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Call of Duty: Black Ops Cold War

Call of Duty: Black Ops Cold War

Während das Spiel eine fantastische Geschichte abliefert, ist es offensichtlich dass der Multiplayer für Innovationen mehr Zeit gebraucht hätte.

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Call of Duty: Black Ops Cold WarCall of Duty: Black Ops Cold War

Sind wir mal ehrlich... die meisten Spieler lesen keine Kritiken, oder hören sich die Meinung anderer Spieler an, bevor sie sich jedes Jahr den neusten Call of Duty-Teil kaufen. Die Hardcore-Fans wärmen sich mit Trailern und der Beta auf und wir alle die das Franchise lieben, können uns sicher sein, dass wir viel Spaß mit der Geschichte haben werden. Bevor wir ein paar Wochen unseres Lebens dem Multiplayer widmen. Bei einem modernen Call of Duty-Spiel wissen wir genau was wir bekommen, auch wenn die Black Ops-Reihe dafür bekannt ist, immer mal wieder etwas Neues auszuprobieren. Das gilt auch für Call of Duty: Black Ops Cold War, die einzige Ausnahme ist hier die Geschichte (auf eine gute Art).

Versteht mich nicht falsch. Ich rede nicht von einer Geschichte die ans Herz geht, oder wahnsinnig tiefgründig ist. Dafür wir bekommen eine abwechslungsreiche Geschichte mit tollem Tempo. Das wahnwitzige Spionage-Drama hat mich vom Anfang bis zum Ende gepackt. Mit seinem verdrehten Plot voller Wendungen, Geheimnisse und schrägen Sequenzen, ist es definitiv ein Black Ops-Spiel. Das besondere dieses Mal: wir sind ein aktiver Teil der Geschichte. Wir führen Gespräche, wählen unsere Hintergrundgeschichte beim Erstellen unserer Spielfigur, entscheiden was wir in bestimmten Situationen tun oder sagen und dürfen optionale Missionen wählen. Wir sind ein richtiges Teil der Welt, unsere Aktionen haben große und kleine Konsequenzen. Informationen zu sammeln ist diesmal besonders reizvoll, weil wir dadurch mehr über das Universum erfahren. Manchmal verändern wir dadurch sogar die Geschichte. Nicht unbedingt wie in Mass Effect- oder den Telltale-Spielen, aber genug, um Cold War ein drittes Mal durchzuspielen um dann das zu erleben, was ich für das „echte" Ende halte.

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Das Gameplay spielt dabei eine wichtige Rolle, denn keine Mission gleicht der anderen. Ich bin mit einem Bogen durch den Dschungel Vietnams geschlichen, habe dutzende Gegner in Geschützturm-Szenen niedergemäht, Hubschrauber gesteuert, alles in die Luft gejagt und bei der Erkundung des KGB-Hauptquartiers versucht, möglichst nicht aufzufliegen. Dabei konnte ich mich jederzeit an einem abwechslungsreichen Arsenal bedienen, wobei die Quantität hier nicht die Qualität mindert. So ziemlich jede Waffe fühlt sich fantastisch an und klingt auch so — das gilt natürlich genauso für die anderen Spielmodi.

Call of Duty: Black Ops Cold War

Ich habe vermutlich schon mehr über die Kampagne geschrieben, als viele von euch wissen wollten. Also lasst uns über den wichtigsten Aspekt von Call of Duty reden: den Multiplayer. Die Mehrspielergefechte sind genau, wie ihr sie erwartet — nicht mehr und nicht weniger, aber vielleicht ein bisschen schneller und flüssiger als noch in Modern Warfare. Der Gesundheitsbalken ist standardmäßig eingeschaltet, damit ihr besser entscheiden könnt, ob es sich lohnt euren Gegner weiterzuverfolgen, nachdem er nach euren ersten Treffern in Deckung gesprintet ist. Ein nettes neues Feature, aber auch nichts Bahnbrechendes. Doch das muss es auch nicht sein, wenn die traditionelle Mini-Karte und Create-A-Class mit moderneren Neuheiten, wie Scorestreaks und dem Waffenschmied gemixt werden. Wie sieht es also mit den Karten und Spielmodi aus?

Bei dem VIP-Modus wird jeweils ein Spieler aus unserem und dem gegnerischen Team als VIP gekennzeichnet. Wird einer der beiden eliminiert, endet die Runde. Der Spaß beim VIP-Modus hängt für mich stark von der jeweiligen Karte ab. Auf den größeren und offenen Karten wird es schnell mühsam, auf den kleineren hingegen macht es viel Spaß. Einen so kooperativen Modus in ein Call of Duty-Spiel zu implementieren, wirkt trotzdem ein wenig fehl am Platz. Auch wenn wir endlich Option haben, Pings und Objekte zu setzen. Combined Arms und Fireteam sorgen mit 24, beziehungsweise 40 Spielern, für aufregende Action. Das uns Fahrzeuge zur Verfügung stehen, steigert die Intensität der Gefechte noch weiter. Dadurch fühlen sich selbst die klassischen Spiel-Modi auf den größeren Karten noch richtig frisch an. Ich bin mir sicher, dass selbst eingefleischte Battlefield-Fans jetzt den Reiz von Call of Duty anerkennen können.

