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Batman: Arkham Knight

Batman: Arkham Knight

Mit Arkham Knight endet Rocksteadys Trilogie rund um den dunklen Rächer. Wir haben den Action-Titel angespielt und ein tolles neues Feature entdeckt!

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Die schlechte Nachricht zuerst: Wenn Rocksteady Batman: Arkham Knight abgeschlossen hat, dann war's das. Es wird keine weiteren Batman-Titel vom Londoner Entwickler geben. Der wendet sich nämlich anderen Projekten zu. Die gute Nachricht ist, dass sich das Team mit einem Knall verabschiedet.

Ein Jahr ist seit den Ereignissen von Batman: Arkham City vergangen. Der Joker ist tot und Gotham City war nie ein sichererer Ort. Batman ist in der Form seines Lebens. Und das wird mit einem Mal auch bitter nötig. Denn während sich die Superschurken bedeckt hielten, einigten sie ich, die Stadt beherrschen zu wollen und das Batman sterben muss. Um das zu erreichen, müssen sie ihre Kräfte vereinen und einen gemeinsamen Volltreffer landen.

Genau darum geht es in dieser Nacht. Scarecrow hat einen Gas-Angriff auf Gotham eingeleitet, woraufhin die Stadt evakuiert wurde. Two-Face, der Pinguin und Riddler machen sich ebenfalls an die Umsetzung ihrer Pläne. Das kann eine lange Nacht werden.

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Batman: Arkham KnightBatman: Arkham Knight
Das Batmobil ist der große Gamechanger für den Abschluss der Trilogie. Der Wagen frisst sich durch Werbetafeln, Ampeln, Zäune, Bäume und andere Gegenstände - und das sieht ziemlich gut aus.

Batman: Arkham Knight ist, so beschreibt es Game Director Sefton Hill, "das abschließende Kapitel von Rocksteadys Batman-Trilogie." Am Konzept für den finalen Teil arbeitete der Entwickler schon, als die Reise mit Batman: Arkham Asylum gerade erst begann. Für die Entwickler war die Figur des Jokers dabei ein Chaos-Faktor, der einer Zusammenarbeit zwischen den Bösewichtern Gothams immer im Weg stand. Doch nun, da er aus dem Weg geräumt wurde, wer weiß, was da nicht alles möglich ist? Und genau diesem Gedanken wird in Batman: Arkham Knight nachgegangen.

Sollten einige von euch noch Bedenken haben, dass es sich nicht um einen "echten" Arkham-Titel handelt, können wir euch beruhigen. An der Entwicklung waren alle Kern-Teams beteiligt, anders also als in der Nebengeschichte Batman: Arkham Origins vom letzten Jahr.

Kevin Conroy kehr als Batman zurück, Nolan North leiht dem Pinguin seine Stimme, Troy Baker dem Münzenwerfer Two-Face. Wally Wingert haucht dem Riddler Leben ein. Selbst Harley Quinn hat ihren Auftritt. Die eben Aufgezählten sind dabei nur die bisher bestätigten. Ob wir auch Handlungsstränge von Arkham City beenden werden, wie die des Serienmörders Hush und des mysteriösen Azrael, das verrät Sefton Hill noch nicht. Wir wissen auch noch nicht, ob und in welcher Form es ein Wiedersehen mit Gegenspielern wie Killer Croc, Bane, Mr. Freeze und Poison Ivy oder Catwoman geben wird. Klar haben wir all das und noch mehr gefragt, als Antwort gab's allerdings nur ein Lächeln und den Kommentar: "Darüber können wir jetzt noch nichts Genaueres sagen."

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Batman: Arkham Knight
Gotham ist nicht nur größer, sondern auch wesentlich detaillierter, farbenfroher und einfach schöner.

Immerhin erfahren wir aber, dass Batman seit dem letzten Mal einige Tricks dazu gelernt hat. Außerdem ist die Spielwelt deutlich gewachsen. Das Gebiet, das wir in Batman: Arkham Knight erkunden, ist knapp fünf Mal so groß wie das von Batman: Arkham City. Das Tolle: Nichts wurde von den Vorgängern wiederverwendet, alles ist neu. Doch die Stadt ist nicht nur größer, es gibt auch mehr Platz, um sich zu bewegen. Das Gleiten zwischen Gebäuden hindurch ist dadurch einfacher. Batman gleitet zudem höher als zuvor und sein Greifhaken-Schub hat ebenfalls ein nettes Update spendiert bekommen. Der Schub beim Klettern hinauf an Gebäuden ist deutlich größer.

