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FIFA 14

FIFA 14 (Xbox One & PS4)

Wir haben FIFA 14 auf der Xbox One angespielt. Das Spielerlebnis ist hübscher, flüssiger - und vor allen Dingen auch umfangreicher.

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Das Maß an Enttäuschung, das wir mit FIFA 14 für die aktuelle Generation erlebt haben, scheint die Version des Titels für die kommende Konsolengeneration tatsächlich wett zu machen. Der Unterschied zwischen beiden Versionen ist unübersehbar. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung für EA und ein Indikator dafür, dass das Unternehmen den Wechsel zu Xbox One und PS4 nicht leichtfertig begeht. Das letzte Mal war das FIFA-Angebot durch den Generationswechsel nicht annähernd so umfangreich.

Dabei ist es nicht nur der virtuelle Glanz, um den das Gesamtpaket dank der Ignite-Engine erweitert wurde. Natürlich soll aber auch der Zucker für die Augen nicht vergessen werden. Doch dazu gehört mehr als die Fältchen in den Trikots auf dem Rücken der Spieler oder die in die Luft fliegenden Arme der Menge nach einem Tor. Es sind vor allem die Veränderungen, die EA eingebaut hat, die den großen Unterschied ausmachen sollen.

Wie groß der am Ende wirklich ist, müssen wir erst noch sehen. Wir haben etwa ein halbes Dutzend Spiele absolviert und einen guten Eindruck von der neuen Version gewonnen. Aber erst, wenn wir den Titel in viel mehr Matches erprobt haben, lässt sich beurteilen, ob die Veränderungen das Spielerlebnis signifikant verändern. Was wir euch bisher bieten können, ist ein vorläufiger Daumen nach oben. FIFA 14 wird auf den neuen Konsolen richtig gut.

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FIFA 14FIFA 14
Viele der interessantesten Änderungen finden sich tatsächlich unter der Oberfläche.

Viele der interessantesten Änderungen finden sich tatsächlich unter der Oberfläche. Die Künstliche Intelligenz der Spieler wurde verbessert und es ist ausreichend Rechenleistung vorhanden, damit die KI mehrere Gegenspieler in eine Situation schicken kann, in der uns zuvor nur zwei Spieler zur Verfügung standen. Besonders deutlich wird das bei Kopfbällen. Während der Anspielsession gelangen gleich mehrere Kopfballtore. Mehrere Spieler steigen gemeinsam in die Luft wie der Kamm einer Welle, um den Ball beispielsweise nach Ecken anzunehmen. Das sieht toll und vor allem realistischer aus.

Etwas, das mit Sicherheit einen Unterschied machen wird, ist die Einführung hunderter neuer Spieleranimationen. Die Power der Next-Gen-Konsolen bedeutet eben auch, dass EA die Freiheit besitzt, dem bewährten Konzept wesentlich mehr Details hinzuzufügen. Wann immer vorher neue Features eingebaut werden wollten, musste an den Animationen gespart werden. Einige Teammitglieder wurden im Zuge dessen gleich komplett auf das Nötigste reduziert, um Speicherplatz freizuschaufeln. Das bedeutet natürlich auch, dass wir nun wesentlich mehr Abwechslung in unseren Spielen werden bewundern können - und gerade alle jenen, die bereits viele, viele Stunden in ihre FIFA-Sucht investiert haben, wird das sehr gelegen kommen.

Die Spiele vermitteln nun eher das Gefühl, das sie tatsächlich im Fernsehen übertragen werden. Die Replays streichen tolle Aktionen heraus und nicht nur das Tor, das geschossen wurde. So werden etwa Spieler, die viel zum Spiel beigetragen haben, mit einem Replay gewürdigt. Weiter werden raffinierte Tricks, Fast-Tore oder Abwehrtacklings der Verteidigung gezeigt. Einiges davon haben wir bereits in früheren Versionen gesehen, doch jetzt - dank der vielen neuen Kamerawinkel, die denen echter Fernsehübertragungen nachempfunden wurden - wirkt alles cineastischer.

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FIFA 14
Es bleibt abzuwarten, wie die Einführung neuer Replays die Geschwindigkeit der Spiele beeinträchtigen wird.

Die Entwickler arbeiten daran, den Fluss der Matches durch schnelle Einwürfe wie in FIFA 13 und weniger Unterbrechungen zu optimieren. Jetzt wird das Spiel nie unterbrochen. Es bleibt abzuwarten, wie die Einführung neuer Replays die Geschwindigkeit der Spiele beeinträchtigen wird. Obwohl unser erster Eindruck durchaus positiv ist, wird sich sicher erst herauskristallisieren müssen, wie man auf Dauer damit zurecht kommt.

