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Code Vein

Code Vein - Netzwerktest

Dark Souls, Vampire und Anime bilden die DNA von Bandai Namcos neuestem Action-Rollenspiel.

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Anfang des Monats wurde ein geschlossener Netzwerktest zum kommenden Action-RPG Code Vein durchgeführt. Wir haben uns mehrere Stunden lang in das Getümmel geschmissen, um nach der langen Verzögerung einen Vorgeschmack auf das brutale Gameplay und die Multiplayer-Optionen zu erhalten. Frühere Berichte haben bereits durchschimmern lassen, dass wir es hier mit einem Soulslike im Anime-Gewand zu tun haben und Bandai Namco fügt dieser Erfolgsformel im Grunde noch hyperanimierte Charaktere mit bekannten Klischees hinzu.

Code Vein spielt in einer postapokalyptischen Welt, die von bluthungrigen Dämonen bedroht ist, die gemeinhin nur als "Lost" bekannt sind. Die Erzählung ähnelt der eines unsinnigen Anime-Plots, da die Hauptfigur mit ihrem speziellen Blut offenbar dazu in der Lage ist, die toxische Umgebung zu reinigen. Wenn wir fremdes Blut zu uns nehmen erhalten wir zudem neue Fähigkeiten. Es ist alles sehr vage und uninteressant, im Vergleich zur eigentlichen Aktion.

Der Begriff Soulslike wird ja häufig falsch genutzt, um schwierige Spiele zu beschreiben, doch der Gameplay-Struktur von Dark Souls ähnelt Code Vein tatsächlich sehr genau. Level steigen wir auf, indem wir genügend „Dunst" von Feinden sammeln, der nach dem Tod abgesondert wird. Kristalle markieren Checkpoints und bieten und einen sicheren Platz zum Ausruhen. Auch in vielen anderen Aspekten funktioniert dieser Titel ganz genauso, wie FromSoftwares Souls-Serie - große Überraschungen sollte hier also niemand erwarten.

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Um uns am Ball zu halten legt Code Vein einen großen Schwerpunkt auf die Charakteranpassung. Die Spielerklassen werden als "Blut-Codes" bezeichnet, das sind maßgeschneiderte Kombinationen aus Statusverbesserungen, passiven Buffs und austauschbaren Fähigkeiten. Wir kämpfen mit verschiedenen Nahkampfwaffen und knüpfen uns Feinde aus der Ferne mit Feuerball-Zaubern vor. Das Experimentieren mit diesen Spielstilen hat uns eine Weile lang beschäftigt und die Möglichkeit, Klassen jederzeit zu wechseln, lässt das Gameplay flüssig wirken. Diese Kampfmechaniken bieten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Zugänglichkeit und Tiefe, und ermutigen gleichzeitig dazu, mit dem eigenen Arsenal zu experimentieren.

Nachdem wir die vielen ähnlichen Mechaniken abgehakt haben, bleibt natürlich noch die stilisierte Präsentation. Das Anime-Souls wirkt sehr ästhetisch und ansprechend, obwohl uns einige lächerliche, spärlich gekleidete Charaktere mit ihrem leeren Blick auf die Nerven gingen. Im Gegensatz dazu ist der Soundtrack mit verschiedenen klassischen und rockigen Melodien ziemlich gut gelungen, was die Action umfangreich ergänzt.

Nachdem wir uns endlich durch einen kleinen Prolog geschlichen hatten, stießen wir auf das Herz von Code Vein, ein Gebiet namens "Tiefen". Dieser Bereich ist ein besonderer Kerker, den wir später in der Geschichte erkunden werden. Er besteht aus verzweigten Pfaden, in denen sich hinter jeder Ecke furchterregende, hochrangige Ghule verstecken. Die Herausforderung stieg in diesem Bereich auffällig an, weshalb unsere Erkundung methodischer wurde. Die Pfade waren von Feinden bespickt, denen wir uns sorgfältig stellen mussten, um zum nächsten Ruhepunkt vorzudringen. Die Anstrengung hat sich gelohnt, da wir die Statistiken unseres Charakters verbessern und neue Fähigkeiten mit der angesammelten Währung freischalten konnten, nachdem uns diese Geduldsprobe gelang.

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Mit jedem Schritt in das Herz des Dungeons werden wir ein bisschen stärker, mutiger und sicherer. Einen Raum voller aggressiver Feinde zu säubern ist beim zehnten Mal eine andere Erfahrung, als am Anfang. Das Verinnerlichen der feindlichen Angriffe ist eine große Herausforderung, ohne die wir das schnelle Kampfsystem nicht meistern werden. Doch wer sich aufmerksam umschaut und Wege zu neuen Bereichen merkt, kann so immerhin ein bisschen vorausplanen und stärker werden, bevor man sich stärkere Gegner oder Bosse vorknüpft.

Wie die Spiele, die Project Vein inspiriert haben, scheint auch Code Vein ein brutaler Test für eure Geduld und Reflexe zu sein. Wer damit alleine nicht klarkommt, darf sich auf ein SOS-System stürzen und Multiplayer-Funktionen nutzen. Indem wir zusätzliche Spieler in unser Abenteuer einladen werden schwierige Auseinandersetzungen deutlich machbarer und Frustration bleibt auf verhaltenem Niveau. Das unterschiedliche Individualisierungssystem bietet einem spannende Klassen, die mit den dicken Gegnern kurzen Prozess machen. Bosskämpfe haben auf jeden Fall nicht das gleiche berauschende Gefühl, wenn man nicht allein im Rampenlicht steht, aber das ist nur mein Eindruck. Um Frust vorzubeugen hilft ein Gruppensieg allemal und Genre-Veteranen verzichten einfach auf die helfende Hand - dann laufen sie nur mit ihrem KI-Kameraden rum.

Im vollen Spiel wird es interessant sein zu sehen, wie ausgewogen der Mehrspielermodus ist. Die Herausforderung sollte sich der Gruppengröße anpassen, aber das scheint bislang nicht der Fall zu sein. Code Vein verspricht eine coole Erfahrung für Souls-Fans zu werden, die adrenalingeladene Kämpfe, umfangreiche Erkundungen und schnelle Reflexe verspricht.

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KRITIK. Von Markus Hirsilä

Wir hatten viel Spaß mit Project Veins bluttriefendem Action-Rollenspiel, das Dark Souls mit Anime vermischt.



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