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Hunt: Showdown

Hunt: Showdown

Nach langer Zeit im Early Access hat Cryteks Shooter aus einer anderen Welt die Dämme gebrochen und ist auf dem PC erschienen.

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Die Sümpfe sehen großartig aus und die Entwickler haben unseren Spielplatz mit detailreichen Texturen und atmosphärischen Effekten wirklich zum Leben erweckt.

Der Name von Cryteks neuestem Shooter wirkt ziemlich banal, doch nachdem das Spiel die Early-Access-Phase auf dem PC erfolgreich durchlief und dort auch vor einigen Wochen final erschien, sind wir selbst zu einem Fazit gelangt. Der generisch klingende Titel bringt es nämlich eigentlich doch ganz gut auf den Punkt. Ein typisches Match beginnt mit dem namensgebenden Jagd: Die Spieler müssen Risse in der Dimension finden und in der richtigen Reihenfolge schließen, während sie gegen Zombie-artige Kreaturen kämpfen. Wenn genügend dieser Markierungen und Hinweise gefunden wurden, ist es Zeit für den großen "Showdown" - die Überlebenden müssen gegeneinander, sowie mit den verbliebenen Untoten kämpfen und versuchen den Ausgang zu erreichen.

Hunt: Showdown leiht sich einige Elemente des Battle-Royale-Genres, aber es fühlt sich nicht so an, als wolle Crytek einfach nur ein Stück vom Fortnite-Kuchen abhaben. Die bekannten Elemente wurden so sehr mit cleveren Design-Entscheidungen angereichert, dass es ein wirklich eigenständiges Konzept geworden ist. Zum Beispiel machen schon die Einschränkungen bei der Spielerzahl einen großen Unterschied. Die Sumpflandschaften Louisianas (es scheint nur zwei Karten zu geben) und das Setting heben Hunt von der Konkurrenz ab und die allgemeine Ästhetik und die Hintergrundgeschichte gefallen uns wirklich gut. Hunt: Showdown ist voller alter Holzgebäude und heruntergekommener Scheunen und Hütten. Überall patrouillieren fiese Kreaturen, die uns ans Leder wollen. Wir beginnen das Spiel am Rand der Karte und machen anschließend das nächste Ziel aus. Auf dem Weg dorthin suchen wir nach besserer Ausrüstung und versuchen gleichzeitig, Ärger aus dem Weg zu gehen.

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Die Sümpfe sehen großartig aus und die Entwickler haben unseren Spielplatz mit detailreichen Texturen und atmosphärischen Effekten wirklich zum Leben erweckt. Besonders die Audioeffekte haben es uns angetan, denn sie lassen uns so richtig in die Welt eintauchen. Glasscherben eingeschlagener Fenster und Türen knirschen beispielsweise unter unseren Füssen. Wir müssen mit unserer übernatürlichen Sicht den Markierungen folgen und währenddessen sind unsere Ohren unerlässlich, um die Kreaturen und gegnerische Spieler auszumachen. Das bedeutet, dass wir aufmerksam auf Schusswechsel in der Umgebung achten sollten, um auf andere Spieler zu reagieren. Die Welt selbst bietet nämlich auch von sich aus schon genügend Hindernisse.

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Wenn wir im Verlauf des Matches sterben verlieren wir viel, doch die Jagd ist nicht gänzlich vorbei.

Die Bewaffnung passt in die Zeit, in der Hunt: Showdown spielt, und unser Fortschritt wird durch ein kompliziertes Freischaltsystem angezeigt. Wir können unserem Jäger neue Ausrüstung verpassen, aber nach einigen Leveln werden die Stützräder abgenommen und wenn wir sterben, ist alles weg. Wir können immer mehr freischalten, aber ein schlechter Durchgang und euer Zeug ist verloren.

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Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, um das Spiel zu spielen: In Bounty Hunt können sich die Spieler in Zweier- und Dreierteams zusammentun (oder alleine spielen), verschiedene Aufgaben erledigen und einen oder mehrere Bosse erledigen. Diese Bosse - etwa die riesige Giftspinne - müssen verbannt werden, nachdem sie getötet wurden und das braucht Zeit und gibt eure Position preis. Wenn wir scheitern, verlieren wir die Hälfte aller Erfahrungspunkte aus dieser Runde, aber immerhin bekommen wir welche.

Bounty Hunt, mit seinen Bossen und der ausgedehnteren Spielzeit, wird von einer Solo-Variante begleitet - ohne die mächtigen KI-Ziele, die wir uns vorknüpfen müssen. Hier kämpfen wir gegen eine Handvoll anderer Spieler, die ihrerseits versuchen die Risse zu schließen. Hat ein Team genügend davon gesammelt, öffnet sich ein Portal zum "Wellspring". Daraufhin kommt es zum Showdown und die restlichen Spieler müssen den führenden Spieler erledigen, bevor der Timer abgelaufen ist.

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Grafisch und akustisch überzeugt uns Hunt: Showdown auf einem sehr hohen Level.

Diese Matches sind schnell vorbei, aber sie bieten nicht nur ein anderes Tempo, sondern stellen dem Sieger den Charakter, mit dem sie gerade gespielt (und aufgelevelt) haben, auch für den Hauptmodus zur Verfügung. Die Spielerzahl ist auf zehn bis zwölf begrenzt, was niedrig erscheint, aber es sorgt dafür, dass Hunt: Showdown nicht zur Wildwest-Schiesserei verkommt. Die Spannung profitiert vor allem von der gute Spielbalance.

Hinter der atmosphärischen Welt, den einzigartigen Spielmodi und der netten Mischung aus Schleich- und Actioneinlagen lauert ein aufgeblasenes Freischaltsystem, mit dem wir unsere Charaktere verbessern und neue Waffen oder Fähigkeiten freischalten. Dieser Teil des Spiels fanden wir ein wenig übertrieben, aber wer gerne an seinem Loadout schraubt, wird sich an der Tiefe erfreuen - obwohl alles nach Mikrotransaktionen schreit. Das Spiel hat seinen Preis und es gibt einen kostenpflichtigen DLC. Wenn man die eingeschränkte Zahl der Spielmodi bedenkt, ist der Preis vielleicht ein wenig zu hoch.

Es ist eine Weile her, dass Crytek ein wirklich gutes Spiel abgeliefert hat - das Studio stand schon kurz vor dem Abgrund. Der verrückte Online-Shooter ist einzigartig und er hat ein tolles Design. Wir lieben die Atmosphäre, aber Hunt: Showdown braucht zusätzliche Inhalte und das Fortschrittssystem dämpft den Spaß ebenfalls ein wenig. Wenn ihr auf der Suche nach einem Shooter seid, der die Dinge ein wenig anders angeht, dann könnt ihr euch Hunt: Showdown ruhig etwas genauer ansehen.

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Hunt: Showdownleiht sich einige Elemente des Battle-Royale-Genres, aber es fühlt sich nicht so an, als wolle Crytek einfach nur ein Stück vom Fortnite-Kuchen abhaben.
08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
audiovisuelle Präsentation gelungen (vor allem der Sound überzeugt), dichte Atmosphäre in brillantem Setting, solides Gunplay.
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Mikrotransaktionen verkomplizieren das Fortschrittssystem unnötig, mehr Spielmodi und Umfang wären schön.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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