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Alan Wake

Alan Wake

Auf der E3 wurde der heiß ersehnte Thriller von Remedy endlich in spielbarer Form vorgeführt. Wir haben uns eines der am ungeduldigsten erwarteten Spiele des nächsten Jahres näher angeschaut.

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Eine Weile sah es fast so aus, als würde Alan Wake zur Antwort von Remedy auf Duke Nukem Forever werden. Wir wussten, dass das Spiel irgendwann in der nahen Zukunft endlich kommen sollte. Wir wussten, dass es richtig spannend aussieht und wir wussten, dass Remedy extrem gut darin sind, taffe Geschichten zu erzählen. Aber lange Zeit gab es von Seiten der Entwickler gar nichts zu hören. So tauchten natürlich bald Gerüchte auf, die besagten, dass das Spiel gestrichen sei. Aber auf Microsofts Pressekonferenz auf der diesjährigen E3 wurde all den Spekulationen ein Ende gesetzt.

Sam Lake betrat die Bühne, um eine neuerliche Präsentation von Alan Wake zu geben. Aber dieses Mal handelte es sich nicht um einen Trailer - nun konnten wir endlich sehen, wie das Spiel gespielt wurde. Was wir sahen, waren zum Teil Dinge, die zu erwarten waren. Aber auch die eine oder andere Überraschung.

Die größte Überraschung ist die sehr starke Actionbetonung des Spiels. Remedy hatten mehrfach unterstrichen, dass sie einen Psycho-Thriller produzieren wollen. Und obwohl Alan Wake schon immer mit einer Pistole rumlief, waren wir nicht darauf vorbereitet, dass es so... nun ja, so intensiv werden würde. Nun haben Remedy natürlich nur einen kleinen Teil des Spiels vorgeführt, aber es scheint so, als sei ein langsames Spieltempo eines der Probleme gewesen, mit denen sie während der Entwicklung des Projekts zu kämpfen hatten.

Das ist natürlich reine Spekulation von unserer Seite und ob wahr oder nicht, scheint es auf jeden Fall keine schlechte Sache zu sein, dass Alan Wake nun mehr Action bieten wird als erwartet. Eine von Alans stärksten Waffen gegen die übernatürlichen Wesen, mit denen er sich auf dem rätselhaften Abenteuer, in das er hineingezogen wurde, messen muss, ist übrigens Licht. Kein Kerzenlicht, obwohl Kerzen sicherlich auch als Waffen fungieren könnten, wenn man sich nur ordentlich anstrengt. Sondern das Licht von Alans treuer Taschenlampe, oder von Straßenlaternen oder anderen starken Lichtquellen.

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Mitanzusehen, wie sich die Gegner langsam auflösen, je länger Alan seine Taschenlampe auf sie richtet. Bis sie dann so schwach sind, dass sie nach einem zielgenauen Pistolen- oder Schrotflintenschuss sterebn, lässt einem echt die Haare zu Berge stehen. Sie sehen aus wie Menschen, aber durch die Dunkelheit, die sie umgibt, sehen sie irgendwie falsch aus. Holzfäller, die mit Äxten bewaffnet sind, gehen auf Alan los. Sie sind nicht wie in Silent Hill verkrüppelt, aber ihre fast normalen Formen macht ihre Gegenwart und ihren Zustand noch beunruhigender. Wenn sich eine größere Horde von ihnen nähert, wartet Alan, bis er einen Platz findet, an dem das Licht einer Lampe sein engster Verbündeter wird. Je näher sie ihm dann kommen, desto schwacher werden sie.

Es ist nicht schwer zu sehen, wovon sich Remedy haben inspirieren lassen. Manchmal weht ein leichter Wind von Silent Hill, manchmal von Resident Evil 4. Aber auch Fernsehserien wie Twin Peaks und Lost haben ganz klar einen Einfluss auf Alan Wake gehabt, gemeinsam mit einer guten Ladung Stephen King. Gewusst haben wir das schon lange, aber das Ganze von einem Gamepad gesteuert in Bewegung zu sehen, hat uns ein vollkommen neues Gefühl vermittelt - ganz unabhängig davon, wie gut eingeübt solche Vorführungen in der Regel sind.

Alan Wake sieht in der Tat unglaublich gut aus und Remedy ist es geglückt, eine gute Portion Action mit einer richtig toll inszenierten Mystery-Geschichte zu mischen. Das Spiel, dessen Entwicklung mittlerweile eine gefühlte Ewigkeit andauert (unser erster Artikel über Alan Wake wurde 2006 veröffentlicht), hat das Potenzial, wirklich alles Warten wert zu sein. Leider wird das Spiel nicht vor 2010 rauskommen, was bedeutet, dass wir noch einmal eine ganze Weile warten müssen.

Man muss das Ganze wohl positiv sehen: Noch mehr als ein halbes Jahr bis zur Veröffentlichung bedeutet, dass Remedy noch mehr als ein halbes Jahr Zeit haben, am Spiel zu feilen und es noch besser zu machen, als es jetzt schon aussieht. Sie haben die Chance, die Action fein zu schleifen und auch die Zwischensequenzen und die geplante Aufteilung in Episoden zu perfektionieren (und diese damit hoffentlich besser zu gestalten als beispielsweise in Alone in the Dark oder Lost). Bis dahin warten wir einfach darauf, noch mehr von Alan Wake zu sehen, vor allem die Teile, bei denen es nicht um Action in dunklen Waldumgebungen geht.

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2010 also. Gut Ding muss Weile haben, klar. Aber irgenwann ist auch mal gut, Remedy!

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