Wir hatten die Gelegenheit mit Nick Channon, dem Produzenten von FIFA 14, einige Fragen nach spezifischen Details der neuen Version zu diskutieren. Dazu gehörte die Frage nach dem Vorteil der neuen Controller und wie sich Kinect und Playstation Eye einbinden lassen. Zu Ersterem erhalten wir nur eine vage Antwort und fühlen uns kaum klüger als vorher. Zu den Kinect- und Eye-Features verrät er uns, dass daran gearbeitet wird, Sprachsteuerungen für Kinect umzusetzen. Mit Playstation Eye habe man sich dagegen bislang nicht beschäftigt. Vielleicht ist das schon ein früher Hinweis darauf, dass Microsofts Drängen auf ein Bundle mit Kinect die Entwickler dazu veranlassen könnte, dem Beiwerk ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu widmen, als es mit Sonys Angebot der Fall ist.

Es gibt auch Unterschiede beim Inhalt, der für die verschiedenen Plattformen bereit gestellt wird. Xbox-Besitzer (beider Generationen) werden Zugang zu FIFA Ultimate Team Legends erhalten und ich kann ehrlich gesagt meine Freude kaum zurück halten in der Erwartung, in die Zeit zurück zu reisen und mit Dennis Bergkamp ein paar Bälle zu kicken. Einige der besten Spieler der Geschichte werden zur Verfügung stehen und gerade für nostaligische Fans wird das ein netter Bonus sein. Playstation-Besitzer, die einmal in die Rolle von Pelé schlüpfen möchten, bleibt nichts anderes übrig, als die exklusive Absprache zwischen EA und Microsoft zu beweinen.

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Xbox-Besitzer (beider Generationen) werden exklusiven Zugang zu FIFA Ultimate Team Legends erhalten.

Zurück auf dem Spielfeld sorgen die "Pro Instincts" für ein bisschen zusätzliche, menschliche Intelligenz. EA rühmt sich damit, die physischen Interaktionen zwischen den Spielern verbessert zu haben. Wir erleben jetzt, wie Spieler Angriffe geschickt umgehen, bei denen sie zuvor der Nase lang auf dem Rasen gelandet wären. Möglich wird das, weil die KI die Geschehnisse um sich herum in Echtzeit besser beurteilt. Vorgestellt wird uns außerdem die "True Playermotion". Im Grunde sprechen wir hierbei von der Präzision der Bewegungen mit echten Biomechaniken und einem verbesserten Fortbewegungssystem, die für mehr Realismus bei den Spielerbewegungen sorgen. Richtungswechsel fühlen sich so zum Beispiel weniger abgehackt an.

Der voreingestellte Kamerawinkel wurde etwas gesenkt und während das auf den ersten Blick wie eine recht kleine Entwicklung wirken mag, wurde die Entscheidung bewusst getroffen, denn so rückt die Menge mehr in den Blickpunkt. Und weil unsere Unterstützer komplett in 3D gerendert wurden, sorgt der neue Kamerawinkel für mehr Atmosphäre. So zumindest die Theorie. Beim Anspielen waren wir vielleicht zu sehr auf die Action vor unseren Augen fokussiert und der Raum stand voller Xbox One-Konsolen. Der Lärmpegel war dementsprechend hoch und die Atmosphäre schwer zu beurteilen.

FIFA 14 für die neuen Konsolen bietet erstaunlich viele Neuerungen zum altbekannten Konzept. Die neue Version fühlt sich nichtsdestotrotz sehr ähnlich wie der Vorgänger an, wobei die neue verbesserte Benutzeroberfläche einen großen Unterschied macht, nicht so sehr das Spielgefühl bei den Matches selbst. Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Next-Gen-Version in ihrem Kern ein FIFA ist, doch sie wirkt wie ein großer Schritt nach vorn. Ein so großer Schritt, dass das finanzielle Investment, das uns Spielern jede neue Saison abverlangt wird, durchaus gerechtfertig ist. Wir freuen uns auf jeden Fall, mehr Zeit mit FIFA 14 zu verbringen und herauszufinden, ob die neue Schönheit über die bloße Oberfläche hinaus geht. Die ersten Anzeichen sind auf jeden Fall vielversprechend.

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KRITIK. Von David Moschini

"Never change a winning team", so lautet eine alte Trainerweisheit. Vielleicht hat sich EA ja daran orientiert. Denn wirklich viel geändert hat sich beim neuen FIFA nicht.



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