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Dungeon Defenders

Dungeon Defenders

Dungeon Defenders ist ein Action-Rollenspiel mit großem Tower Defense-Anteil für bis zu vier Spieler. Die vielversprechende Idee eines Hybriden aus Action-RPG und Tower Defense geht aber leider nicht auf.

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Kaum sind die Eltern für ihren Kreuzzug gegen das Böse aus dem Haus, fängt der Nachwuchs an, Unfug im heimischen Dungeon anzustellen. Dumm: Dabei öffnet sich versehentlich ein Portal, durch das dunkle Kräfte hereinströmen. Nun ist es an den jungen Helden, alleine das ewige Kristall zu beschützen. Aus vier Klassen darf gewählt werden, denen jeweils unterschiedliche Kampfstile und Verteidungsbauwerke zur Verfügung stehen. Die Kämpfe finden alle in einem großen Raum mit Gängen und Treppen statt, in den die Gegner in Wellen strömen und sich auf den Weg zum zentral platzierten Kristall machen.

Die jungen Helden versuchen, dies online oder offline im Koop-Modus zu verhindern. Man kann auch alleine antreten, ist damit allerdings schnell überfordert. Zur Verteidigung stehen je nach Klasse Barrieren mit Spießen, Geschütztürme oder auch passive Auren zur Verfügung, die Gegner beschädigen oder auch verlangsamen. Die Verteidigungsanlagen dürfen vor und auch während der Schlacht im Raum verteilt werden, sofern das nötige Kleingeld in Form von Mana zur Verfügung steht. Dann wird die erste Welle gestartet.

Die Helden können sich frei im Level bewegen und dürfen die Monster, die an den Verteidigungsanlagen vorbeischlüpfen, persönlich ausschalten. Dabei steigt jeder Held, wie in einem richtigen Rollenspiel, im Level auf, wenn genug Erfahrung gesammelt wurde. Es gibt Schatzkisten, in denen neue Waffen und Rüstungsteile zu finden sind. Nach jedem Levelanstieg dürfen Erfahrungspunkte auf diverse Attribute, wie Schaden, Gesundheit, Geschwindigkeit aber auch auf die Effizienz der Verteidigungsanlagen verteilt werden. Nach jeder Welle werden neue Anlagen aufgebaut, repariert oder verbessert. Nach mehreren Wellen ist der Level bestanden. Das Ganze wird mit sehr bunter Grafik präsentiert und hat einen stimmungsvollen orchestralen Soundtrack.

Dungeon Defenders
Die vielversprechende Idee eines Hybriden aus Action-RPG und Tower Defense geht bei Dungeon Defenders nicht auf.
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Man sollte meinen, hier könnte man eine Menge Spass haben, während man Seite an Seite mit seinen Freunden Unmengen an Monstern abwehrt und sich danach die Beute teilt. Aber leider funktionieren die Ideen nur in der Theorie. Für Tower Defense sind die Verteidigungsanlagen viel zu ineffektiv und die klassische Befriedigung, von oben zu beobachten, wie der ausgeklügelte Plan aufgeht, stellt sich hier nie ein. Bleibt also nur der Action-RPG-Anteil, dem allein schon durch die Level, die aus nur einem einzigen Raum bestehen, jeglicher Entdeckerdrang genommen wird.

Dazu bewegt man sich als Spieler wie beim Wasser-Joggen in Zeitlupe. Zwar dürfen Erfahrungspunkte in höhere Geschwindigkeit investiert werden, aber die wären anderweitig sinnvoller aufgehoben. So wird jeder Gang zu irgendeiner Schatzkiste zur Qual, man muss ja schließlich auch wieder zurück zum Kristall, um die Welle zu starten. Das gleiche gilt auch für das Aufbauen von Verteidigungsanlagen. Dazu kommt ein unglaublich aufgeblasenes Inventar. Ständiges Vergleichen, welche Waffe nun die Bessere sein mag oder welche der vielen Rüstungsteile jetzt mehr schützen - das verlangsamt den Spielfluss noch mehr, zumal die Menüs nicht intuitiv und unübersichtlich sind. Da lehnt man bei dem hochlevelbaren Tiergefährten, die es im Shop zu kaufen gibt, lieber gleich dankbar ab. Und am Ende steht unserem filigran angepassten Helden letztlich nur ein Knopf zum Angriff zur Verfügung, mit dem man sich sinnlos durch die Gegnermassen hacken muss.

Dungeon Defenders spielt sich einfach unglaublich lahm und langweilig, da helfen auch die strategischen Möglichkeiten der unterschiedlichen Klassen nicht weiter. Nette Ideen, wie ein Handelsystem unter Spielern oder das erwähnte Haustier nützen einfach nichts, wenn das eigentliche Spiel keinen Spaß macht. Dazu werden einem noch Herausforderungen angeboten, die aber auch in dem üblichen Rahmen stattfinden. Ich habe bisher nur eine Challenge freigeschaltet, deren einziger Unterschied darin besteht, dass man keine Verteidigungsanlagen aufbauen darf. Empfohlene Levelstufe des Helden: 40. Ich hatte schon bei Level 7 keine Lust mehr. Wer sich die Mischung aus Tower Defense und Action-RPG interessiert, sollte lieber bei Trenched alias Iron Brigade zugreifen.

05 Gamereactor Deutschland
5 / 10
+
Koop-Modus für vier Spieler
-
Konzept geht nicht auf, lahmer Spielfluss, kaum alleine spielbar, überladenes und unübersichtliches Inventar
overall score
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