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Romance of the Three Kingdoms XIV

Romance of the Three Kingdoms XIV

Der neueste Eintrag in die Reihe Romance of the Three Kingdoms ist auf PC und PS4 erhältlich.

Wie ihr am Titel bereits erkennen könnt, handelt es sich hierbei um den vierzehnten Teil des Franchise Romance of the Three Kingdoms und ihr werdet euch vielleicht fragen: Wo sind die anderen dreizehn? Nun ja, einige haben es bis nach Europa und Nordamerika geschafft, aber die meisten sind ausschließlich in Japan erschienen. Es ist ein wenig wie mit Final Fantasy VII, da haben sich die Spieler früher ja auch gewundert, was wohl mit den anderen sechs Teilen geschehen ist. Das sind in diesem Fall aber auch die einzigen Gemeinsamkeiten mit FF7, denn bei Romance of the Three Kingdoms handelt es sich um ein Strategiespiel.

In diesem Titel geht viel vor sich und das Tutorial bombardiert uns geradezu mit Informationen. Es muss viel gelesen und gelernt werden, aber das tiefgängige Tutorial hat uns ausreichend gut auf das eigentliche Spiel vorbereitet, obwohl es sich anfühlt, als müssten wir uns auf eine Examensprüfung vorbereiten. Drei Sprecher bringen uns die Grundlagen bei, mit denen wir China vereinen werden. Romance of the Three Kingdoms ist ein schnelles Top-Down-Strategiespiel, in dem sich alles um Eroberung dreht - ein bisschen wie Risiko im feudalen Japan.

Zuerst sticht die wunderschöne Weltkarte ins Auge. Die Territorien sind in kleinen Hexagonen unterteilt und die Umgebungen sind wirklich schön mitanzusehen. Wir bewegen unsere Truppen, entdecken und erobern neue Regionen und vergrößern unseren Einfluss. Wir können die Route unserer Truppen planen, damit sie genau dorthin marschieren, wo wir sie zum richtigen Zeitpunkt haben wollen. Das sorgt für ein zusätzliches strategisches Element, da wir auf diese Weise Nachschubrouten blockieren und feindliche Verbände voneinander trennen können.

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Am ehesten erinnert uns diese Art Spiel an das beliebte Brettspiel Risiko.
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Gouverneure werden eingesetzt, um jeder Provinz unter unserer Kontrolle eine strategische Ausrichtung zu verleihen; beispielsweise die Bereitstellung zusätzlicher Truppen. Anschließend bestimmen wir einen Lehrmeister, der sich den Rekruten annimmt und sie ausbildet. Wenn ihr zufrieden mit eurer Auswahl seid, schickt ihr einen General mit Truppen los, entscheidet euch für eine Formation und zieht los, um eine weitere Provinz zu erobern.

Das ist nur ein vereinfachter Überblick, aber der eigentliche Spaß ist das Planen eurer Routen und der Überraschungsangriffe. Der Aufbau der Armee ist nicht allzu tiefgängig, macht aber Spaß und ist ein Balanceakt zwischen Macht und Finanzen. Die Erzählung handelt von der berühmten chinesischen Einigungsgeschichte und welche Rolle die bekannten Schlüsselfiguren dabei gespielt haben. Die mag vielen westlichen Spielern unbekannt oder uninteressant sein, uns gab sie jedoch die nötige Würze.

In Romance of the Three Kingdoms XIV müssen wir nicht kleinteilig Städte und Regionen managen, wie etwa in Civilization. Es hat auch nicht die großen Schlachten eines Total War, das sich dieser Zeitperiode ebenfalls bereits angenommen hat (im aktuellen Spiel, um genau zu sein). Uns erinnert dieses Projekt in erster Linie wirklich an Risiko. Das Brettspiel gehört zu den Lieblingen unserer Kindheit, denn es bietet viel strategisches Gameplay und zieht sich trotzdem nicht ewig hin. Wenn wir etwas an ROTTK XIV lieben, dann ist es das schnelle Gameplay.

Weil es nie zu tiefgründig wird, ist das Tempo stets hoch. Die Provinzen sind schnell aufgestellt und verwaltet, die Schlachten nehmen ebenfalls nicht viel Zeit in Anspruch und genau das ist der Spaß daran. Im Gegensatz zum langen Tutorial fühlt sich das Spiel einfach zu spielen an. Genau wie die Brettspielvorlage sieht es auf dem ersten Blick kompliziert aus, ist aber eigentlich recht schlicht, wenn man erst mal die Grundlagen begriffen hat. Die Menüs und Optionen sind übersichtlich gestaltet worden und die Romance-Reihe hat sich deshalb einen Platz zwischen Civilization und Total War verdient.

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Die Präsentation geht in Ordnung, da wir zwischendurch auch die Zeit haben, uns genau umzuschauen.

Wenn ihr ein Spiel sucht, das Nachdenken erfordert, aber sich ein wenig knackiger spielt, dann seid ihr hier genau richtig. Das soll aber nicht heißen, dass Romance of the Three Kingdoms XIV hirnlos und gar einfach wäre. Ihr müsst viele Dinge bedenken, beispielsweise wenn ihr eure Truppen bewegt. Schickt ihr sie aus verschiedenen Richtungen in die Schlacht, könntet ihr eurem Feind die Versorgungslinien abschneiden und die gegnerischen Truppen somit empfindlich schwächen. Die Kämpfe selbst entziehen sich leider unserer Kontrolle, da sind solche Mikroentscheidungen sehr wichtig.

Dann haben wir da noch die Generäle, die wie jede andere Figur auch ihre individuellen Werte haben. Manche von ihnen verfügen über besondere Fähigkeiten aufgrund ihrer Persönlichkeit. Ein alkoholabhängiger General könnte beispielsweise den Rückzug verweigern, was uns vor zusätzliche Entscheidungen stellt. Die verschiedenen Werte der Generäle wirken sich auch auf die Fähigkeiten der Truppen aus, darunter ihre Anzahl und die zur Verfügung stehenden Angriffsmöglichkeiten oder deren Formationen - die haben Einfluss darauf, wie wir unsere Truppen bewegen können.

Romance of the Three Kingdoms XIV ist für Spieler gedacht, die schnelle Taktik lieben und deshalb ist es vor allem für Risiko-Fans reizvoll. Es ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorgänger, aber es hat nicht die Tiefe von Strategietiteln, wie beispielsweise Civilization. Wir haben unsere Zeit mit dem Spiel genossen und werden es sicher wieder einmal zocken - vielleicht nicht sofort, aber auch nicht in allzu weiter Ferne - denn sonst müssen wir uns wieder durch das Tutorial arbeiten.

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07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
schicke Optik, schnelle Schlachten, geschichtliches Setting.
-
Tutorial erschlägt uns, einige Strategieelemente fühlen sich künstlich an.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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