Apropos hinaufklettern: Wer Batman: Arkham Origins gespielt hat, wird sich erinnern, dass nahezu die Hälfte der Spielwelt von Hochhäusern, Türmen und Industrie-Gebäuden eingenommen wurde, deren Dächer unerreichbar waren. Stattdessen mussten wir mit Leitern, Wasserspeichern und Balkonen Vorlieb nehmen. Das ändert sich nun. Jedes Gebäude kann bis zur Spitze erklettert werden. Erinnert ihr euch an das Ace-Chemical-Gebäude in Batman: Arkham City? Stellt euch ein drei bis vier Mal so großes Bauwerk vor und ihr habt eine ungefähre Vorstellung von den neuen, vertikalen Ausmaßen Gothams.

Erweitert wurden auch die Kampfoptionen. Batman ist jetzt in der Lage, seine Gerätschaften einzusetzen, während er sich im Anflug auf eine Gruppe Feinde unter sich befindet. So schlägt er drei von ihnen mit dem Batarang zu Boden, bevor er einem vierten Widersacher seinen Schuh ins Gesicht drückt. Der dunkle Ritter schlägt seinen Gegnern im neuen Teil außerdem Schlagstöcke und Knüppel aus der Hand und nutzt sie dann, um selbst ordentlich Schaden anzurichten. Wer lieber schleicht, macht Gebrauch von der Möglichkeit, sich durch Gitter und in Lüftungsschächte hinein zu werfen und so schnell Deckung zu suchen. Es gibt auch einen neuen Takedown mit dem eingängigen Namen Fear Takedown. Mit diesem schalten wir bis zu drei Gegner mit einem einzigen Angriff aus, aber nur, wenn wir vorher nicht entdeckt wurden.

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Batman ist jetzt in der Lage, seine Gerätschaften einzusetzen, während er sich im Anflug auf eine Gruppe Feinde unter sich befindet.

Aus grafischer Sicht wurde das Spiel im Vergleich zu seinen Vorgängern einer Rundumerneuerung unterzogen. Gotham ist nicht nur größer, sondern auch wesentlich detaillierter, farbenfroher und einfach schöner. Neon-Lichter, Straßenlaternen, Werbetafeln, Feuerhydranten, Mülltonnen - die Stadt ist vollgepackt damit. Die Gebäude sind höher und es gibt einen Zug, der durch die gesamte Stadt braust. Von Geschäftshäusern bis hin zu dunklen Industrie-Häfen sieht alles großartig aus. Deshalb erscheint Batman: Arkham Knight auch "nur" für PC, Playstation 4 und Xbox One. „Wir waren uns darüber im Klaren, dass die alten Konsolen nicht die Ressourcen bieten, die wir brauchen. Rocksteady-Projekte funktionieren deshalb heutzutage nur noch für Next-Gen", sagt Sefton Hill.

Es gibt aber ein neues Feature, das wichtiger ist, als alle vorher genannten. Natürlich sind neue Moves und eine größere Stadt toll, doch wenn wir ehrlich sind, gehört so was zu einer normalen Spielevolution einfach dazu. Nein, das Ass im Ärmel von Batman: Arkham Knight ist etwas, das es in der Arkham-Serie bisher nicht gegeben hat. Es ist das herausragendste Markenzeichen Batmans: das Batmobil.

Diese Maschine ist ein absolutes Monster. Es wirkt wie eine Mischung aus einem Pagani Zonda, einem Tarnkappenjäger und einem Panzer. Batman kann den Wagen jederzeit zu sich rufen, ähnlich wie etwa in Red Dead Redemption das Pferd stets abrufbereit war. Mit diesem Biest fahren wir so ziemlich überall hin, wo wir nur wollen. Das Batmobil eröffnet uns eine neue Welt an Möglichkeiten. So erleben wir eine spannende Verfolgungsjagd, in der Batman Raketen auf seinen Gegner feuert, um dessen Fahrzeug zu stoppen. Währenddessen springen die Schläger schreiend davon, als sich das Batmobil nähert. Toll!

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Die Trennung zwischen Neben- und Hauptmissionen nicht mehr so strikt wie noch in den vorherigen Teilen.

Doch der Einsatz des Batmobils beschränkt sich nicht nur auf Verfolgungsjagden. Mit dem Gefährt entdecken wir die ganze Stadt. Der Wagen frisst sich durch Werbetafeln, Ampeln, Zäune, Bäume und andere Gegenstände - und das sieht ziemlich gut aus. Gotham eignet sich auch hervorragend für waghalsige Stunts. Es gibt keine Mini-Karte, damit wir uns, wie Hill erklärt, die Welt erspielen und nicht die Karte abfahren. Erreichen wir unseren Zielort, wird der Wagen geparkt und normal verlassen. Wem das zu öde ist, lässt Batman mit dem Schleudersitz in die Lüfte schießen und durch den Schwund davon schweben. Das erinnert ein bisschen an die Crashs bei voller Geschwindigkeit und ohne Sicherheitsgurt in Grand Theft Auto IV - das Ganze ist hier nur wesentlich kontrollierter und angenehmer.

