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Empire of Sin

Empire of Sin - Gamescom-Eindrücke

Unsere Hände wurden in diesem taktischen Gangster-Titel vom Romero-Ehepaar in Blut getränkt.

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Xcom trifft in Empire of Sin auf Chicago zu Zeiten der amerikanischen Prohibition - das klingt doch mal nach einem ungewöhnlichen Setting. Direkt zu Beginn der Gamescom-Demo von Romero Games' neuem Spiel mussten wir uns zwischen mehreren Charakteren entscheiden, natürlich fiel unsere Wahl auf den legendären Alphonse Gabriel „Al" Capone. Capone war ein erbarmungsloser Bandenchef, der für etliche Verbrechen verantwortlich war und das zu jener Zeit, in der es die US-Regierung für eine gute Idee hielt, Alkohol zu verbieten. Alkohol zu kriminalisieren hat seine Herstellung und den Konsum in den Schatten gedrängt und Al Capone und seine Männer wussten diese Situation für sich auszunutzen. Empire of Sin erkundet diese faszinierende und blutige Periode der nordamerikanischen Geschichte.

Unser KI-Kollege hat direkt zu Beginn ein paar Anhänger für uns rekrutiert - Maria, eine tödliche Attentäterin, und einen riesigen Schläger namens Baby. Mit diesem dynamischen Duo im Schlepptau mischen wir jetzt Little Italy auf ("aufmischen" steht synonym für feindliche Übernahmen und aggressives Ausdehnen unserer kriminellen Machenschaften=. Es gibt Charaktere, mit denen wir uns unterhalten können, aber wie schon Capone selbst sagte, erreicht man mit ein paar freundlichen Worten und einer geladenen Knarre mehr, als mit blumigen Worten. Deshalb ist unsere Waffe auch ein wichtiges Element bei sämtlichen Verhandlungen.

Wir beobachten die Action von Empire of Sin von oben und zoomen aus dem Geschehen raus, um uns einen Überblick über die gesamte Stadt und ihre Bezirke zu verschaffen. Wir folgen unseren Einheiten, die in der Stadt ihr Unwesen treiben und schicken sie zur nächsten Aufgabe. Die meisten davon finden in Schnapsbrennereien oder Bars statt und sobald unser Dreiergespann das Gebiet betritt, kommt es meist sofort zum Kampf mit den Gangstern. Außerhalb unseres Startgebiets konnten wir allerdings keine Schauplätze ausmachen, wie abwechslungsreich das Game am Ende wird, ist also noch schwer zu sagen. Schon während unserer einstündigen Demo wiederholte sich nämlich so einiges, aber das liegt vielleicht an der frühen Präsentationsversion.

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Die Bars und Brauereien sahen alle ziemlich ähnlich aus und die Kämpfe waren ebenfalls recht vorhersehbar. Wir hoffen, dass die Abwechslung mit den anderen Bezirken Einzug erhält und dass die Auseinandersetzungen noch etwas an Fahrt gewinnen. Wir können mit einer gewissen Flexibilität in die Kämpfe eintauchen, neue Waffen kaufen oder einsammeln. Uns stehen Standardangriffen mit Schusswaffen oder Granaten zur Verfügung, dazu kommen ein paar Spezialfähigkeiten. Al Capone kann mit seinem Maschinengewehr Unterdrückungsfeuer ausführen und damit Verbündete in einem weiten Radius unterstützen.

Den Charakteren steht pro Runde eine begrenzte Anzahl an Aktionspunkten zur Verfügung, die darüber bestimmen, wie weit wir uns bewegen und welche Angriffe wir ausführen dürfen. Die Spielfigur mit der höchsten Initiative beginnt die Runde und anschließend geht es darum, Deckung zu finden und Feinde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln auszuschalten. Wir können zwischen den Zielen wechseln und bekommen unsere Erfolgschancen vor dem Angriff angezeigt. Insgesamt ist das Interface sehr aufgeräumt und leicht zu verstehen, besonders für Xcom-Veteranen.

In bestimmten Kämpfen treffen wir auf Gegner, die wir rekrutieren können, nachdem wir sie überwältigen. Wer die Figur nicht will, schneidet ihr die Kehle auf... Es kam während der Demo auch zu Verhandlungen mit einem rivalisierenden Boss, in dessen Gebiet wir eingedrungen waren. Hier hatten wir die Wahl, ob wir die Sache auf sich beruhen lassen oder den Kampf beginnen wollen. Unser Rivale schläft jedenfalls bei den Fischen, wir sind allerdings auch gespannt, wie sich die Situation entwickelt hätte, wenn wir diplomatischer vorgegangen wären.

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Das Spiel hat einige interessante Aspekte unter der Haube, darunter Nebenquests, die wir von Charakteren auf der Straße erhalten (wir haben einen Schnapsbrenner getroffen, der von seinem harten Zeug erblindet ist - dem mussten wir natürlich unter die Arme greifen) und dann sind da noch die Beziehungen der Gangmitglieder untereinander. Während unserer Demo verliebten sich zwei Bandenmitglieder, was für eine interessante Dynamik sorgte. Allerdings entwickelte sich die Verhältnis in einem solch hohen Tempo, dass sie sich nicht mehr wirklich dynamisch anfühlte. Mit ein bisschen mehr Raum zum Atmen könnten sich diese Beziehungen aber organisch verhalten und hätten echte Bedeutung.

Wenn wir es schaffen eine gegnerische Basis zu übernehmen, können wir sie unseren Wünschen entsprechend anpassen und daraus ein Casino, eine Bar, eine Brennerei oder ein Bordell machen. Diese Etablissements lassen sich mit unseren Einnahmen ausbauen, wodurch noch mehr Kundschaft angelockt wird. In einer Situation ging es darum, einen korrupten Polizisten bei Laune zu halten, der viel zu viel Geld bei uns ließ und sich in unserer Schuldenfalle verfing. Solche Szenen sollen später Konsequenzen haben, das wurde in der Demo aber nicht gezeigt.

Der Soundtrack ist toll und swingt ordentlich, auch die Optik hat Persönlichkeit und ist angenehm detailreich (obwohl dieser frühe Build noch ein paar Ecken und Kanten hatte). Die in Köln gezeigte Demo bot ein paar tolle Ideen und insgesamt ein großartiges Thema, obwohl sich während unserer Stunde einige Dinge wiederholt haben. Wenn Romero Games für echte Abwechslung sorgen, dann können wir uns auf das zweite Quartal von 2020 freuen, wenn Empire of Sin voraussichtlich fertiggestellt ist.

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