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Children of Morta

Children of Morta

Die Familienbande der Bergsons sind stark genug, um die korrumpierte Welt vor dem Unheil zu bewahren.

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Nichts ist dicker als Blut. Es ist eine unzerstörbare Verbindung, die uns Stärke und Halt geben kann und die Beziehungen zu unserer Familie verbildlicht. Dieses rote Band steht im Mittelpunkt von Children of Morta, einem Action-Rollenspiel mit Story-Fokus von den Entwicklern Dead Mage. Das Spiel konzentriert sich auf die Legende der Bergson-Familie, die der überwältigenden, dunklen Macht der "Corruption" entgegentritt. Die ganze Familie muss sich gefährlichen Feinden stellen und herauszufinden, was hinter dieser ominösen Gefahr steckt. Als Team bringt jedes Mitglied dieser Sippe unglaubliche Opfer auf, um die Welt zum alten Glanz zurückzuführen.

Im Spiel haben wir drei Welten, die nochmal jeweils dreigeteilt wurden. Die Bergsons bereisen ferne Länder, um dir dort gefangenen Gottheiten zu befreien. Allein oder im Koop (bislang nur lokal, online soll später dazukommen) kämpfen sich die Spieler durch endlose Gegnerscharen, um die Unsterblichen zu befreien. Im Mittelpunkt der Geschichte steht jedoch nicht unbedingt das Übernatürliche, sondern die Mitglieder der Familie und das macht Children of Morta so einzigartig.

Jeder Angehörige spielt sich anders und hat eine spezielle Waffe: John, der älteste Bruder, benutzt Schwert und Schild und agiert quasi als Tank, genau wie Cousin Joey mit seinem Hammer. Kevin, der jüngste Spross der Familie, benutzt zwei Dolche und ist schneller, als die anderen, kann aber auch nichts einstecken - genauso wie Mark, einem der älteren Brüder. Johns Tochter Linda ist Bogenschützin und kämpft aus der Distanz, ebenso wie die junge Zauberin Lucy.

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Ihr könnt ohne Frage auch alleine spielen, aber es ist auf diesem Wege wesentlich schwieriger und die großen Dungeons werden zum Grind.

Ohne Frage werdet ihr darunter einen Favoriten finden. Am besten verbringt ihr ein wenig Zeit mit jedem Familienmitglied, ihr müsst eh zwischen ihnen wechseln. Im Gegensatz zu traditionellen Roguelikes werdet ihr nicht komplett bei null anfangen, wenn ihr scheitert. Ihr beginnt nach dem Tod zwar das Level erneut, aber ihr behaltet das Geld und eure gesammelten Erfahrungspunkte.

Wenn ihr genügend Feinde tötet, schaltet ihr neue Fähigkeiten frei und das bringt der gesamten Familie passive Vorteile (schneller laufen, erhöhte Chance auf kritische Treffer). Mit den Upgrades aus dem Skillbaum könnt ihr euren Charakter nach eurem Geschmack anpassen. Auf diese Weise verursacht John mehr Schaden oder ihr konzentriert euch auf seine defensiven Werte und verleiht ihm mehr Gesundheit. Vor jedem Run kauft ihr die Verbesserungen mit dem Gold aus früheren Spieldurchläufen.

Das bekommt ihr von getöteten Feinden oder aus zerstörbaren Gegenständen. In Onkel Bens Tischlerei oder in Großmutters Labor könnt ihr euer Kapitel in verschiedenen Werten investieren. Andere freischaltbare Gegenstände gehören zum jeweiligen Durchgang und das ist natürlich alles weg, sobald ihr sterbt oder den Level abgeschlossen habt. Die Götter stellen uns ein weiteres Talent oder ein neues Werkzeug zur Verfügung, mit kleineren Verbesserungen können wir zum Beispiel Feinde zurückstoßen oder mehr Erfahrungspunkte ansammeln.

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Am besten verbringt ihr ein wenig Zeit mit jedem Familienmitglied, ihr müsst eh zwischen ihnen wechseln.

