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Devil May Cry 5

Devil May Cry 5

V und Dante haben wir ausgiebig anspielen können, Nero selbst bleibt weiterhin ein kleines Geheimnis.

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Capcom hat bislang stets transparent über die Figuren von Devil May Cry 5 gesprochen und uns ausgiebig erklärt, wann die Geschichte des neuen Ablegers in die verdrehte Zeitleiste der Serie passt. Nun hat das Team die letzte Phase der Produktion erreicht und wir konnten eine fast fertige Version in die Hände bekommen, um unsere verbleibenden Fragen zu beantworten. Wie spielt sich V? Ist dieser alte Dante ein guter Kämpfer? Sind die Devil Breaker von Nero eine nützliche Neuerung? Nach zwei Stunden mit dem Game haben wir auf einige dieser Fragen eine Antwort gefunden.

Die Beziehung zwischen den Figuren war die erste Überraschung. Hideaki Itsuno, Serien-Direktor, und sein Team erzählten eine Geschichte des Kampfes zwischen Gut und Böse. Dafür haben sie uns drei spielbare Charaktere bereitgestellt, deren Schicksale miteinander verwobenen sind - Nero, Dante und der neue, mysteriöse V. Nach ein paar Stunden mit Devil May Cry 5 stellten wir fest, dass die drei Protagonisten initial vor allem allein unterwegs sind und wir drei relativ eigenständigen Geschichtssträngen folgen. An einem Punkt des Szenarios wechselt sich die Kontrolle dann ab und wir erkunden die Erzählung eines weiteren Dämonenschlächters. In einigen Missionen sollen wir sogar wählen dürfen, mit welchem Kämpfer wir die nächsten Szenen erleben. Capcom hat uns allerdings verraten, dass es rein spielerische Auswirkungen geben wird - nicht die Ausmaße von unterschiedlichen Pfaden.

Begonnen haben wir mit dem aggressiven, heißblütigen Nero. Mit seinen mächtigen Waffen (einem Schwert namens Red Queen und einer Pistole namens Blue Rose) ist er bestens gegen die Dämonenhorden gewappnet. In Devil May Cry 5 geht es aber nicht nur ums Töten, sondern darum, das mit Stil zu tun und eine hohe Punktzahl zu erzielen. Deshalb müssen wir Angriffe zu Combos aneinanderreihen und Dantes Devil Breakers sind eine gute Möglichkeit dafür. Seine Partnerin Nico baut für ihn diese prothetischen Arme (er selbst hat seinen im letzten Spiel verloren), die uns mit unterschiedlichen Kräften ausstatten.

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Diese Erweiterungen lassen sich leicht zerbrechen, sobald uns ein Feind in einem ungünstigen Augenblick attackiert. Devil Breaker lassen sich aber zugleich bei Nico im Van kaufen und wer ein wenig in die Charaktere investiert, wird genügen Platz haben, um mit den verschiedenen Spezialtechniken zu experimentieren. Nero steuert sich sehr direkt, was ihn zum idealen Einstiegspunkt für unerfahrene Spieler macht. Doch wer die letzten seiner fiesen Skills freischaltet, der scheint aus dem übermütigen Zeitgenossen eine echte Kampfmaschine zu machen, versprach uns Capcom.

Nach Nero spielt der mysteriöse V eine wichtigere Rolle im Spiel. Er ist nicht sonderlich gesprächig, wirkt beinahe zerbrechlich, hat aber ein paar Tricks im Ärmel. Er stützt sich beim Laufen auf einen Stock und nimmt nur indirekt an Kämpfen teil. V beschwört Schattendämonen, die an seiner statt kämpfen, während er selbst wie ein Puppenspieler in sicherer Entfernung steht und Beschwörungen aufsagt. Ein Rabe namens Griffon ist für Fernkampfangriffe verantwortlich, während der Panther Shadow immer tief im Getümmel steht.

Die Kamerazielerfassung verrät unseren Tieren, welchen Feind in Reichweite sie attackieren sollen. Außerdem gibt es eine mächtiger Riese namens Nightmare, der Vs Schattenmagiereserven für Angriffe benötigt. Wenn wir in unserem Buch lesen, regeneriert sich diese langsam, allerdings ist V während er sich konzentriert noch angreifbarer. Erleiden unsere Begleiter zu viel Schaden müssen sie das Schlachtfeld verlassen und sich zu erholen. Geschieht das ist V quasi ungefährlich und wir müssen solange überleben, bis unsere Verbündeten wieder zur Verfügung stehen.

