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Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge

Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge

Der neueste Titel aus dem Star-Wars-Universum beamt uns virtuell an den Rand der Galaxis.

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Star Wars: Tales from the Galaxy's EdgeStar Wars: Tales from the Galaxy's Edge
Man kann sich darauf verlassen, dass vor allem die akustische Seite absolut authentisches und sehr dichtes Star-Wars-Feeling verströmt.

Als Star-Wars-Fan hat man in letzter Zeit viel Freude. Während der Mandalorianer unser Fernsehprogramm bereichert, haben wir uns gerade erst mit Star Wars: Squadrons in wuchtige Raumkämpfe gestürzt, die wir auf Wunsch hin auch in der virtuellen Realität erleben konnten. Komplett VR-exklusiv ist ein neues Star-Wars-Abenteuer auf der Oculus Quest, das uns einen Ausflug an den Rand der Galaxis verspricht.

Wir verkörpern in Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge einen Techniker auf einem Frachtschiff und stellen in der ersten Tutorial-Mission fest, dass wir brisante Schmuggelware an Bord haben. Nachdem wir uns mit der Fortbewegung angefreundet haben, die entweder per Teleport oder mit der gewohnten Ego-Steuerung funktioniert, lernen wir direkt unser Multitool kennen, mit dem wir zum Beispiel schrauben, schweißen und Elektroschocks aussenden können. Dann wird unser Schiff aber auch schon von einer Verbrechergang geentert und wir müssen uns einen Weg freischießen, um die heiße Ware auf den verschlafenen Hinterwald-Planeten Batuu abzuwerfen.

Nachdem die ersten Gefechte mit Laserpistolen und -gewehren geschafft sind, lernen wir die Cantina auf Batuu kennen, sowie deren Betreiber Seezelslak. Dieser sechsäugige Außerirdische hat einige Nebenaufgaben für uns auf Lager, eigentlich ist unsere Hauptmission aber, die verlorene Fracht wiederzufinden, weswegen wir uns wiederum durch von Feinden verseuchte Landschaften schießen müssen.

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Das Gameplay ist sehr eingängig gestaltet und wie in vielen anderen VR-Spielen haben wir unser Equipment übersichtlich an den Körper geschnallt. Man hantiert sehr intuitiv mit bis zu zwei verschiedenen Waffen, einem Gesundheitsspray, dem Multi-Tool sowie allerhand fliegender Mini-Droiden, die wir als Lukes Sparringspartner aus Episode IV kennen (Quest-Fans haben die Roboter schon in Vader: Immortal gesehen). Das alles geht gut von der Hand, zumal wir die Laserwaffen nicht nachladen, sondern nur „entlüften" müssen, wenn sie überhitzt sind.

Bei den Kämpfen halten wir als Otto-Normal-Galaxienbürger aber nicht viele Treffer aus und uns stehen auch keine Jedi-Kräfte zur Verfügung. Deswegen heißt es, körperlich aktiv hinter Felsen und anderen Deckungen Schutz zu suchen, während die einigermaßen intelligent agierenden Feinde schon mal versuchen, uns zu umlaufen, statt einfach nur wie Schießbudenfiguren auf ihr Ableben zu warten. Das macht vor allem durch die Kabellosigkeit der Oculus Quest viel Spaß und man fühlt sich wirklich direkt mitten in die Action gebeamt.

Diese Shooter-Abschnitte werden immer wieder von kleinen Puzzles aufgelockert, in denen wir meist mit unserem Multi-Tool herumhantieren müssen. Auch diverse Geheimnisse und Sammelgegenstände gibt es natürlich zu entdecken, allerdings sind die Spielgebiete meist recht schlauchförmig und bieten nicht allzu viele Verzweigungen. Die Story ist ebenso linear und nach drei bis vier Stunden erledigt. Erfreulicherweise treffen wir einige alte Bekannte aus dem Star-Wars-Universum und auch sonst finden sich viele kleine Gags und Anspielungen, was kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass das Spiel direkt bei den ILMxLABs entwickelt wurde. Inhaltlich kommt das Geschehen also sozusagen direkt von der Quelle.

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Man kann sich also darauf verlassen, dass vor allem die akustische Seite absolut authentisches und sehr dichtes Star-Wars-Feeling verströmt. Selbst die Grafik kann trotz der technisch begrenzten Leistungsfähigkeit der Quest 1 mithalten und wirkt sehr abwechslungsreich und detailliert. Erkauft wird diese Performanz durch die recht kleinen Gebiete und Räume. Die immer mal wieder eingestreuten, weiten und bildgewaltigen Landschaftsbilder zeigen hingegen schon eher die technischen Limitationen auf und wirken polygonarm und etwas karg.

Insgesamt weiß das Gebotene aber auf allen Ebenen zu überzeugen, mit der alleinigen Ausnahme der Spielzeit. Der Titel kostet allerdings auch nur 25 Euro, für den Preis geht der Umfang schon in Ordnung. Der Clou sind aber eigentlich die namensgebenden „Tales", also Geschichten, aus dem Star-Wars-Universum. Diese möchte uns Cantina-Wirt Seezelslak nämlich in Form von kostenpflichtigen DLCs erleben lassen, die völlig neue Locations und Charaktere bieten. Deshalb dürfen wir in der kostenlos enthaltenen, ersten Episode dann doch noch ein Laserschwert zücken. Das ist zwar klasse, aber nach kaum mehr als zehn Minuten auch schon wieder vorbei. Das lässt mich dann doch etwas mit der Stirn runzeln, wie es um die Qualität der zu erwartenden Zusatzepisoden stehen wird. Doch natürlich werden wir auf das Thema zurückkommen, wenn es soweit ist.

Bis dahin kann ich festhalten, dass Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge extrem routinierte Unterhaltung für erfahrene VR-Fans bereithält. Bei Neueinsteigern, die die virtuelle Realität vielleicht zum ersten Mal mit diesem Titel betreten, kann man allerdings davon ausgehen, dass diese eine absolut umwerfende Erfahrung haben werden, da das Spiel sicherlich viele Wow-Momente bereithält, wenn man mit den gängigen Mechaniken noch nicht vertraut ist. Denn ILMxLAB hat sich wirklich viel Mühe gegeben, das Spiel sehr einsteigerfreundlich zu gestalten und dennoch alle Register eines ausgefeilten VR-Game-Designs zu ziehen. Für frischgebackene Quest-Besitzer, die auf Star Wars stehen, ist dieser Titel dadurch eigentlich schon ein Pflichtkauf.

Star Wars: Tales from the Galaxy's EdgeStar Wars: Tales from the Galaxy's Edge
Die Shooter-Abschnitte werden immer wieder von kleinen Puzzles aufgelockert, in denen wir meist mit unserem Multi-Tool herumhantieren müssen.
07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
grandiose audiovisuelle Präsentation, schönes Star-Wars-Feeling auch ohne Jedi-Ritter und Laserschwerter, schöne Gags und Überraschungen.
-
kurze Spielzeit, mitunter seichtes Gameplay, einige kleine Bugs zwingen uns gelegentlich zum Neustart.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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