Neben den Kämpfen und dem Loot bieten die zufällig generierten Level Story-Elemente, die gefunden und abgeschlossen werden können. Ein Beispiel hierfür ist ein Wolfswelpe, der von einer Gruppe Dämonen gefangengehalten wurde. Nachdem wir das Wolfsjungen befreit haben, müssen wir Kräuter sammeln, um das Tier zu heilen. Anschließend brauchen wir Nägel und Bretter, damit wir ihm einen sicheren Unterschlupf bauen können. Diese Mini-Quests, egal wie zufällig sie wirken, machen aus diesem Roguelite eine seltene Spielerfahrung.

Children of Morta bietet eine beeindruckend abwechslungsreiche Anzahl an Feinden, denn je nach Dungeon und Ebene unterscheidet sich die Höllenbrut voneinander. In der Wüstenregion Barahut findet ihr Diebe und Skorpione und in den Caeldippo-Höhlen hausen Goblins und Fledermäuse. Jeder Gegner hat seinen eigenen Angriff und wie ihr ihnen gegenübertretet, ist extrem wichtig. Manchmal stößt man zufällig auf einen Miniboss, das sind normale Gegner mit mehr Gesundheit und Spezialfähigkeiten. Am Ende eines Levels wartet dann noch ein Endgegner auf uns - jeweils passend zum Design des Dungeons. Diese Feinde haben einen oder gleich mehrere einzigartige Angriffe und einen riesigen Gesundheitsbalken - eine echte Herausforderung für die Bergson-Familie.

Children of Morta kann alleine aufgrund der langen Level anstrengend werden, aber das lässt sich mit einem Partner lösen. Mit Freunden zu spielen macht das Ganze zu einem großen Spaß. Ihr könnt ohne Frage auch alleine spielen, aber es ist auf diesem Wege wesentlich schwieriger und die großen Dungeons werden zum Grind. Gemeinsam geht alles leichter von der Hand und die Synergien zwischen den Bergsons werten das Koop-Spiel zusätzlich auf. Außerdem könnt ihr euch gegenseitig wiederbeleben, der Tod muss also nicht gleich das Ende eurer Reise bedeuten.

Das Spiel hat einen wunderbaren, handgemalten Pixel-Stil und einen eleganten Soundtrack. Beides in Kombination sorgt dafür, dass es eine echte Freude ist, mit dem Spiel Zeit zu verbringen. Die Musik wirkt mittelalterlich und mystisch und passt hervorragend zum Setting. Die Pixelkunst gehört zum Schönsten, was wir je gesehen haben und das lässt die Welt lebendig wirken und hilft uns noch mehr dabei, mit den Bergsons zusammenwachsen. Der einzige Kritikpunkt ist der hohe Schwierigkeitsgrad, der sich mit einem Koop-Partner jedoch umgehen lässt. Mit der abwechslungsreichen Story, den packenden Kämpfen und der tollen Welt ist Children of Morta ein Fest für alle Fans von Action-Rollenspielen.

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Children of Morta bietet eine beeindruckend abwechslungsreiche Anzahl an Feinden, denn je nach Dungeon und Ebene unterscheidet sich die Höllenbrut voneinander.
09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
+
viele Charaktere, Story entwickelt sich mit neuen Feinden und Begegnungen weiter, ein atemberaubendes Pixel-Design.
-
Solo ist das Spiel deutlich unentspannter.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

Zweite Meinung

Children of Morta habe ich im Koop mit einem Kumpel auf der PS4 (Pro) gespielt. Trotz SSD lädt das Spiel unglaublich lange und man merkt zwischen den Bereichen leider immer wieder, welchen Preis die wahrhaft wunderschönen Grafiken haben. Die audiovisuelle Präsentation von Children of Morta ist eine echte Wucht, zumindest beim Thema Story und der Inszenierung der Familienmitglieder. In den Dungeons geht es zwar auch ordentlich zur Sache, die Gebiete variieren optisch aber nicht stark genug, um ebenso sehr zu verzaubern (Gleiches gilt für die Gegner). Als Roguelite verfolgt Dead Mage ein cooles Konzept, das sinnvoll in die Geschichte eingewoben ist. Nur wird der Titel beim Sprung in ein neues Gebiet immer erst ein wenig grindig, bevor man neue Runen, Artefakte und Reliquien findet, um den aktuellen Run zum Laufen zu bekommen. Der Konsolenport wirkt okay, allerdings sollte Children of Morta auf so mächtigen Plattformen eigentlich besser laufen. Macht trotzdem Bock.
Meint Stefan Briesenick und wertet 8/10

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KRITIK. Von Ben Lyons

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