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Halloween nähert sich, deshalb bringen uns die Geister von Other Ocean ein Remake aus dem Totenreich.

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Sir Daniel Fortesque besteht nur noch aus Knochen und im fehlt auch ein Auge, wegen eines Missgeschicks mit einem Pfeil.

Wir leben in einer Zeit der Remakes und der Remaster. Playstation-Klassiker wie Sypro, Crash Bandicoot und Resident Evil 2 werden wiederbelebt und sollen unsere nostalgischen Gefühle befeuern. De neueste Neuveröffentlichung ist der PS4-Exklusivtitel MediEvil, der bereits vor über zwei Jahrzehnten veröffentlicht wurde. Die Entwickler haben sich das Original sehr genau angesehen und sogar das ursprüngliche Team getroffen, um den Quellcode zu begutachten. Das Team wollte sich in die Köpfe der damaligen Entwickler versetzen, um dieses Werk mit der gleichen Sorgfalt und Aufmerksamkeit anzufertigen.

Wir schlüpfen in die Rolle des Ritters Sir Daniel Fortesque, der vor langer Zeit die Armee des Königs gegen den fiesen Zauberer Zarok anführte. Klingt heldenhaft, doch in Wirklichkeit wurde Sir Daniel schon zu Beginn der Schlacht von einem Pfeil getroffen und seine Armee rettete das Königreich Gallowmere ganz ohne seine Hilfe vor Zaroks Untoten. Wir spulen 100 Jahre vor, denn der Bösewicht ist wieder zurück, lässt eine Armee der Untoten auferstehen und bedroht erneut Gallowmere. Bei der Wiederbelebung dieser Armee wird aus Versehen auch Sir Daniel heraufbeschworen, der eine zweite Chance auf Ruhm erhält.

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Der Ritter besteht jetzt allerdings nur noch aus Knochen und im fehlt auch ein Auge, wegen des Missgeschicks mit dem Pfeil. Doch davon lässt er sich nicht entmutigen, schließlich hat er jetzt die Gelegenheit der Held zu werden, für den ihn alle halten. Nur muss er dafür Zarok besiegen, Gallowmere retten und in die Halle der Helden einziehen. Der Plot ist einfach, wird aber gut erzählt und ist ziemlich humorvoll. Wir mussten beim Spielen mehrfach grinsen und obwohl unsere Erinnerungen an das Original schon ein wenig verblasst sind, war es ein sehr nostalgisches Vergnügen.

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Das Remake von MediEvil sieht toll aus, steckt voller Humor und versetzt uns in Nostalgie.

Während wir uns durch Gallowmere begeben und eine illustre Schar an Monstern bekämpfen, stoßen wir auf eine Vielzahl von Waffen. Es gibt Schwerter und Knüppel für die Nahkämpfer, im Fernkampf setzen wir Wurfmesser und Bögen ein. Die meisten Waffen können aufgeladen werden, was einen mächtigeren Angriff ausführt. Es ist ein einfaches System, das sehr befriedigend ausfällt, wodurch die Monstergemetzel wirklich Spaß machen. Mit bestimmten Waffen erhalten wir Zugang zu neuen Gebieten, beispielsweise wird der Schläger dazu verwendet, um Felsen zu zerschmettern, die unseren Weg blockieren. Wir können sogar unseren eigenen Arm abreißen und ihn als Waffe einsetzen.

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Die Kämpfe und Hüpfpassagen sind solide umgesetzt, insgesamt werdet ihr viel Zeit damit verbringen, über Dinge zu springen oder irgendetwas zu bekämpfen. Es gibt sogar ein Blocksystem mit eurem Schild, das nur ein paar Treffer aushält, bevor es zerbricht und ihr ein Neues finden müsst. Ansonsten treffen wir auf alberne Gragoyles, die unsere Munition auffüllen oder uns Informationen geben. Außerdem können wir noch Kelche einsammeln, für die wir neue Waffen erhalten (die haben wohl mal unseren gefallenen Kameraden aus der Halle der Helden gehört). Die meisten Kelche bekommen wir, wenn wir genügend Seelen der erledigten Gegner gesammelt haben.

MediEvil sieht nicht mehr ganz frisch, aber noch ziemlich hübsch aus. Die Story-Elemente sind wundervoll koloriert worden und mittlerweile auch animiert. Das Gameplay wurde ebenfalls auf Hochglanz poliert, alle Bereiche sind gut ausgeleuchtet (das war beim Original nicht der Fall) und nett texturiert. Grafisch kann man MediEvil nicht viel vorwerfen, immerhin gibt es sogar die sogenannte "Dan Cam", durch die wir die wunderschöne Szenerie mit einem Blick über Sir Daniels Schulter bewundern können.

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Das Gameplay wurde auf Hochglanz poliert, alle Bereiche sind gut ausgeleuchtet und nett texturiert.

Allerdings nervt die Kamera manchmal. Die meiste Zeit funktioniert alles in Ordnung, aber manchmal läuft uns die Kamera davon und wir mussten sie häufig wieder korrigieren. Das mag daran liegen, dass wir eher an feste Kameras gewöhnt sind, an einigen Stellen verlieren wir in MediEvil jedoch gänzlich die Kontrolle über unsere Sicht. Der Sound ist gut und unterstreicht die Atmosphäre. Das fantastische und humorvolle Acting der Sprecher verleiht diesem Klassiker Charakter und Persönlichkeit.

Erfahrene Spieler könnten MediEvil ein wenig zu leicht finden, aber wir hatten viel Freude und haben die Zeit mit dem Spiel genossen. Eine Herausforderung ist es zwar nicht, wir verbringen eben viel Zeit mit dem Finden von Seelensteinen, die für uns Türen öffnen - zwischendurch werden ein paar Gegner geschnetzelt. Es ist ein guter Einstieg für jüngere Spieler.

Das Remake von MediEvil sieht toll aus, steckt voller Humor und versetzt uns in Nostalgie. Freunde von Plattformern sollten sich das Spiel ansehen, insbesondere Fans von Spyro und Crash. Wir haben die Abenteuer des Ritters genauso genossen, wie schon damals. Und das ist doch vielleicht die größte Ehre, die man einer Neuveröffentlichung zukommen lassen kann.

08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
visuelle Präsentation geht in Ordnung, Sprecher schauspielern gut, nostalgisch.
-
Kamera fühlt sich manchmal etwas unbeholfen an, Kämpfe sind zu leicht.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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