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Gears of War 4

Gears of War 4

Wir haben The Coalition in den USA besucht, um die Arbeiten an Gears of War 4 unter die Lupe zu nehmen.

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Die Geschichte von Gears of War 4 spielt 25 Jahre nach den Ereignissen des letzten Teils - und das ganze Spiel handelt von einer einzigen Nacht. Der Krieg gegen die Locust ist vorbei und es herrscht wieder Frieden auf Sera. Was ist also das Problem? Die Menschheit hat den Krieg überlebt, aber die Bevölkerung von Sera wurde stark dezimiert. Die mächtigen und tödlichen Stürme, die so genannten Windflares, machen alles noch schlimmer. Um das Überleben der Menschheit zu sichern und die Gesellschaft wieder aufzubauen, leben die Menschen in von Mauern abgeschirmten Städten, die von Robotern bewacht werden und die alle gefährlichen Aufgaben übernehmen.

Das gefällt nicht jedem. Viele fühlen sich eingesperrt und treten einer Gruppe bei, den Outsidern. Die wollen außerhalb der Mauern ihr Glück versuchen. Die Outsider werden von der Coalition of Ordered Governments gejagt, dadurch wird die Menschheit in Kämpfe untereinander verstrickt. JD Phoenix, der Sohn von Marcus Phoenix, verlässt die COG und schließt sich den Außenseitern an - eine Entscheidung, die schwer auf der Vater-Sohn-Beziehung lastet. Das nun auch noch eine neue Bedrohung in Form von The Swarm anfängt, Menschen zu kidnappen, macht die Lage nicht einfacher. Und genau hier beginnt die Geschichte von Gears of War 4.

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Die Waffen fühlen sich schwerer an und sind besser zu bedienen.
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Als erstes fällt einem die viel präzisere Steuerung auf. Sie reagiert gut und das Deckungssystem ist besser als je zuvor - insbesondere auf Grund der zwei neuen Spielmechaniken, genannt Vaulting und Grab'n'Stab. Die Sprungmechanik lässt uns leichtfüßig über das Schlachtfeld turnen, direkt über Deckungen oder Hindernisse springen, ohne dass man erst stehenbleiben muss. Als kleinen Bonus bekommen die Typen auf der anderen Seite des Hindernisses zur Begrüßung einen Stiefel ins Gesicht und danach kann man mit dem Messer dem Ganzen ein Ende setzen. Glaubt mir, das fühlt sich gut an. Bei Grab'n'Stab schnappt man sich den Typen auf der anderen Seite der Deckung und zieht ihn auf die eigene Seite. Und dann kann gleich damit anfangen, den überraschten Gegner als Piñata zu missbrauchen. Macht auch viel Laune.

Die Waffen fühlen sich schwerer an und sind besser zu bedienen. Es gibt neue zerstörerische Werkzeuge im Inventar, die nicht nur viel Spaß machen, sondern auch ein wenig Strategie ins Geschehen bringen. Der Dropshot feuert Granaten in gerader Linie über den Boden und wenn man den Trigger loslässt, kracht sie in was auch immer sich unter ihr befindet und explodiert. Buzzkill verschießt Sägeblätter, die von Oberflächen abprallen und ganz neue Möglichkeiten eröffnen, wenn die Feinde hinter einer Ecke lauert. Mein absoluter Liebling ist Overkill. Man so heißt, muss gut sein - und das ist die Schrottflinte mit vier Läufen auch, die einen Schuss feuert, wenn man abdrückt und einen, wenn man den Trigger wieder loslässt.

Es gibt viele Gegnertypen in Gears of War 4 und so einige sorgen dafür, dass man seine Spielweise anpassen muss. Manche Taktiken, die gegen die einfach gestrickten Roboter funktionieren, sind gegen etwa die Pouncer von The Swarm nicht effektiv - diese vierbeinigen Schönheiten springen gerne auf Fahrzeuge oder auch auf uns.

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Es ist jedenfalls schön, dass ein neues Studio mit der Serie neue Dinge versucht.

Eine weitere neue Mechanik sind die tödlichen Stürme. Sie treten während der Kampagne auf und wenn das passiert, sollte man sich besser zurückhalten. Sie verändern nicht nur die gesamte Landschaft, sondern auch das Gameplay und zwar dramatisch. Der mächtige Wind bläst unsere Deckung weg, Trucks wirbeln auf uns zu und Blitze schlagen ein, als wäre Zeus persönlich angepisst. Ich habe versehentlich eine Granate in den Gegenwind geworfen - eine ganz ganz schlechte Idee. Cool bleiben!

Es ist jedenfalls schön, dass ein neues Studio mit der Serie neue Dinge versucht. Und es ist relativ offensichtlich, dass dies ihr "Star Wars: Das Erwachen der Macht" ist. Episode VII wollte vorsichtig eine neue Reihe von Filmen für das Franchise vorstellen, neue Dinge ausprobieren, ohne die Fans zu vergraulen und so wurde quasi eigentlich eine alte Geschichte noch einmal neu erzählt. Mit Gears of War 4 versucht The Coalition eigentlich genau das, mit Ausnahmen wie der epischen Sequenz, in der man mit einem Motorrad ein Flugzeug verfolgen muss und dabei aus allen Rohren ballert. Während die neuen Cover-Mechaniken ein netter Neuzugang sind, muss man wohl bis zum nächsten Teil warten, bis sich das Studio sicher genug fühlt, um wirklich mit den Möglichkeiten von Gears of War zu experimentieren. Das fünfte Spiel ist keine Revolution, aber ganz sicher eine Evolution.

