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Zombie Army 4: Dead War

Zombie Army 4: Dead War

Rebellion zielt mit ihrem neuesten, von Zombies-geplagten Koop-Shooter erneut auf Hitlers hirntote Schergen ab.

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Zombie Army 4: Dead WarZombie Army 4: Dead WarZombie Army 4: Dead War
Obwohl wir all diese Zutaten kennen, macht das Ergebnis Spaß, weil Rebellion beim Schaffen sichtlich Freude hatte.

Auf dem ersten Blick gibt es keinen einzigen Knochen im Skelettkörper von Zombie Army 4: Dead War, den wir nicht schon etliche Male genau untersucht haben. Historische Shooter aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs hat echt jeder schon gespielt, Zombies haben schon längst alle Medien dieser Welt infiziert und dann gibt es nur noch den Wellenkampf, den alle Koop-Titel, die etwas auf sich halten, bieten. Dass das alles ein bisschen muffig duftet, hindert Rebellions neuen Shooter aber nicht daran, dass man damit viel Spaß haben kann. Das britische Studio hat wieder einmal ein Spiel entwickelt, das trotz seiner abgenutzten, blutgetränkten Nazi-Uniform jede Menge Schlagkraft bietet.

Die Geschichte dreht sich mit ihren Missionszielen allerdings im Kreis und ist weitgehend überflüssig. Man kann eigentlich jede Zwischensequenz überspringen und während der Dialoge telefonieren und würde immer noch Spaß daran haben, Untote zu vernichten. Meistens werden wir durch die Handlung in eine bestimmte Richtung gedrängt und müssen unterwegs alles und jeden töten, bis das nächste Ziel erscheint. Es gibt Variationen davon, beispielsweise wenn Orte verteidigt oder Dinge abgeholt und gesichert werden wollen. Der Punkt ist, dass man Dead War nicht spielt, wenn man eine Geschichte erleben möchte.

Damit sind wir völlig einverstanden, denn in Zombie Army 4 geht es weder um ergreifende Momente auf dem Weg zur Erlösung, noch geht es um die nuancierte Verbindung zwischen unseren Kameraden. In Rebellions Third-Person-Shooter wird mit dummen Waffen stumpf geballert, denn die scheinbar endlosen Wellen der Nazi-Zombies müssen hyperbrutal niedergemacht werden. In einer Kampagne mit neun Missionen werden die Spieler auf eine Tour durch das Europa der Vierzigerjahre mitgenommen. Wir stolzieren über die Brücken Venedigs, kämpfen uns durch einen kroatischen Zoo, weichen Lavaströmen auf dem Vesuv aus und führen den Kampf in Herz Roms.

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Das Studio setzt regelmäßig neue Bedrohungen ein, um unsere Truppe auf Trab zu halten.

Die sich ständig verändernde Szenerie wird von einer wachsenden Anzahl untoter Feinde zum grausamen Leben erweckt. Das Studio setzt regelmäßig neue Bedrohungen ein, um unsere Truppe auf Trab zu halten. Die langsamen Zombies weichen bald den Creepern, die auf dem Boden herumhuschen, oder werden von riesigen "Metal Giants" mit kugelsicheren Helmen begleitet, die Unmengen von Schaden fressen, bevor sie das Zeitliche segnen. Nervig sind auch die Generäle, die explodierende Selbstmordattentäter herbeirufen und die Toten wieder auferstehen lassen, bis wir aus der Entfernung ihr Herz durchbohren. Es gibt sogar Zombiehaie, das neue Steckenpferd von Rebellion. Alles in allem ist es eine gute Mischung aus Feindtypen, da die Vielfalt eine ständige Anpassung des Spielers voraussetzt. Es geht nicht nur darum, die Horde in Schach zu halten, wir müssen auch stets die Fernkämpfer im Auge behalten, die uns mit Kugeln, Granaten, giftigem Schlamm und brennenden Schädeln unter Druck setzen.

Die Missionen sind ziemlich linear, aber die Level sind groß genug, damit Rebellion abseits der ausgetretenen Pfade Überraschungen verstecken kann. Es ist ratsam während des Spielens die Augen offenzuhalten, da es viele lohnende Waffenmodifikationen und Upgrades, sowie eine Reihe von Sammlerstücken gibt, die gut versteckt sind. Darüber hinaus sehen die Level selbst großartig aus, obwohl Dead War technisch gesehen vielleicht nicht das beeindruckendste Spiel ist, das wir je gesehen haben. Die grafischen Details überzeugen und sogar die Umgebung trägt dazu bei, dass wir uns in dieser Spielwelt einbezogen fühlen. Das visuelle Design vom neuen Zombie Army 4 ist insgesamt überraschend stark ausgeprägt.

