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Far Cry: New Dawn

Far Cry: New Dawn angespielt

Ubisoft führt uns zurück nach Hope County, doch die Dinge haben sich seit unserem letzten Besuch sehr verändert.

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Das typische Far-Cry-Szenario lässt uns üblicherweise gegen bösen Schurken antreten, die beinahe die völlige Kontrolle über eine zuvor unbekannte Region der Welt errungen haben. New Dawn ist allerdings kein typisches Far Cry, denn hier schickt Entwickler Ubisoft gleich zwei Schurken ins Rennen und außerdem kennen wir das Setting bereits. Die beiden Frauen stammen aus Hope County, der Spielwelt von Far Cry 5. Es ist aber natürlich nicht das gleiche Gebiet, das wir vor einem guten Jahr erkundet haben. Seit dem letzten Spiel herrschte dort ein nuklearer Winter, der vieles verändert hat. Siebzehn Jahre nach diesen Ereignissen kehren wir zurück, um die Sache wieder einmal unter Kontrolle zu bekommen.

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Die Natur hat diesen Ort zurückerobert und Pflanzen ranken sich durch verfallene Gebäude. Die Gesellschaft fängt wieder einmal von vorne an und nahezu jeder Komfort, den wir bisher für selbstverständlich hielten, ist verschwunden. Dieser Schauplatz kommt uns bekannt vor und ist doch nicht der gleiche - nicht mal annähernd. Déjà-vus sind dank der vielen bekannten Assets vorprogrammiert, es ist aber eben auch ein neuer Spielplatz. Wir sind übrigens auch nicht mehr die gleiche Person: In Far Cry: New Dawn übernehmen wir die Rolle der rechten Hand des rätselhaften Widerstandsanführers Thomas Rush. Mit unseren Gefolgsleuten reisen wir auf einem Zug durchs Land, um hilflose Bürger vor denjenigen zu schützen, die das entstandene Machtvakuum für sich nutzen. Auf dem Weg nach Hope County wird der Zug allerdings entführt und unser toller Widerstand in alle Winde verstreut. Wir räumen deshalb auf, treten den Schurken in den Hintern, häuten ein paar Tiere für neue Ausrüstung und sind ein echter Draufgänger. Das wiederum ist typisch Far Cry.

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Es gibt so viel mehr, dass New Dawn von seinem Vorgänger unterscheidet, als das ähnliche Setting. Neu ist zum Beispiel der stärkere Fokus auf RPG-Elemente: Wir müssen unsere Ausrüstung verstärken, ansonsten bleiben uns Inhalte vorenthalten. Die Karte ist zwar frei erkundbar, doch ohne die richtigen Hilfsmittel wird das Streunen schwierig werden. Wir mussten das auf die harte Weise erfahren, als wir auf der Suche nach Ressourcen in einen Außenposten gestolpert sind. Die sind im Grunde zwar wie immer aufgebaut, doch diesmal müssen wir Vorräte plündern, nachdem die Feinde vertrieben wurden. Das ruft allerdings neue Feinde auf den Plan, nur dass diese Halunken deutlich besser aufgerüstet sind. Die zusätzlichen Level und ein paar nette Werkzeuge machen aus den lausigen Taugenichtsen fähige Soldaten, denen ihr besser nicht mit schwachen Waffen gegenübertretet.

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Die Außenposten wurden überarbeitet, sind zugegeben aber nicht wirklich neu. Richtig frisch sind die sogenannten Expeditionen, alleinstehende Missionen, die uns an verschiedene Orte in Nordamerika führen. Wir müssen uns dafür ein Paket und einen Hubschrauber oder etwas Ähnliches schnappen und quasi Briefträger spielen. Doch genau wie bei den eben erwähnten Außenposten leveln Feinde in dieser Mission mit, je häufiger wir den Spaß starten. Kehren wir also später noch einmal zu ihnen zurück, gibt es härtere Gegner und bessere Beute. Ach und das darf man neben der Kampagne übrigens auch zu zweit spielen. Die Expeditionen auf unserem Anspielevent war relativ gradlinig: Das Level führte uns auf einen alten Flugzeugträger voller gegnerischer Soldaten. Wir schlichen uns an Bord, erstachen ein paar Gegner, fanden die wichtige Ladung und machten uns zum Strand auf, um mit dem Hubschrauber zu entkommen. Nicht Revolutionäres, aber ein netter Wechsel der Szenerie und die Expeditionen könnten ein kleines Highlight sein.