Wie schon die Vorgänger glänzt auch Gears of War 4 besonders, wenn man es gemeinsam mit seinen Kumpels zockt. Wie Studiochef Rod Fergusson mir erzählte: "Koop ist nicht die Kirsche, sondern der Kuchen von Gears". Das bedeutet, einer der Spieler übernimmt JD's Lancer, während die anderen sich für Kait oder Del entscheiden müssen. Gears of War 4 macht natürlich auch alleine Spaß, aber mit einem Freund, der Explosionen genauso liebt, wie man selbst, macht es einfach noch mehr Laune.

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Mit den neuen Bewegungsmechaniken ist es eine Freude, sich gegenseitig wegzuballern.

Natürlich ist auch der Versus-Modus wieder mit von der Partie - und er ist besser als je zuvor. Mit den neuen Bewegungsmechaniken ist es eine Freude, sich gegenseitig wegzuballern. Es dreht sich immer noch alles um den Zusammenhalt, Planung und Kommunikation, aber vor allem darum, sich in die Ärsche zu treten. Gears of War 4 stellt ein paar neue Modi vor, die wirklich Spaß machen. 

Dodgeball ist das übliche Deathmatch - mit einem Twist: Wenn man jemanden aus dem anderen Team auschaltet und danach für fünf Sekunden am Leben bleibt, wird ein Spieler aus dem eigenen Team wiederbelebt. Das bedeutet, wenn man der letzte Spieler in seinem Team ist, kann man gegen drei Gegner jederzeit seine Situation erheblich verbessern. Töte einen von ihnen, überlebe fünf Sekunden und Boom! - plötzlich spielen wieder zwei gegen zwei.



Arms Race ist komplett chaotisch, auf die lustige Art und Weise. Beide Teams beginnen mit den gleichen Waffen von einer Liste und arbeiten sich auf dieser Liste nach oben, indem sie andere Spieler ausschalten. Für drei Kills als Team arbeitet sich das Team eine Waffe weiter nach oben und jenes Team, das als erstes drei Kills mit jeder Waffe erreicht, hat gewonnen. Das bedeutet, ein Team mit Schrottflinten kann gegen ein Team aus Snipern antreten. Der absolute Wahnsinn und ein wirklich großer Spaß. 

Alle Modi haben ihr eigenes Ranglistensystem. Das bedeutet, wenn man gut in Dodgeball ist und in Arms Race dafür eine völlige Niete, beeinflussen sich die Wertungen nicht gegenseitig. Die Bewertungen sind Bronze, Silber, Gold, Onyx und Diamant eingeteilt. Jeder Rang hat drei Ebenen, es gibt also 15 Ränge - in jedem Modus. Viel Glück, Soldaten.


 Der Horde-Modus darf natürlich nicht fehlen und gefällt mir außerordentlich gut. Vier mutige Seelen treffen auf fünfzig Wellen von Gegnern mit immer schärfer werdenden Zähnen und gefährlichen Boomsticks. Es gibt zwischen den Wellen eine Bonusmission für dringend benötigte Extra-Ressourcen. Jede zehnte Welle kommt es zum Bosskampf und es wird völlig zufällig ausgewählt, welcher hässliche Vogel uns die Butter vom Brot nehmen will.

Man kann sich für eine von fünf unterschiedlichen Klassen entscheiden und jede hat ihre eigene Rolle. Der Scout ist mitten im Geschehen und sammelt Strom von den gefallenen Gegnern ein, den er zurück zum Fabricator bringen muss - einem Militär-3D-Drucker, der unsere Verteidigungsanlagen ausspuckt. Der Ingenieur baut diese Anlagen auf und repariert sie. Der Heavy teilt soviel Schaden wie möglich aus und der Soldat ist eine Art All-Rounder.

 Es ist uns völlig selbst überlassen, wie unser Team aufgestellt ist und ob wir mit fünf Heavys einfach durchdrehen wollen. Man wählt sich einen Charakter aus, jeder kann jede Klasse werden und alle Klassen können sich die Waffen auf der Karte schnappen. Nur die Loadouts und Fähigkeiten sind exklusiv für jeweils eine Klasse. Jede Klasse hat ihre eigenen Skills - tatsächlich sind es dreizehn, aber man hat aber nur fünf Slots, die Auswahl will also gut überlegt sein. Jede Fähigkeit verbessert sich durch häufigen Einsatz. Horde hat nie mehr Spaß gemacht.



Man liest eigentlich sehr deutlich: Die Serie befindet sich ganz offensichtlich in guten Händen. Versammelt eure Crew, schnappt euch euren Lancer und macht die Kettensäge bereit. Gears of War ist zurück.

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