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Kingdom Hearts: Melody of Memory

Kingdom Hearts: Melody of Memory

Melody of Memory ist ein einzigartiges Spin-Off, das das gesamte Kingdom-Hearts-Universum feiert.

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Die Kingdom-Hearts-Reihe ist für ihre vielen Spin-Offs bekannt, obwohl keines so wirklich hervorsticht, wie es Melody of Memory tut. Die vierzehnte Installation der Marke ist eine Abkehr von den üblichen Erwartungen der Fans, denn das hier ist eine Mischung aus Action- und Rhythmusspiel. In diesem Titel kehren 140 legendäre Songs und viele Disney-Favoriten aus der gewaltigen Serie zurück, um die Ereignisse der letzten 18 Jahre zu rekapitulieren.

Melody of Memory spielt sich im Grunde wie ein Endless Runner: Wir laufen in jedem Level also auf einem linearen Pfad entlang, ohne selbst Geschwindigkeit oder Richtung kontrollieren zu können. Wir steuern dabei eine Gruppe bestehend aus drei Helden und bekämpfen Gegner im Rhythmus zur Musik. Zusätzlich zu unseren Standardattacken können wir über Geschosse springen, kurzzeitig in der Luft schweben (um Musiknoten einzusammeln) oder mit allen Helden simultan angreifen. Jeder Treffer wird bewertet und zwar abhängig von der Präzision und der Anzahl an Combos, die wir aktuell aneinanderreihen.

Es dauerte zugegeben ein wenig, bis ich mich an das Konzept gewöhnen konnte, weil einem wirklich jede Menge Zeug entgegenkommt. Unfair wird das nicht, aber man braucht wirklich eine Weile. Jeder Knopfdruck wird präzise registriert und mit ein wenig Übung lassen sich die Level solide absolvieren. Außerdem stehen natürlich unterschiedliche Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, um das Spiel den eigenen Fähigkeiten entsprechend anzupassen. Wenn ihr überfordert seid, könnt ihr die Eingaben sogar auf eine Taste reduzieren. Wer hingegen eine echte Herausforderung sucht, der findet im Performer-Style zusätzliche Eingabeaufforderungen.

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Kingdom Hearts: Melody of MemoryKingdom Hearts: Melody of Memory
Neben der World Tour und dem Museum finden sich im Hauptmenü noch ein paar andere Spielmodi.

Damit der Spaß nicht langweilig wird, wurden Bosskämpfe und besondere Szenen integriert, die neue Mechaniken einführen. Wie bei vergleichbaren Titeln sollen in diesen Abschnitten beispielsweise Töne getroffen und gehalten werden, während gleichzeitig der Control-Stick in bestimmte Richtungen gedrückt werden soll. Im Hintergrund laufen passend zur Musik legendäre Szenen ab oder ein mächtiger Gegner erwartet uns. Diese besonderen Abschnitte sind nicht ganz so schön ausgearbeitet worden, wie der Rest des Spiels, aber sie sorgen für eine willkommene Abwechslung.

Der Hauptmodus von Melody of Memory heißt „World Tour" und darin rekapitulieren wir die gesamte Saga in chronologischer Reihenfolge. Auf der Weltkarte steuert man ein Raumschiff im Stile von Super Mario und wählt auf diese Weise die freigeschalteten Disney-Welten aus. Um weitere Welten freizuschalten benötigt man Sterne, die es für das Erledigen bestimmter Aufgaben in den Leveln gibt. Da müsst ihr zum Beispiel einen Abschnitt mit einer vorgegebenen Menge an Gesundheit überleben oder eine bestimmte Punktzahl erreichen.

World Tour ist schöne Möglichkeit, um die Songs für den Modus „Track Selection" freizuschalten, doch diese Erfahrung hat auch ihre Schwächen. Die Geschichte der Saga wird natürlich nur zusammengefasst und deshalb ist die Abhandlung für Neulinge weniger gut geeignet. Ich bin mit dem übergeordneten Handlungsbogen des Spiels zum Beispiel nicht so gut vertraut und die kleinen Story-Schnipsel, die man nach und nach freischaltet, haben mich doch eher verwirrt. Mir hat außerdem nicht gefallen, dass nur vorgefertigte Teams zur Auswahl stehen und Disney-Legenden, wie Simba und Aladin, nur in bestimmten Leveln als Gäste dazukommen.

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Der Hauptmodus von Melody of Memory heißt „World Tour" und darin rekapitulieren wir die gesamte Saga in chronologischer Reihenfolge.

Wirklich toll ist das Museum, wo wir Konzept-Art bewundern, Zwischensequenzen bestaunen und uns alle Songs des Spiels in der Jukebox anhören können. Ihr könnt eure Sammlung mit verdienten Punkten erweitern und das sorgt für zusätzliche Motivation. Ich fand es richtig schön, mir hier in Ruhe die Songs anhören zu können, weil die musikalische Komponente im Kampfgetümmel manchmal etwas unterzugeht.

Neben der World Tour und dem Museum finden sich im Hauptmenü noch ein paar andere Optionen. In Track Selection können wir die Songs, die wir in der World Tour freigeschaltet haben, auf einem beliebigen Schwierigkeitsgrad, beziehungsweise in einem gewünschten Spielstil erneut spielen. VS Battle ist der Wettbewerbsmodus, in dem ihr lokal oder online gegen andere Spieler antretet. Ihr müsst in dieser Herausforderung mehr Punkte als euer Kontrahent sammeln, könnt aber gleichzeitig Gegenstände benutzen, die das Ganze interessanter gestalten. Ein Gegner hat meine Eingabeaufforderungen beispielsweise kurzzeitig verschwinden lassen, sodass ich mich beim Timing plötzlich allein auf mein Gehör verlassen musste.

Melody of Memory ist insgesamt ein schönes Spin-Off der Saga geworden, denn es besteht alleine als Rhythmusspiel. Die Action ist herausfordernd und spornt zu Höchstleistungen an, während wir im Museum in Erinnerungen schwelgen dürfen. Das Spiel ist nicht unbedingt für Neulinge im Kingdom-Hearts-Universum geeignet und es ist verwunderlich, warum bestimmte Charaktere nur in vorgesehenen Leveln zur Verfügung stehen, aber wenn ihr Kingdom-Hearts-Veteranen und offen für Neues seid, dann ist Melody of Memory eigentlich Pflicht.

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Die Geschichte der Saga wird natürlich nur zusammengefasst und deshalb ist die Abhandlung für Neulinge weniger gut geeignet.
08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
tolle Action mit über 140 Tracks, fühlt sich wie ein wahres Fest der Serie an.
-
Gastcharaktere sind auf bestimmte Level beschränkt, es ist kein sonderlich guter Einstiegspunkt für Neulinge.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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