Angefordert wird der Wagen ganz unkompliziert mit der L1-Taste. Die Entwickler erklären uns, man habe lange und hart daran gearbeitet, das Batmobil zu einem natürlichen und integrierten Teil der Batman-Erfahrung zu machen. Ebenso natürlich wie den Einsatz des Greifhakens oder Batarangs. Rufen wir das Batmobil im Stehen, kommt es in voller Geschwindigkeit angebraust und Batman schwingt sich elegant und in flüssigen Bewegungen ins Cockpit. Anders verhält es sich, wenn wir die L1-Taste im vollen Lauf betätigen. Dann nämlich schnellt das Gefährt von hinten heran und sammelt Batman in einer schwungvollen Bewegung auf.

Das Batmobil fungiert als Transportmittel, ist aber auch Teil bestimmter Missionen. Die erwähnten Verfolgungsjagden gehörten auch dazu. Aber auch die erste Begegnung mit dem Riddler findet statt, während wir uns im Batmobil befinden. Der Riddler hat eine Untergrundstrecke mit Hindernissen konzipiert, die wir nun absolvieren, während wir Türen und Plattformen aktivieren, um uns unseren Weg zu bahnen. Das Layout könnte aus einen Trackmania-Game stammen, schließlich fahren wir an Wänden entlang, kreisen durch Loopings und springen über Abgründe. Es ist eine spannende Fahrt von drei Runden, wobei sich die Strecke jedes Mal verändert. Teile des Parcours stürzen ein und Abschnitte werden etwa geschlossen.

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Für uns sieht es ganz danach aus, als würde Rocksteady seine Trilogie stilgerecht abschließen.

Die Nebenmission ist nur eine von vielen Herausforderungen, die der Riddler für Batman bereithält. Allerdings ist die Trennung zwischen Neben- und Hauptmissionen nicht mehr so strikt wie noch in den vorherigen Teilen. Die eigentliche Spielgeschichte dreht sich um den von Scarecrow geplanten Gasangriff. Die anderen Bösewichte haben aber ebenfalls eigene Storystränge, denen wir freier und auch intensiver folgen können als bisher. Wie genau das Ganze am Ende funktionieren wird, wollten die Entwickler aber noch nicht enthüllen.

In ein Gebäude hineingehen, dort mit Batman rumhangeln und still und heimlich einen Gegner nach dem anderen ausschalten, das durften wir in der Demo noch nicht. Der Wechsel zwischen Außen- und Innenbereichen soll aber flüssiger und nicht mehr so spürbar wie in Batman: Arkham Knight sein - ein weiterer Vorteil, den die Entwickler aus der neuen Hardware ziehen. Als Beispiel hierfür sei genannt, dass wir nicht mehr durch die Tür gehen müssen, um in ein Gebäude zu gelangen. Stattdessen steigen wir durch Fenster ein oder nutzen einen Eingang über das Dach.

Die Demo endet mit einem maskierten Charakter in einer futuristischen Rüstung, der Batman umstößt, ihm eine Waffe an die Schläfe hält und etwas von Rache murmelt. Anfangs glauben wir, Deathstroke gegenüber zu stehen, erfahren aber später, dass es sich um eine vollkommen neue Figur handeln soll: den Arkham Knight. Das ist leider das Einzige, was wir bisher über den mysteriösen Widersacher erfahren.

Der Sprung von Batman: Arkham City zu Batman: Arkham Knight ist nicht so groß wie von Batman: Arkham Asylum zu Batman: Arkham City. Eher fühlt es sich wie der nächste logische Schritt an und wie eine Evolution dessen, was wir bereits kennen - mit Ausnahme des Batmobils natürlich. Nachdem dem erstmaligen Anspielen von Batman: Arkham Knight sind wir deshalb nicht ganz so überwältigt. Allerdings sollte man dabei nicht vergessen, dass wir es mit einem der besten Spiele der letzten Konsolengeneration vergleichen. Eine echte Revolution ist also gar nicht nötig. Für uns sieht es ganz danach aus, als würde Rocksteady seine Trilogie stilgerecht abschließen.

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KRITIK. Von Stefan Briesenick

Ein starkes Universum, tolle Charaktere und die gelungene Erzählung verbinden sich mit schneidigem Gameplay zu einem feinen Action-Hit.



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