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Taxi Chaos

Taxi Chaos

Dieser Arcade-Raser ist völlig aus der Puste, wenn es um neue Ideen geht.

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Der Dreamcast hat zwar das Ende von Sega auf dem Konsolenmarkt eingeläutet, doch für die Konsole gab es einige richtig gute Spiele. Eines der bekanntesten Beispiele ist sicher Crazy Taxi, ein hektisches Arcade-Rennspiel, in dem wir unter Zeitdruck Passagiere durch die Stadt fahren. Crazy Taxi hat einen ähnlichen Status wie Jet Set Radio und Shenmue, allerdings ist der letzte Teil der Reihe 2006 für die PSP erschienen. Aktuell ist kein weiterer Teil geplant, deshalb hat Team 6 mit Taxi Chaos jetzt so etwas wie den geistigen Nachfolger abgeliefert.

Das Gameplay von Taxi Chaos ist nahezu identisch mit dem von Crazy Taxi: Ihr spielt einen von zwei Taxifahrern und rast durch die bunte, an New York erinnernde Stadt. Eine Sternebewertung beurteilt eure benötige Zeit und die gesammelten Punkten jeder eurer Touren. Ihr bekommt Punkte für rücksichtsloses Fahrverhalten, solltet schwere Unfälle bei den hohen Geschwindigkeiten jedoch besser vermeiden.

Das Fahrgefühl ist arcadig und vielleicht sogar noch zugänglicher als im Original. Mit der hinteren Schultertaste beschleunigt ihr und mit einer Taste können wir über den Gegenverkehr oder Hindernisse springen. Ob wir vor oder zurück fahren hängt übrigens von unserem Blickwinkel ab. Wenn ihr also in den Rückspiegel schaut, müsst ihr nur Beschleunigen und setzt zurück.

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Für das Erfüllen bestimmter Aufgaben erhaltet ihr neue Taxis, die unterschiedliche Werte in den Bereichen Beschleunigung, Bremsverhalten, Gewicht und Tempo haben.

Neben dem Arcade-Modus mit vorgesetzten Herausforderungen gibt es die freie Fahrt. Dort könnt ihr die Straßen von New Yellow City ohne Zeitdruck erkunden, um Abkürzungen und Sammelzeug zu finden. Der Pro-Modus ist fast identisch mit der Arcade-Erfahrung, es fehlen jedoch Richtungspfeile, die uns sonst den Weg weisen. Das wird Veteranen gefallen, aber für mich war die Herausforderung auf der riesige Karte einfach zu groß.

Wer die Umgebungen ausgiebig erkundet, schaltet ein paar zusätzliche Dinge frei. Für das Erfüllen bestimmter Aufgaben erhaltet ihr neue Taxis, die unterschiedliche Werte in den Bereichen Beschleunigung, Bremsverhalten, Gewicht und Tempo haben. Ansonsten gibt es noch In-Game-Herausforderungen. Die Fahrzeuge freizuschalten hat Spaß gemacht, aber ich konnte mich nie motivieren, eine der anderen Aufgaben zu erledigen. Dafür gab es einfach keinen echten Anreiz, nicht einmal eine andere Lackierung oder etwas Ähnliches.

Meine Crazy-Taxi-Nostalgie ein wenig ausleben zu können, war für die erste Stunde ganz schön, aber ich habe dann doch sehr schnell das Interesse verloren. Das Gameplay ist nahezu identisch und es gibt keine wirklichen Neuerungen. Es wäre schön gewesen, wenn den Entwicklern ein paar neue Features eingefallen wären. Vielleicht ein Karrieremodus, anpassbare Taxis oder Online-Duelle. Für euer Geld bekommt ihr leider nicht viel geboten.

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Durch die Welt düsen und Geheimnisse sammeln, verlängert die Spielzeit erheblich.

Dem Spiel mag es an Inhalten fehlen, aber die Grafik ist richtig toll und fängt die Seele der Reihe schön ein. Die fiktionale Version von New York ist bunt und voller Leben. Das Original konnte damals mit Punk-Rock-Hits von Offspring und Bad Religion punkten, damit kann dieser Indie-Titel natürlich nicht mithalten. Trotz meiner heruntergeschraubten Erwartungen hat mich der Soundtrack enttäuscht, denn er besteht aus sich wiederholenden Dance-Loops, die einfach nicht die gleiche Dringlichkeit des Fahrgastgeschäfts vermitteln, wie es das Original mit seinem treibenden Soundtrack vermochte.

Taxi Chaos bleibt seiner Inspirationsquelle treu, aber es wirkt dabei wie eine simple Kopie, die dem Original nichts hinzufügen konnte. Die Gameplay-Schleife ist identisch, aber ich habe nach ein paar Runden das Interesse verloren, denn ich fühle die Magie von damals nicht. Der Titel kann für kürzere Sessions ganz unterhaltsam sein, aber das rechtfertigt nicht unbedingt seinen Preis.

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04 Gamereactor Deutschland
4 / 10
+
für kurze Zeit unterhaltsam, Präsentation im Vergleich zum Klassiker modern.
-
spielerisch eine einfallslose Kopie, Soundtrack langweilt und wiederholt sich zu schnell, dem Gameplay geht schnell die Puste aus.
overall score
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