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EA Sports MMA

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Als ich Randy Chase auf der GDC in San Francisco entgegen gehe, sehe ich den Gesichtsmuskeln des Marketing Managers für EA Sports MMA quasi beim Verhärten zu - Mit jedem Schritt, den ich näher komme. Ich trage ein UFC-Shirt...

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"Es geht uns allen doch um den Sport, es gibt nicht nur eine einzige Organisation, weißt du", sagt er, als ich auf das Logo auf meinem Shirt zeige, mit einem wissenden Grinsen auf meinem Gesicht. Natürlich ist klar, warum sich die Gesichtsmuskulatur ein wenig anspannte und warum er dann diesen Satz sagte. Für die meisten einfachen Fans von Mixed Martial Arts sind MMA und UFC identisch - was natürlich nicht die ganze Wahrheit ist. Tatsächlich ist diese Ansicht ziemlich falsch, aber als Spiel profitiert EA Sports MMA sehr wohl der Tatsache, dass es nicht exklusiv nur für eine Organisation in den Ring steigt.

Während das offizielle UFC-Game von Yuke's von den offiziellen Regeln des Oktagons beschränkt wird, hat EA Sports MMA mehr Freiheiten. Es wird Kämpfe im Hexagon-Käfig (Strikeforce), im Kreis-Käfig und in einem traditionellen Boxring geben. Außerdem ist es möglich, die Regeln anzupassen, so dass Dinge wie Soccer-Kicks und Knie-Angriffe gegen am Boden liegende Gegner möglich werden. Wer möchte, kann die Regeln der mittlerweile aufgelösten Pride-Organisation wieder aufleben lassen. Was das Spiel allerdings durch die Flexibilität mit den Regeln gewinnt, verliert es wiederum bei der Anzahl der bekannten Kämpfer.

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Clinchen und Bodenkampf spielen eine große Rolle bei Mixed Martial Arts, extra dafür hat EA ein eigenes Rumble-System integriert.

Sicher, einige der besten Kämpfer der Welt sind mit dabei. Fedor Emelianenko, Dan Henderson und UFC-Legende Randy Couture (der bei EA Sports MMA unterschrieben hat, als er bei der UFC Pause machte). Aber wer einen Blick auf das Pfund-für-Pfund-Ranking der Kämpfer auf Sherdog wirft (eine anerkannte Instanz auf diesem Gebiet), sieht schnell, dass derzeit nur zwei Kämpfer aus EA Sports MMA in den Top Ten sind: Emelinanenko (Platz drei) und der Japaner Shinya Aoki (Platz zehn). Eine sicherlich ungewöhnliche Situation für ein Sportspiel des Lizenz-Giganten Electronic Arts.

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Das soll übrigens nicht heißen, dass nicht genug großartige Kämpfer in EA Sports MMA am Start wären. Zum Namedropping gehören ebenso Typen wie Gegard Mousasi, Jake Shields, Gilbert Melendez, Jason "Mayhem" Miller, Nick Diaz und Eddie Alvarez sowie die Legenden Bas Rutten, Ken Shamrock, Frank Shamrock, Kevin Randleman. Und auch potenzielle Stars wie Bobby Lashley, Muhammed "King Mo" Lawal und Tyron Woodley sind im Lineup. Aber die meisten dieser Kämpfer sind bei Strikeforce unter Vertrag, dem neuen UFC-Rivalen, der die Ton angebende Organisation bei EA Sports MMA sein wird. Diese Entscheidung ist ein Frontalangriff von EA auf den Platzhirsch von THQ, der mit UFC 2010 Undisputed im Mai seinen aktuellen Ableger der Erfolgsserie ins Rennen schickt.

EA Sports MMA wird seit mehr als zwei Jahren bei EA Tiburon entwickelt, die sich auch die Madden NFL-Serie verantwortlich zeigen. Als Grundlage dient die Fight Night-Serie. EA hat sehr viel Zeit und Mühe investiert, um die einzelnen Kampfstile präzise nachzubilden - und nach dem, was wir bisher sehen durften, haben sie hervorragende Arbeit geleistet. Es wird sich auf keinen Fall um den Versuch handeln, die verschiedenen Kämpfer in allgemeine Kategorien wie Ringen, Muay Thai oder brasilianisches Juijutsu zu pressen

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Immer mitten in die Fresse rein... und das Blut spritzt munter durch die Gegend und bleibt an beiden Kämpfern kleben.

Ich habe bereits einige wirksame und unorthodoxe Runden des Boxers Nick Diaz gesehen, und Kung-Fu-Tritte von Cung Le. Interessant wird es sich anzuschauen, wie gut Entwickler Tiburon all die unterschiedlichen Stile einfängt und wie es sich später anfühlt, in einem Käfig oder im Gegensatz dazu in einem Ring zu kämpfen. Wrestler haben ja zum Beispiel einen Vorteil, in dem sie ihre Gegner gegen den Käfig pinnen und so besiegen. Für einen klassischen Schlägertypen dagegen kann es praktisch sein, einen Gegner in die Ringecke zu bringen, wohingegen es in einem Käfig viel schwieriger ist, den Fluchtweg zu versperren.

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Mixed Martial Arts ist ein Sport, der nur sehr schwer in in einem Videospiel dargestellt werden kann. Yuke's hat mit UFC 2009 Undisputed einen tapferen Versuch unternommen - und wird ohne Zweifel mit mit UFC 2010 Undisputed die Spielerfahrung beträchtlich verfeinern. EA Sports MMA wiederum will mit etwas, das sie "Total Strike Control" nennen punkten - einem Steuerungssystem, bei dem wir mit Hilfe der Analogsticks Schläge austeilen.

Das wurde aus dem reinen Boxspiel Fight Night übernommen, aber bei Mixed Martial Arts spielen auch Clinch- und Bodentechniken eine große Rolle, ebenso wie Tritte jeder Art. Bodenbewegungen werden durch das Rumble-Feature simuliert, was wiederum Signalgeber für die eigenen Reaktionen und Gegenangriffe ist. Das Blut der Kämpfer saut schnell beide ein - und auch der Boden bleibt nicht fleckenfrei. EA Tiburon hat auch ein sinnvolles System für die Ausdauer entwickelt, das Körpertreffer, Tritte, Schläge auf den Kopf sowie verfehlte Schläge berücksichtigt.

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