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Enter the Gungeon

Enter the Gungeon

Es geht tief unter die Erde, bis an die Zähne bewaffnet für einen lange Kampf im neusten Indie-Suchtspiel.

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Der Markenname Devolver Digital steht synonym für exotische Indie-Konzepte, dessen kann man sich sicher sein. Man erwartet fast immer Arcadesnacks mit einem verdrehten Nachgeschmack und ist gleichzeitig immer noch bereit, das unter der Oberfläche etwas eigenartiges passiert. Entwickler Dodge Roll arbeitet wohl nicht ohne Grund mit Devolver zusammen. Das Spiel Enter the Gungeon verrät schon im Titel ganz gut, worum es geht: Waffen, Dungeon-Erkundungen und Dodge-Moves, die 1980er-Actionstars stolz machen. Kurz: The Legend of Zelda, inszeniert von John Woo.

Das Spiel nutzt die gleichen Gameplay-Elemente wie vieler der zeitgenössischen Indie-Hits: prozedural generierte Level, Roguelike, pixelige Optik. Mit einem von vier gestrandeten Raumfahrtabenteurer tauchen wir in ein Labyrinth von Räumen ein, mit Fallen gespickt und von Feind dicht bevölkert. Gelegentlich gibt es Bereiche zum Durchatmen, in denen wir die Ausrüstung verbessern. Es mag ein Ende geben, aber das habe ich nicht gesehen. Ich habe meine Zeit in Enter the Gungeon damit verbracht, so lange es nur irgend geht zu überleben.

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Es ist das bewährte Konzept vieler Indie-Hits: prozedural generierte Level, Roguelike, pixelige Optik.
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Obwohl ich den einfachen Vergleich fast hasse, aber man denkt schnell an Spelunky, wenn man Enter the Gungeon spielt. Nicht nur, weil es so einfach ist, zu sterben und man schnell einen neuen Versuch will. Aber dieser berechtigte Eindruck verdeckt das eigentliche Spiel. Die grundsätzlichen Spielmechaniken sind in Sekunden gelernt: die erste Hälfte einer Ausweichrolle macht uns unbesiegbar gegen Schüsse jeder Art und ermöglicht es, über Gruben und Fallen zu springen. Linker Stick zum Bewegen, rechter Stick zum Zielen. Eine Taste zum Ballern, eine zum Nachladen. Wer selbst ein paar Mal getroffen wird, stirbt...

Nachdem der erste Adrenalinschock durch ist, frage ich mich, ob es noch etwas mehr gibt. Wie in Spelunky gilt: Je länger wir überleben, desto mehr gibt es zu entdecken. Und man fragt sich, was noch alles das unten im finsteren Kaninchenbau wartet. Langsam schleicht sich die Komplexität an. Verschiedene Gegnertypen mit veränderter Munition greifen an, aggressive Selbstmordattentäter rennen einem entgegen. Im Gegenzug warten neue Waffen mit eingebauten Verbesserungen. Wir durchsuchen Leichen und Trümmer nach Münzen, um für neue Ausrüstung bezahlen zu können. Aber da sind noch viele verbarrikadierte Türen, Schlüssel und Statuen, die einfach so die Spielbedingungen verändern.

Schon früh trete ich gegen eine Schatzkiste und finde eine Armbrust, die mit einem Schuss die meisten Feinde tötet. Wie bei den besten Arcadegames infiziert einen Enter the Gungeon schnell mit dem Drang, die eigene Präzision zu perfektionieren. Wer mit einem typischen "Klacken" einen Gegner aus dem Bildschirm schießt oder ein Duell ohne Verlust eines kostbaren Herzens gewinnt, erlebt Faust-in-die Höhe-Momente. Das ist genauso befriedigend wie jeder hyperrealistische Kill in einem modernen Blockbuster. Dann kriegt man das Schaumpfeilgewehr mit einem Sound, wie man ihn erwartet, verkneift sich ein leises Lachen, während man einem weiteren Angriff ausweicht.

Enter the Gungeon
Wer mit einem typischen "Klacken" einen Gegner aus dem Bildschirm schießt oder ein Duell ohne Verlust eines kostbaren Herzens gewinnt, erlebt Faust-in-die Höhe-Momente.
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Neben Fallen enthalten viele Räume auch Tische. Die kann man per Knopfdruck umwerfen und damit zu Schilden machen. Ich verstecke mich zunächst nur dahinter, aber man kann sie auch zu hölzernen Barrikaden machen, um den Gegnerstrom zu kanalisieren oder bestimmte Typen temporär wegzusperren, um in Ruhe den Rest eines Raumes aufzuräumen.

Die vier Charaktere unterscheiden sich nicht so extrem. Jeder trägt eine andere Waffe, aber nur die Schrotflinte und die Wild-West-Pistole stechen irgendwie hervor. Sicherlich werden alle an einem bestimmten Punkt im Spiel ihre Berechtigung haben. Ich muss erstmal aufhören, ein großspuriger Bastard zu sein und länger als zehn Minuten überleben.

Enter the Gungeon erscheint sowohl für PS4 als auch PC und Mac. Geplant ist die Veröffentlichung noch 2015. Das Game wird ein dankbares Publikum auf der PS4 finden. Remote Play wird möglich sein, aber ich hoffe noch auf einen echten Port für die Playstation Vita. Denn für den Handheld eignet sich dieses Spiel perfekt. Mal kurz zwischendurch die Triggerfinger kitzeln, so schön wie in Enter the Gungeon ist das selten.

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