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Einer unserer Lieblingsaspekte im Spiel sind die Waffen. Angesichts der Entstehung der Serie aus Sniper Elite und das wachsende Vertrauen in die blutige X-Ray-Killcam ist es nicht verwunderlich, dass unsere Hauptwaffe ein Gewehr ist. Jede Knarre verfügt über drei Upgrade-Slots und wir werden im Spielverlauf Schaden, Stabilität und Magazingröße verbessern. Mehr Spaß machen die Waffenmodifikationen, mit denen man beispielsweise explosive Munition und elektrisch geladene Schrotflintenpatronen erhält, wobei sowohl temporäre Boosts als auch permanente Entsperrungen verfügbar sind.

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Das britische Studio hat wieder einmal ein Spiel entwickelt, das trotz seiner abgenutzten, blutgetränkten Nazi-Uniform jede Menge Schlagkraft bietet.

Unser Arsenal wird durch eine Reihe missionsspezifischer schwerer Waffen und eine Sammlung von Sprengstoffen ergänzt, die wir beim Besuch der zahlreichen Sicherheitsräume (quasi Checkpoints) im Spiel auffüllen können. Es gibt eine Reihe von Granaten und Fallen, mit denen man die Horde ausdünnt, während das Kanonenfutter unerbittlich weiter auf uns zu schlurft. Rebellion hat ihre Trickkiste im Laufe der Jahre stetig erweitert und Zombie Army 4 ist in dieser Hinsicht vielleicht das beste Angebot des Studios, das ihr heute bekommt. Das Zombiethema hat den Entwicklern wirklich Spaß gemacht und man merkt ihnen das an, vor allem im Vergleich zu den letzten Installationen ihrer Abenteuer.

Wo wir gerade davon sprechen, unser alter Kumpel Karl Fairburne aus Sniper Elite 4 ist einer von vier spielbaren Charakteren, die zum Start verfügbar sind. Zum Elite-Scharfschützen gesellen sich unser alter Verbündeter Boris, sowie die Neuankömmlinge Jun und Shola, die wir den größten Teil der Kampagne über gespielt haben. Ebenso wie ihre Waffen können diese Charaktere mit neuen passiven Boni verbessert werden, die an bestimmten Punkten in der Kampagne freigeschaltet werden. Obwohl das hier nicht das effektivste oder ausgedehnteste Fortschrittssystem aller Zeiten ist, reicht es allemal aus, um zwischen den Missionen ein bisschen am eignen Build zu basteln und das Loadout zu ändern.

Unabhängig davon, in wessen Stiefel ihr derzeit steckt, werdet ihr eine Menge Zombies töten. Das oben erwähnte Scharfschützengewehr ist die Waffe für den Fernkampf, aber man braucht auch etwas, das für unmittelbare, unangenehme Überraschungen geeignet ist. Wenn sich die Untoten irgendwann weit genug angenähert haben (was vorkommt, wenn man zu lange durch das Zielfernrohr starrt), bleiben uns noch ein paar Optionen. Beispielsweise gibt es einen eher unsinnigen Nahkampfangriff (wir hatten die meiste Zeit über einen elektrischen Schlag ausgerüstet), der uns ein wenig Gesundheit wiedergibt, wenn wir die Zombies damit töten.

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Die Missionen sind ziemlich linear, aber die Level sind groß genug, damit Rebellion abseits der ausgetretenen Pfade Überraschungen verstecken kann.

Wer nicht gerade auf den Weg nach Rom ist, kann sich im wellenbasierten Hordemodus als heldenhafter Zombie-Killer beschäftigen. Darin bekämpfen wir die Untoten auf engeren Karten und erschließen mit der Zeit neue Gebiete. Mit jeder abgeschlossenen Welle werden neue, tödlichere Feinde eingeführt und je länger wir am Leben bleiben, desto größer wird die Herausforderung. Auch das ist vielleicht nicht revolutionär, aber es füllt das Angebot aus und gibt den Spielern einen weiteren Grund, zum Dienst zurückzukehren, sobald die Credits der Kampagne auslaufen.

Trotz der Weiterentwicklung eines bekannten Konzepts ist Zombie Army 4: Dead War ein Qualitätsspiel mit hohen Produktionswerten. Das Gunplay ist großartig, auch wenn man nicht durch ein Zielfernrohr zielt (daran hat Rebellion im Laufe der Jahre stetig gefeilt). Wir haben besonders die verrückten Waffenmods und die feindliche Vielfalt genossen, die interessante Spielmöglichkeiten ermöglicht und eine ansonsten unkomplizierte Übung in Sachen Nazi-Sprengung etwas taktischer gestaltet. Die Tatsache, dass man all das mit bis zu drei Koop-Freunden teilen kann, ist natürlich das i-Tüpfelchen.

Zombie Army 4: Dead WarZombie Army 4: Dead War
In einer Kampagne mit neun Missionen werden die Spieler auf eine Tour durch das Europa der Vierzigerjahre mitgenommen.
08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
sieht gut aus und spielt sich modern, es gibt jede Menge Vielfalt beim Design der Feinde, Waffenmods machen Spaß, ein anständiger Hordemodus.
-
Erzählung ist schnell vergessen, begrenzte Charakterentwicklung.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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