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Die isolierten Gebiete geben den Entwicklern und uns die Möglichkeit neue Regionen und Szenarien zu erkunden. Nach der Expedition (von denen es sieben im fertigen Spiel geben wird) ging es zurück nach Hope County für weitere Story-Missionen. In Far Cry 5 musste eine bestimmte Anzahl an Aufgaben abgeschlossen werden, um die Seed-Familie aus ihrem Versteck zu locken. In Far Cry: New Dawn läuft das ein wenig anders ab, denn wir werden von unseren Widersachern quasi eingeladen. Ansonsten treffen wir erneut auf Verbündete in dieser offenen Welt, erledigen Aufgaben für sie und kämpfen gegen die Ungerechtigkeit.

Es geht weniger aggressiv zu, als noch in Far Cry 5, wo es oft zu Kämpfen kam und jede Reise dadurch viel länger dauerte. In New Dawn haben uns Tiere auch mal in Ruhe gelassen und Feinde wichen schneller von unserer Seite. Wir waren aber zugegeben auch nicht groß auf der Suche nach Ärger. Wenn die Gefahrendichte so bleiben sollte, wäre das für uns eine echte Verbesserung. Dadurch können wir freier unsere Umgebung erkunden und die faszinierende Welt erforschen, die Ubisoft aus den Fundamenten des letzten Ablegers erschaffen hat. Es ist ein farbenfroher Ort und die Liebe der Reihe für starkes Pink findet sich in vielen Details wieder. Die Flora und Fauna hat sich durch die Bestrahlung sehr verändert. Wir reden hier nicht über krasse Mutationen und seltsame Kreaturen, sondern über subtile Unterschiede, die dieses Hope County in einer einzigartigen Blüte erstrahlen lassen.

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Die gefürchteten Ubisoft-Türme fehlen neuerdings übrigens auch. Jetzt müssen wir mit einem lokalen Scout sprechen, um mehr über ein bestimmtes Gebiet zu erfahren. Diese Späher verraten uns wichtige Informationen über nahe Außenposten, gute Jagd-Spots und berichten uns von verborgenen Schätzen. Zudem haben wir ein neues Feature ausgemacht, Dear Photograph genannt. Darin müssen spezielle Schauplätze aufgesucht werden, um alte Fotografien mit dem neuen Erscheinungsbild zu vergleichen. Es gibt also wieder einiges zu tun. Wir haben uns einige Stunden mit dem Einzelspieler beschäftigt und dann nochmal im Koop begonnen, weshalb wir natürlich nicht viel mehr als das Anfangsgebiet gesehen haben. Unser Hauptquartier kennen wir deshalb wie unsere Westentasche, zumindest die Ursprungsvariante. Mit gefundenen Ressourcen lässt sich unser kleines Heim umgestalten und weiter ausbauen. Wir sind nicht den Peggies begegnet, aber die Antagonisten des letzten Spiels sollen wohl ebenfalls noch zu finden sein.

New Dawn fühlt sich wie ein echtes Far Cry an, aber in einigen Gebieten zeigt sich, dass die Reihe ein wenig Variation braucht, bevor es bei den Spielern zum Burnout kommt. Trotz des bekannten Settings scheint das Game zumindest einen Teil dieser Abwechslung zu bieten und die Expeditionen sind da ein gutes Beispiel für. Deren völlig unterschiedliche Settings geben den Entwicklern viele Möglichkeiten sich auszutoben, obwohl das Fundament beibehalten wird. Das Tempo des Spiels hat sich jedenfalls verändert, außerdem scheint unsere Spielweise im späteren Verlauf der Geschichte komplexer zu werden. Far Cry: New Dawn könnt eein weiterer, vergnüglicher Neuzugang für die Reihe zu werden. Hope County mag nicht mehr der Ort sein, der er einst war, aber er hat noch viel zu bieten.

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