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Wo wir gerade bei den Karten sind — ich kann verstehen, warum sich Treyarch dazu entschieden hat bestimmte Karten und Modi in der Beta zu zeigen, denn sie gehören eindeutig zu den Höhepunkten des Spiels. Armada ist mit seinen engen Decks und langen Sichtlinien mein absoluter Favorit. Einigen der anderen Karten, gelingt der Mix nicht so gut. Die Crossroads-Karte hat zu viele weite und sehr offene Gebiete, die NATO-Basis Garrison bietet Campern für meinen Geschmack zu viele Möglichkeiten. Aber natürlich ist das nur meine ganz persönliche Meinung. Hoffentlich reicht euch die Abwechslung der acht regulären Karten (zusammen mit zwei großen Fireteam-Karten), die zur Veröffentlichung bereitstehen. Ansonsten könnt ihr auch zusammen mit euren Freunden auf Zombiejagd gehen.

Dieser Aspekt des Spiels war vor der Veröffentlichung noch sehr seltsam. Für mich liegt der Reiz in den Zombies vor allem darin die Untoten niederzumähen, während ich die Geschichte hinter den Geheimnissen und Sammelobjekten des Spiels lüfte. Davon war während meiner Spielzeit nur wenig implementiert, doch die Aspekte die bereits im Spiel enthalten waren, haben mir gut gefallen. Der Modus wurde überarbeitet und die Zombies lassen jetzt keine Power-Ups mehr fallen. Dafür gibt es ein neues Loot-System, das uns die Chance auf coole Ausrüstungsgegenstände gibt. Kurz vor dem Tod zu stehen und eine lila Schrotflinte aufblitzen zu sehen ist genauso aufregend, wie die Atombomben oder ein Insta-Kill. Dazu kommt eine wirklich tolle Karte, die Möglichkeit unser Loadout aus dem Multiplayer mitzubringen, interessante Veränderungen bei den beliebten Perks und die Option sich zurückzuziehen, wenn die Dinge zu sehr außer Kontrolle geraten. Ich werde sicher immer wieder mal in den Zombie-Modus zurückkehren.

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Der Mangel an echten Erneuerungen beim Multiplayer und dem Zombie-Modus waren leider nicht die einzigen Aspekte, die mich enttäuscht haben. Es scheint als wäre das Spiel mit einer heißen Nadel gestrickt worden. Das ergibt vor allem Sinn, da Black Ops 4 gerade einmal zwei Jahre alt ist. Sowohl in der Kampagne, als auch im Multiplayer und beim Zombie-Modus, kommt es immer wieder zu technischen Problemen. Es läuft eindeutig etwas schief, wenn es in der Story-Mission auf der PS4 Pro plötzlich einen Lag von ein bis zwei Sekunden gibt. Manchmal geht in den Zwischensequenzen ohne offensichtlichen Grund die Framerate in die Knie. Die sonst sehr beeindruckende Beleuchtung dreht manchmal durch, der Bildschirm beginnt zu flackern und ich bin immer wieder mal in einem endlosen Ladebildschirm hängengeblieben. Die Gegner sind auch nicht unbedingt die hellsten Kerzen am Baum und ehrlich gesagt glaube ich kaum, dass sich daran etwas mit dem versprochenen Day One Patch ändern wird.

Ich hoffe ich klinge nicht zu negativ, denn meine Enttäuschung rührt in erster Linie daher, dass sich der Multiplayer wie eine Erweiterung anfühlt und die technischen Probleme andeuten, dass Cold War ein wenig übereilt veröffentlicht wird. Doch Call of Duty: Black Ops Cold War ist ohne Zweifel ein gelungenes Spiel. Die Kampagne ist fantastisch und bietet eine abwechslungsreiche und faszinierende Geschichte. Dazu kommen die großartigen Waffen, coole neue Multiplayer-Karten und Modi, ein packender Zombies-Modus mit neuem Loot-System sowie eine bessere Synergie zwischen den jeweiligen Spielmodi. Call of Duty: Black Ops Cold War wird seinen Fans mit Sicherheit über Monate Freude bereiten, wenn sie denn über die technischen Probleme und fehlenden Innovationen hinwegsehen können.

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08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
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Wunderbare Story-Kampagne. Die Waffen fühlen sich gut an und klingen wie immer fantastisch. Der Multiplayer und die Zombies gefallen uns...
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Doch das war es auch. Ein paar sehr frustrierende Multiplayer-Karten. Einige technische Probeme.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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