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Diablo III

Diablo III

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass Diablo III nach schier unendlich langer Wartezeit erschien. Trotz einiger Kritik war das Spiel ein riesiger Erfolg. Inhaltlich völlig unverändert doch mit einem leicht abgewandelten Spielgefühl wagt das Franchise den Sprung auf die Konsole. Dadurch wird einer großen Menge an Neulingen Zugang zu dem Stoff gewährt und das Spiel trägt seinen Teil dazu bei, diesen Einstieg zu erleichtern. Für eine halbe Stunde durften wir mal auf den Controller, statt auf die Maus einhacken.

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Rein optisch hat sich im Vergleich zur PC-Version nicht sonderlich viel getan. Die Grafik von Diablo III war schon bei der Veröffentlichung nicht auf der Höhe der Zeit, was aber auch kaum jemanden interessiert hat. Diablo III schafft es, einiger technischer Mängel zum Trotz, dennoch ein ausgesprochen schönes Spiel zu sein.

Das verdankt es in erster Linie seinem sehr geschickten Einsatz von Farben und Effekten, die eine beeindruckend dichte Atmosphäre erzeugen. Einzig nennenswerte optische Veränderung bei der Konsolenversion ist, dass wir etwas näher am Geschehen dran sind und wir mit einem leicht angeschrägten Blickwinkel draufschauen. Durchaus sinnvoll, wenn wir bedenken, dass wir vom Fernseher meist etwas weiter entfernt sitzen als vom Monitor.

Die große Herausforderung bei der Umsetzung auf die Konsole, ist die auf die Maus zugeschnittene Steuerung an den Controller anzupassen. Und das ist denkbar gut gelungen. Der linke Analogstick steuert, wie nicht anders zu erwarten, die Bewegung unseres Charakters. Der rechte Stick dagegen beherbergt eine Funktion, die es bei der PC-Version noch nicht gab: das Ausweichen.

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Das Geschehen ist etwas dichter dran, damit wir auch aus größerer Entfernung zum Fernseher alles erkennen.

Neigen wir den rechten Stick zur Seite, vollführt unser Charakter eine Hechtrolle, einen Flick-Flack oder eine andere akrobatische Einlage und weicht so gekonnt gegnerischen Attacken aus. Mit etwas Übung dürfte dieses Feature Gold wert sein. Insbesondere dann, wenn wir allein spielen und es niemanden gibt, der die Rolle des Tank einnimmt.

Die Menüführung wurde ebenfalls an den Controller angepasst und sieht nun völlig anders aus. Mittels linkem Stick wählen wir den entsprechenden Slot aus, beispielsweise für Hosen oder Handschuhe, und suchen uns dann aus einer Auflistung das gewünschte Item aus.

Das Ein- und Aussteigen von weiteren Spielern geschieht mit einem simplen Druck auf den Start-Button. Für jeden Spieler, der sich dem Spiel anschließt, erscheint in einer Ecke des Bildschirms eine Leiste, mit allen wichtigen Informationen. Nebst Lebens- und Mana-Anzeige sehen, mit welchen Angriffen die Controller-Tasten belegt sind. Bei vier Spielern geht dann zwar recht viel Bildschirmfläche verloren, störend ist es aber nicht.

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Gäste können sich beim Einsteigen ihre bereits vorhandenen Charaktere mit dem Einloggen ins Playstation Network oder Xbox Live auf die Konsole holen. Wer partout nicht online sein möchte, kann alternativ seinen Charakter einfach auf einem USB-Stick mitbringen. Sehr vielversprechend klingt, dass das Online- und Offline-Spielen miteinander kombinierbar ist. Das bedeutet, dass sich beispielsweise zu zwei Spielern, die gemeinsam vorm Fernseher sitzen, auch noch zwei Freunde via Internet gesellen können.

Diablo III
Wir können uns jederzeit offline wie online in den Multiplayer einklinken - auch ohne eigenen Charakter.

Um die Zuordnung der Charaktere zu erleichtern, wird jeder mit einer individuellen, knalligen Farbe markiert - ein bisschen so wie bei einem Sportspiel. Diese optische Hilfe ist auch bitter nötig, denn im Effekt-Gewitter einer Schlacht verliert man schnell den Überblick und seinen Charakter aus den Augen. Hier wäre es wünschenswert, wenn die Entwickler die Kennzeichnungen noch deutlicher machen würden.

Die individuellen Farben erfüllen noch einen weiteren Zweck: Sie markieren bei Distanzangriffen den anvisierten Gegner. So können wir uns bei großen Gegner-Massen genau den gewünschten Gegner rauspicken und beharken. Unterstützt werden die Distanzangriffe zudem durch automatisches Zielen, welches allerdings recht präzise auf unsere Eingaben mit dem Analog-Stick reagiert.

Die zentrale Rolle bei der Steuerung spielt die A- bzw. die X-Taste, die sozusagen die Rolle der linken Maustaste übernimmt. Mit ihr führen wir nicht nur unsere Primärattacken aus, wir sammeln auch Items ein, öffnen Truhen, lösen Schalter aus und so weiter. Das funktioniert meistens ganz gut, nur beim Einsammeln der Items, sorgt es manchmal für Verwirrung.

Ein über den Items erscheinendes Symbol sagt uns, das es eingesammelt werden kann, nur ist manchmal nicht ganz klar, für welchen Spieler das gilt. So kann es passieren, dass wir mit unserem Charakter etwas abseits stehen und sinnlos Primärattacken abfeuern, statt unsere Taschen zu füllen.

Diablo III
Die Steuerung und die Menüführung wurde an die Konsole angepasst - das Spiel funktioniert ansonsten genauso.

Mittels oberer Richtungstaste können wir uns die zuletzt eingesammelten Items anschauen. Neben unserer Info-Leiste erscheint dann der Name des Gegenstandes. Grüne und rote Pfeile geben eine rudimentäre Auskunft darüber, wie nützlich das Item im Vergleich mit dem bereits ausgerüsteten Objekten ist.

Dieses Feature kann das sorgfältige Durchstöbern der gesammelten Beute natürlich nicht ersetzen. Dafür sind schlicht zu oft andere Faktoren entscheidend als bloß die nackten Zahlen. Dieses Feature sorgt allerdings dafür, dass das Spiel nicht ständig unterbrochen werden muss, nur weil sich einer seine Beute angucken muss. Das Menü beansprucht schließlich den gesamten Bildschirm.

Auch wenn Diablo III an sich noch immer ein und dasselbe ist, versprüht das gemeinsame Spielen auf einem Bildschirm dennoch einen ganz anderen Charme. Speziell das unheimlich schnelle Einsteigen eines zusätzlichen Spielers dürfte dafür sorgen, dass es der ein oder andere Neuling spontan mit dem Spiel versucht. Das einfache Wechseln des Equipments erleichtert es Einsteigern ohnehin, ihre ersten Schritte durch die Dungeons zu wagen.

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