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Control

Control - E3-Impressionen

Noch vor der Gaming-Messe in Los Angeles haben wir den E3-Build angespielt.

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Vor kurzem waren wir in London im Barbican Centre, um uns ausgiebiger mit Control zu befassen. Remedy Entertainment hat erneut einen Schauplatz gefunden, dessen auffällige Architektur perfekt die vielfältigen Umgebungen ihres nächsten Actiontitels vorführen konnte. Das Spiel findet in einem sich ständig verändernden Gebäude statt, das nur "The Oldest House" genannt wird.

Wir haben jedenfalls die Gelegenheit bekommen, die E3-Demo vorab zu spielen. Die dritte Mission der Kampagne (was wohl noch relativ früh ist) heißt „Directorial Override" und uns standen nur eingeschränkte Fähigkeiten zur Verfügung. Dafür haben wir ein paar interessante Charaktere kennengelernt und durften endlich selbst spielen. Einen Überblick über das Spiel haben wir euch ja erst vor kurzem gegeben, also werden wir uns kurz fassen.

Wir übernehmen die Rolle des neuen Direktors des „Federal Bureau of Control" - Jesse Faden. Sie muss herausfinden, was zum Teufel in diesem sowieso schon merkwürdigen Ort geschehen ist. Unsere Aufgabe ist es ein paar Schalter umzulegen, Dinge zu reparieren und die Generatoren wieder auf Vordermann zu bringen. Ziemlich normales Videospielzeug eigentlich, aber wenn wir ein wenig tiefer eintauchen oder vom eigentlich Pfad abweichen, zeigt sich eine andere Seite von Control, die sich wesentlich weniger generisch anfühlt, als ein typischer Third-Person-Shooter.

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Während unserer Mission treffen wir auf die Reinigungskraft Arish, der uns merkwürdiges Zeug erzählt, das wir noch nicht so richtig verstanden haben. Immerhin konnte uns der Mann in die richtige Richtung weisen, nachdem wir seinen finnischen Weisheiten gelauscht haben. Ich vermute, dass wir diesen merkwürdigen, kleinen Mann noch mal wiedersehen werden, denn sein Auftauchen in dieser Demo wirkte doch sehr rätselhaft.

Anschließend ging es darum, ein paar Pumpen zu reparieren und alles wieder zum Laufen zu bringen. Das erforderte lediglich das Erkunden der Umgebung und das Lösen einiger einfacher Rätsel. Natürlich wollen uns ausschwärmende Gegner davon abhalten, doch mit Jesses Knarre und ihren telekinetischen Fähigkeiten (mit deren Hilfe sie ihren Feinden mit großer Kraft und Geschwindigkeit Gegenstände an den Kopf schleudert), ist das keine sonderlich aufwendige Arbeit. Beide Arten ihrer Attacken haben eine eigene Abklingzeit, was im Kampf gegen die etwas härteren Feinde auffiel.

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Ja, ihr habt richtig gelesen: Eine Pistole mit Cooldown-Timer. Control ist kein typsicher Run&Gun-Shooter, hier ist ein bisschen Köpfchen gefragt. Unsere Waffe ist keine übliche Knarre, sondern ein sogenanntes "Objekt der Macht". Weil wir das Teil haben konnte Jesse überhaupt erst zur Direktorin des Büros werden - die Wumme reagiert nämlich nur auf sie. Das ist wohl ein wenig so, wie mit König Arthur und dem Schwert aus dem Stein. Jesse verfolgt währenddessen ihre eigenen Ziele, wie wir nach dieser Mission erfahren. Übernatürliche Elemente stehen in Control natürlich im Mittelpunkt und wenn ihr Fan von Akte X, The Outer Limits oder The Twilight Zone seid, werdet ihr das Grundthema sicher mögen.

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Zwischen zwei Missionen spricht Jesse mit ihrer Kollegin über ein traumatisches Ereignis der Vergangenheit: Sie erinnert sich als Kind einen Projektor benutzt zu haben, um Zugang zu unterschiedlichen Welten zu bekommen. Die Zwischensequenz hat einen ganz eigenen Stil, in dem wir immer intensive Nahaufnahmen von Jesse sehen, während wir ihrem inneren Monolog folgen. Doch so mysteriös und rätselhaft die Geschichte auch ist, das Gameplay ist deutlich traditioneller.

Remedy ermutigt uns dazu, aggressiv zu spielen, denn wir erhalten zum Beispiel Gesundheit zurück, wenn wir unsere Feinde töten. Daher ist es häufig sinnvoller weiter Druck zu machen und nicht konservativ auf Sicherheit zu spielen. Control ist kein Deckungs-Shooter, Jesse überwindet Gefahren mit Mobilität und purer Kraft. Feindlichen Angriffen weichen wir mit Sprint- und Teleportfähigkeiten aus, während wir unsere Knarre auf die Gegner richten und ihnen Zeug entgegenschleudern.

Remedy hat die Level im Metroidvania-Stil kreiert - Fähigkeiten werden also nach und nach freigeschaltet und gewähren uns Zugang zu vorher unerreichbaren Arealen. Das Studio betont, dass das Spiel nicht-linear sei und obwohl es Kapitel mit vorgegebenem Ende gibt, ist Control keine schlichte Reise von A nach B. Es wird überall Geheimnisse und Überraschungen zu entdecken geben, denn wir erkunden das Gebäude frei (es gibt keine Marker, nur eine Karte im Menü) und können dabei sogar Nebenmissionen entdecken. Eine davon schickte uns in eine andere Dimension voller eckiger, grauer Plattformen, an deren Ende ein weiteres "Objekt der Macht" auf Jesse wartete - diesmal ein Pferd aus einem Kinderkarussell.

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Das Spiel soll circa 15 Stunden lang sein, aber wer wirklich alles erkunden möchte, dürfte da noch ein paar Stunden oben drauflegen können. Es gibt nur einen Schwierigkeitsgrad und kein klassisches New Game+ (was wohl auch an der Geschichte liegen soll). Laut Remedy ist der Job der Direktorin ohnehin nie wirklich vorbei und es gibt offenbar selbst nach dem Abspann noch einiges zu tun. Zwei geplante Erweiterungen befinden sich nämlich schon in Arbeit.

Control erfindet das Rad nicht neu, aber es bietet eine interessante Mischung aus bekannten Zutaten. Die übernatürliche Geschichte hat uns neugierig gemacht und das Gameplay mag zwar nicht sonderlich innovativ sein, ist aber solide und packend umgesetzt. Wir sind gespannt, wie die verschiedenen Mechaniken ineinandergreifen, sobald sie freigesetzt werden. Das Universum konnte uns jedenfalls schon jetzt in seinen Bann ziehen. Control erscheint am 27. August für PC, PS4 und Xbox One.

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