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The Witcher 3: Wild Hunt

Witcher-Autor: Die "Spiele haben meinen Markt verdorben"

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Viele von uns kennen The Witcher als eine Videospielserie, entwickelt vom polnischen Entwicklerstudio CD Projekt Red. Tatsächlich basiert die Welt von Geralt jedoch auf den Büchern von Andrzej Sapkowski. Statt von der Aufmerksamkeit des Spiels zu profitieren, sprach der Autor in einer Diskussion mit Waypoint darüber, dass das Spiel ihn eine Vielzahl von Buchverkäufen gekostet hätte.

"Ich habe nichts gegen die Spiele an sich. Ich denke es ist ein hochwertiges Produkt. All die Unterstützung die CDPR bekommen hat, haben sie komplett verdient. Ich habe auch generell nichts gegen Videospiele. Ich habe nichts gegen Leute, die sie konsumieren, auch wenn ich selbst es nicht tue und auch nie tun werde", erklärt Sapkowski. "Die ganze Feindseligkeit begann, als das Spiel anfing meine Verkäufe zu vermiesen."

"Ich habe die erste Witcher-Geschichte vor 30 Jahren geschrieben", erzählt er. "Wenn ich zu meinen Autoren-Meetings komme, ist niemand mehr auch nur ansatzweise so alt wie ich. Ich bin 69. Niemand. Überall Kinder. Wie sollen einige von denen wissen - vor allem in Deutschland, Spanien oder in Amerika - dass meine Bücher nicht damit in Verbindung stehen? Das wissen sie vielleicht gar nicht, und CDPR verschleiert die Ursprünge des Spiels. Es ist in ganz kleiner Schrift geschrieben, du brauchst ein Mikroskop, um lesen zu können, dass das Spiel auf [meinen Büchern] 'basiert'."

"Der Glaube, weit verbreitet von CDPR, dass ich durch die Spiele in Polen berühmt geworden bin, ist komplett falsch. Ich habe die Spiele bekannt gemacht. All meine Übersetzungen im Westen - inklusive der englischen - wurden vor dem ersten Spiel veröffentlicht."

Im selben Artikel von Waypoint meldet sich auch der Autor der Metro-Buchreihe Dmitry Glukhovsky zu Wort, und dieser hat einige harte Worte für Sapkowski: "Ich denke, dass er komplett falsch liegt, und dass er ein arrogantes Arschloch ist", erzählt er. "Ohne dieses Franchise hätte die Witcher-Serie niemals diese weltweite Aufmerksamkeit von Lesern bekommen, wie sie es jetzt hat. Und es geht nicht nur um die Spieler, sondern auch um die Presse und die Aufmerksamkeit, die dadurch produziert wird [...]. Das hat die Leute angelockt. Ohne das alles wäre er noch immer ein osteuropäisches Phänomen, doch er hätte niemals in den westlichen Markt vordringen können. Dasselbe gilt für meine Metro-Bücher."

Wie es aussieht, vertreten die beiden Autoren sehr verschiedene Meinungen zu dem Thema. Was sind eure Gedanken zu Sapkowskis Vorwürfen?

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