auch, so dass man nicht fürchten muss, im Nachteil zu sein.

Die Rennen, egal ob online oder in der Kampagne, bieten uns schöne Abwechslung. Es gibt normale Rennen gegen elf andere Mitspieler in der Kampagne, aber auch reine Boost-Rennen, in denen eine bestimmte Anzahl an Checkpoints durchfahren werden muss. Oder wir durchfliegen Ringen unter Zeitdruck, liefern uns Elimination-Duelle oder schwitzen im Überholmanöver-Battle gegen die tickende Uhr. Selbst kleine Boss-Kämpfe sind drin. Ist alles auf jeden Fall so gemacht, dass es einen kein bisschen langweilt. Und man kann ja alles noch auf Hart spielen. Die Kampagne ist mit ihren fünf Welten umfangreich genug, um einen lang bei Laune zu halten. Neun Charaktere können wir hier freischalten, vier weitere sind als Belohnung im Spiel versteckt.

Richtig nervig sind leider die bisweilen langen Ladezeiten, wenn das Spiel nicht auf der Festplatte installiert ist. Blöd ist auch, dass die einzelnen Fahrer ziemlich schnell aufgelevelt sind und danach die Erfahrungspunkte quasi ins Nirvana laufen. Mit dem schönen und typischen Sega-Soundtrack im Ohr, der nie zu Old-School wirkt, lässt sich aber auch das eher einfach ertragen.

08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
tolle Strecken, sauberer Multiplayer, gut ausbalanciert
-
Erfahrungspunktesystem sinnlos, lange Ladezeiten ohne Installation
overall score
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