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Fruit Ninja Kinect

Fruit Ninja Kinect

Endlich ein Kinect-Spiel für Xbox Live Arcade. Eigentlich die perfekte Plattform für innovative, experimentelle und auch günstige Kinect-Titel. Aber mit der Veröffentlichung von Fruit Ninja Kinect im Summer of Arcade hat sich Microsoft wahrlich keinen Gefallen getan.

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Und die Liste der falschen Entscheidungen ist lang. Einerseits sind die meisten Vollpreis Kinect-Spiele, wenn man ehrlich ist, sowieso schon eher Minispiel-Sammlungen auf Arcade-Niveau. So ist es eigentlich nur logisch, langsam den Arcade-Marktplatz oder auch Kinect-Labs für günstigere Kinect-Spiele zu öffnen. Wenn dann aber als erstes Spiel Fruit Ninja Kinect veröffentlicht wird, welches aus genau einem Minispiel besteht und das letzten Endes für diverse Smartphones teilweise kostenlos oder zu einem Zehntel des Preises angeboten wird, sendet dies eindeutig das falsche Signal.

Außerdem wurde zudem angekündigt, dass Fruit Ninja Kinect Teil vom im September erscheinenden The Gunstringer sein soll. Mal abgesehen davon, dass eben jenes Gunstringer eigentlich selbst ursprünglich als Arcade-Download veröffentlicht werden sollte und böse Erinnerungen an die wundersame Wandlung bei Kinect Joy Ride vom kostenlosen Spiel zum Vollpreis-Titel wach werden, wird es so dem Spieler immer schwerer gemacht, sich für den Download zu entscheiden.

Aber es gibt ja noch die Promo-Aktion zum Summer of Arcade. Jeder Spieler, der sich alle fünf Spiele des Arcade-Sommers kauft, bekommt einen kostenlosen Download-Code für Crimson Alliance. Das wird insbesondere bei Spielern, die kein Kinect besitzen, wahre Begeisterungstürme auslösen. Was die Spieler machen sollen, die vielleicht sowieso schon Interesse am genannten Titel The Gunstringer haben, ist auch völlig unklar. Zumal der Deal theoretisch nicht schlecht ist, weil das Summer of Arcade-Lineup wirklich hochwertige Spiele anbietet.

Fruit Ninja Kinect
Mit der Silhouette im Hintergrung wissen wir, wo auf dem Bildschirm unsere Hände gerade zum Schnitt ausholen.
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Trotz aller Ungemach aber nun mal zum Spiel. Bei Fruit Ninja Kinect wird die Touchscreen-Steuerung der Smartphone Versionen natürlich durch die Bewegungssteuerung mit Hilfe von Kinect ersetzt. Früchte fliegen durch das Bild und müssen mit Handbewegungen beider Arme zerteilt werden, bevor sie zu Boden fallen. Werden mehr Früchte mit einem Schnitt zerteilt, verdient man sich höhere Punktezahlen. Gleichzeitig muss vermieden werden, die ebenfalls durch das Bild segelnden Bomben zu zünden.

Da die Kinect-Steuerung weniger direkt ist als die Touchscreen-Version der Smartphones, wird unsere Silhouette im Hintergrung angezeigt. Somit wissen wir jederzeit, wo auf dem Bildschirm die eigenen Hände gerade zum Schnitt ausholen. Die Spiel-Modi unterscheiden sich nur geringfügig in Schwierigkeit und Dauer und es können auch zwei Spieler gleichzeitig antreten.

Mal abgesehen von den oben genannten Schwierigkeiten mit der Preispolitik ist Fruit Ninja als kleines Partyspiel ganz nett. Aber es ist doch etwas anderes, sich mit dem Smartphone kurz die Zeit in einer Warteschlange oder der S-Bahn zu vertreiben oder erst die Möbel zum Spielen mit Kinect zu verrücken. Die Art und Weise der Veröffentlichung von Fruit Ninja Kinect ist jedenfalls sehr fragwürdig und das obwohl der Arcade-Marktplatz eigentlich der richtige Ort für Kinect-Spiele ist. Vielleicht wird die Plattform aber noch für viele tolle, innovative und mutige Kinect-Spiele genutzt. Fruit Ninja Kinect gehört nicht dazu.

04 Gamereactor Deutschland
4 / 10
+
Endlich Kinect-Spiele zum Download
-
Miserable Preispolitik und minimaler Umfang
overall score
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