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The Gunstringer

The Gunstringer

The Gunstringer - das ist Marionettentheater im Wilden Westen. Der Skelett-Cowboy sinnt auf Rache und wir dürfen ihn mit der Bewegungssteuerung Kinect zum Leben erwecken.

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Schon die liebevolle, absurde Eröffnung zeigt einem, dass die Entwickler von Twisted Pixel mit ihrem kruden Humor zur Höchstform aufgelaufen sind. Die absurde Mischung aus schlechten Schauspielern, die extra schlecht spielen und der eigentlichen Spielgrafik ist schon einzigartig in The Gunstringer. Man muss unweigerlich an die Zwischensequenzen im alten Wing Commander-Epos denken, mit dem einzigen Unterschied: Das sollte dort gar nicht lustig sein.

Das eigentliche Spielgeschehen findet quasi auf der Bühne eines Marionettentheaters statt. Das ist aber bis auf kleine Zwischensequenzen und frenetischen Applaus bei den Bosskämpfen schnell vergessen. Dennoch, der Trick, den Spieler die Figur als Marionette steuern zu lassen, löst viele grundsätzliche Probleme der Kinectsteuerung sehr geschickt. So wird die Spielfigur mit der linken Hand sachte nach links oder rechts geschickt oder durch eine Aufwärtsbewegung zum Springen gebracht. Mit der rechten Hand wird geschossen. Man zeigt auf den Bildschirm und kann bis zu sechs Ziele markieren und mit einer Art Rückstoßbewegung des Arms wird dann losgeballert.

So in etwa sieht das grundsätzliche Spielprinzip aus, das jedoch geschickt und abwechslungsreich variiert wird und den Perspektivwechseln der ersten Crash Bandicoot-Spiele stark ähnelt. Mal rennt die Spielfigur, wie üblich, in Richtung Hintergrund und muss dabei springen, schießen und ausweichen. Oder sie läuft, von rollenden Kugeln oder Baumstämmen verfolgt, auf den Spieler zu. Es gibt aber auch Passagen mit klassischer Jump'n'Run-Seitenansicht sowie Schießereien aus der Deckung heraus. Und da sind natürlich auch Bosskämpfe.

The Gunstringer
Das Spiel fühlt sich wunderbarerweise auch mal nicht nach einer Minispielsammlung an.
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Auch beim Ballern fehlt die Variationen nicht. Mal darf zur Schrotflinte gegriffen werden und es gibt auch Szenen, in denen mit beiden Händen geschossen wird, ohne vorher die Ziele zu markieren. Das alles ist sehr schön gemacht, mit einer ordentlichen Prise Donkey Kong Country-Humor und fühlt sich wunderbarerweise auch mal nicht nach einer Minispielsammlung an. Die Kinect-Steuerung ist verhältnismäßig präzise und das ganze Spiel kann auch ohne Probleme im Sitzen gespielt werden.

Der Schwierigkeitsgrad ist ziemlich niedrig, zumal man ohne Probleme an jeder Stelle einfach wieder einsteigen darf. Es lässt sich noch ein Hardcore-Modus freischalten, der aber auch nicht wirklich kompliziert ist. Sollte man darin aber scheitern, liefert der einen doch tatsächlich direkt im Xbox-Dashboard ab, quasi als Strafe. Das zeugt schon von echtem Humor. Die Herausforderungen liegen dann doch eher im Aufsteigen in den Highscore-Listen oder einigen der Achievements. Außerdem darf ein zweiter Spieler jederzeit einsteigen und auch fröhlich drauflosballern. Dem ganzen Spiel merkt man immer den Spaß an, den die Twisted Pixel-Leute bei der Entwicklung von The Gunstringer gehabt haben dürften.

Zu dem wirklichen schönen Spiel steht auch gleich zur Veröffentlichung ein kostenloser Zusatzdownload zur Verfügung, in der alle Beteiligten mit ihrer Schauspielkunst glänzen und in einer Hommage an den Arcade-Klassiker Mad Dog McCree vom Spieler reihenweise in theatralische Tode geschickt werden dürfen. Ganz wie in der Full-Motion-Video-Laser-Disc Vorlage von 1990. Wirklich unfassbar! Dazu gibt's als Geschenk noch einen beiliegenden Code zum kostenlosen Download von Fruit Ninja Kinect. Das ist dann schon eine Menge Futter für das Xbox-Gadget. The Gunstringer ist jedenfalls Pflicht für Kinect-Freunde.

08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
Viel Abwechslung, wunderbar albern, sehr lustiger Zusatzinhalt, Fruit Ninja für lau
-
Dürfte ein bisschen schwieriger sein
overall score
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