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Days Gone

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Wir haben in Berlin im Rahmen der EGX endlich eine spielbare Version von Days Gone in die Finger gekriegt. Zombie-Kenner Kalle ist begeistert.

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Days Gone hat gleich in zwei neuen Demo-Szenarien die Muskeln spielen lassen. Sonys hauseigenes Bend Studio ist nach der Hauptstadt von Oregon benannt, das im Nordwesten der USA liegt. Und genau in dieser Gegend ist auch die Story von Days Gone angesiedelt, was sicherlich zur Authentizität der beeindruckenden Landschaften beiträgt.

Held und Ex-Biker Deacon St. John pöttert auf seinem schweren Motorrad durch Wälder und Siedlungen einer postapokalyptischen Welt. Was genau passiert ist, soll im Verlaufe der auf etwa 30 Stunden Spielzeit angelegten Story aufgeklärt werden. Fakt ist erst einmal, dass sich ein Großteil der Bevölkerung in die blutrünstigen Freaker verwandelt hat, die gnadenlos Jagd auf alle Menschen machen und sich gern auch mal gegenseitig zerfleischen.

Zu Beginn unseres ersten Einsatzes erklärt eine sehr filmisch wirkende und etwas an The Walking Dead erinnernde Zwischensequenz die Lage: Deacon braucht eine neue Treibstoffpumpe, doch die Werkstatt, in der sich das wertvolle Ersatzteil befindet, wird von Freakern belagert. Sein Begleiter willigt jedoch ein, als Lockvogel zu dienen. Er lenkt mit dem lauten Geknatter seiner Maschine einen Großteil der Monster vom Ort des Geschehens weg. In einer typischen Kombination aus Stealth und Action, gewürzt mit einigen kleinen Puzzles und dem Sammeln von Crafting-Materialien, bahnt sich Deacon daraufhin seinen Weg zur Treibstoffpumpe.

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Besonders hart fällt dabei ein Zusammentreffen mit den sogenannten Newts auf - das sind noch junge Freaker, die unschuldig aussehen, aber Deacon mit blitzschnellen Bewegungen anspringen und mit ihren rasiermesserscharfen Fingernägeln verletzen können. Trotz allem sehen sie aber fast aus wie menschliche Kinder, doch natürlich räumt Deacon sie ohne mit der Wimper zu zucken aus dem Weg - begleitet von zynischen Sprüchen. Es ist ein Ausblick auf die harte und wirklich gnadenlose Welt, in der Days Gone spielt, und in der auf jeden Fall eine Stimmung von düsteren Zombie-Filmen oder auch The Last of Us mitschwingt.

Letzteres ist jedoch ein Vergleich, den die Entwickler gar nicht mehr hören können, wird das Spiel doch schon seit seiner E3-Vorstellung damit stigmatisiert. Doch die Ähnlichkeiten enden bei der postapokalyptischen Welt und der Third-Person-Perspektive, ansonsten schlagen die beiden Titel völlig unterschiedliche Wege ein.

Days Gone ist stark auf die Open-World-Komponente ausgelegt und nicht auf lineare Level. Auch menschliche Fraktionen spielen dabei eine große Rolle, denn wie das Ende unserer Mission zeigt, sind die Freaker vielleicht gar nicht die grausamsten Gegner im Spiel - auch die menschlichen Überlebenden gönnen sich gegenseitig manchmal nichts und handeln zum Teil sogar noch unmenschlicher als die entstellten Mutanten.

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In der offenen Welt gibt es natürlich viel zu tun und zu entdecken. Eine zweite Demo lässt uns eine der typischen wiederkehrenden Aufgaben angehen, die bereits zum Markenzeichen des Spiels geworden sind: die Ausrottung einer riesigen Freaker-Horde. Zunächst steht Deacon neben seinem Motorrad auf einem Hügel und schaut hinunter: In den Gruben und Kanälen einer ehemaligen Baustelle vegetieren die Freaker vor sich hin. Und es sind wirklich viele. Verdammt viele. Hunderte. Schon von weitem ist das ein beeindruckender und bedrohlicher Anblick. Ein Balken gibt nun Auskunft über den Bestand der Horde. Natürlich müssen wir sie auf null dezimieren, um Erfolg zu haben.

Ein erster Versuch mit dem Motorrad geht überraschend schnell schief. Die schwere Maschine, die sich im fertigen Spiel auch upgraden und lackieren lassen wird, reagiert physikalisch korrekt auf den Ansturm. Und obwohl die ersten paar Freaker bei einer Kollision den kürzeren ziehen, kippt das Gefährt bald um und Deacon wird buchstäblich überrannt.

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So ist der nächste Ansatz, sich die in Kisten versteckten Waffen genauer anzusehen. Deacon kann natürlich mehrere Schießeisen gleichzeitig bei sich tragen, wobei der Realität einigermaßen genüge getan wird, indem man die Waffen zu jeder Zeit an seinem Rücken hängen sieht. In unserem Fall sind das neben seinem schweren Metallknüppel, zu dem er bei in der Nähe befindlichen Feinden automatisch greift, noch eine Pistole, ein Sturmgewehr und ein schweres Maschinengewehr. Letzteres erweckt mit 300 Schuss und unglaublicher Durchschlagkraft schon fast ein Gefühl der Überlegenheit - aber diese Annahme ist weit gefehlt.

Durch ihre unglaubliche Masse machen die Freaker selbst große Verluste schnell wett und gehen Deacon an den Kragen. Nur durch schlaues Einsetzen von Umweltfaktoren kann er das Blatt wenden. Im Falle der Baustelle sind das zum Beispiel explosive Fässer, Tankwagen oder auch Ansammlungen von zurechtgesägten Baumstämmen, die er auf die Mutanten loslassen kann.

Trotz allem bleibt das Gefühl von Panik zu jeder Zeit bestehen - kein Wunder angesichts der Hundertschaft von Gegnern, die wie besessen herumrennen und versuchen, uns den Weg abzuschneiden. Die Playstation 4 Pro behält trotzdem die Ruhe und zeigt keine Ruckler, was aufgrund der Massen von Animationen und dicken Explosionen auf dem Bildschirm sehr beeindruckt. Auch das Erfolgserlebnis, nach diversen gescheiterten Versuchen dann endlich auch den letzten der Freaker zur Hölle geschickt zu haben, ist beträchtlich. Es wird allein dadurch geschmälert, dass die Demo nun auch vorbei ist - dabei hätten wir am liebsten gleich weitergespielt und erfahren, was es mit Deacon St. John und seiner Welt nun genau auf sich hat.

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