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Obwohl sich Vs Kampfart so stark von den anderen beiden Figuren unterscheidet, ändert sich an der Steuerung kaum etwas. Angriffe werden genauso ausgeführt, wie bei Nero und Dante, wir selbst sind nur etwas defensiver positioniert. Unsere Schattenbestien attackieren die Feinde so lange, bis sie aschebleich aufleuchten. Das ist der geeignete Zeitpunkt für uns, um ihnen den Gnadenstoß zu geben. V muss diese Feinde erreichen (er kann sich auch zu ihnen teleportieren), um sie endgültig auszuschalten - ansonsten regenerieren sie sich nach einiger Zeit wieder.

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Die Angriffsmuster unserer Haustiere lassen sich umfangreich miteinander verbinden, wodurch sich V sehr mächtig anfühlen kann. Und da unsere Begleiter keine normalen Tiere sind, sind sie auch nicht an gängige Formen gebunden, was den Kampf sehr hübsch aussehen lässt. Am beeindruckendsten bleiben aber die Attacken von Nightmare, der regelmäßig mächtige Blitze auf das Schlachtfeld beschwört.

Wir haben einige Zeit mit dieser neuen Figur verbracht und konnten einige Charakterzüge seiner Persönlichkeit kennenlernen. Mit V kreiert Capcom einen nachdenklichen Mann, der sehr viel überlegter und langsamer agiert - ganz im Gegensatz zu Dante und Nero. Die Schauplätze mit V waren zum einen linearer, gleichzeitig aber auch von häufigeren Zwischensequenzen unterbrochen, da es viele Unterhaltungen zwischen ihm und seinem Vogelbegleiter gibt. Griphon sitzt V häufig auf dem Arm und unterhält uns mit dummen Witzen, was wie ein toller Kontrast wirkt.

Anschließend erwartete uns Dante, der auf uns merklich gealtert wirkte. Obwohl er sich offensichtlich erst kürzlich die Finger verbrannte, war er so frech und arrogant wie immer. Sein festes Ziel ist es den Job zu erledigen, für den er in Red Brave City eingestellt wurde und da ist es eben egal, welche mächtigen Dämonen vor ihm stehen. Wir hatten leider nicht mehr sonderlich viel Zeit für ihn, und konnten uns deshalb nur einen kurzen Überblick über seine Fähigkeiten verschaffen. Das war aber schon genug um zu verstehen, dass Itsunos Besessenheit mit stilvoll inszenierten Kampfanimationen und Gefechten bei Dante einen Höhepunkt zu erreichen scheint.

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Um mit Dante hohe Punktzahlen zu erreichen, müssen wir in der gleichen Combo verschiedene Ausrüstungsgegenstände seines Arsenals nutzen. Gleichzeitig verfügt er über vier unterschiedliche Kampfstile (Trickster, Gunslinger, Swordmaster und Royal Guard), die wir jederzeit über das D-Pad wechseln. Das alles hat unmittelbare Auswirkung auf unsere Aktionen und zu allem Überfluss steht ihm auch noch eine mächtige Demon-Trigger-Form zur Verfügung.

Bei allen Charakteren ist es in Devil May Cry 5 allerdings wichtig, Waffen und Fähigkeiten zu verbessern. Rote Orbs sind überall in der Spielwelt zu finden und wir benötigen gewaltige Mengen von ihnen, um im Kampf hohe Werte zu erzielen, da das anfängliche Move-Set ziemlich beschränkt ist. Kombiniert mit der Charakterauswahl, geheimen Missionen (das sind eigenständige Kampf- oder Parcour-Herausforderungen mit starken Belohnungen) und anderen Überraschungen sehen wir viel Potenzial, was die Wiederspielbarkeit betrifft.

Optisch erweckt Devil May Cry 5 den Eindruck, dass es Capcom beim Level-Design nicht vermasseln wollte. Dank der RE-Engine sieht das Game sicherlich beeindruckend aus, vor allem was Charaktermodelle und Gesichtszüge angeht. Leider wirken die Landschaften nicht sonderlich überzeugend, was vom sehr organischen Stil der nahen Umgebungen etwas aufgefangen wird. Das Game scheint sich ansonsten vor allem auf Action zu konzentrieren, Exploration und Plattforming gibt es zwar auch, das wirkte auf uns aber zurückgefahren. Devil May Cry 5 bietet ein tiefgreifendes und sich weiterentwickelndes Kampfsystem und Capcom scheint zu wissen, wie man das große Problem der sich ständig wiederholenden Hack'n'Slash-Spiele vermeidet. Wir dürfen das Endergebnis in einem knappen Monat auf die Belastungsprobe stellen, doch unser bisheriger Eindruck ist top und wir hoffen, dass der Titel die Erwartungen der Fans erfüllen kann.

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