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God of War: Ascension

God of War: Ascension

Kratos ist nicht mehr der einzige verfluchte Spartaner in Griechenland. Denn der Multiplayer spielt eine eminent wichtige Rolle im kommenden God of War: Ascension. Wir durften bei Sony Santa Monica in den USA schon einmal einen Blick werfen auf das wichtigste PS3-Actiongame.

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Unsere Geschichte beginnt, wie schon so viele zuvor, mit dem Gesicht eines wütenden Kriegers. Sonnenstrahlen treffen auf dessen dunklen Teint und lassen ihn golden erscheinen. Außerdem heben sie die rote Kriegsbemalung hervor. Sein schwerer Atem verkündet, dass er bereit zum Kampf ist - und der Kampf ist bereit für ihn. Ein schreckliches, einäugiges Monster erscheint. Speichel fließt aus seinem Maul, während es zum Angriff ruft. Jetzt, da selbst der mutigste Mann geflohen wäre, steht unser Held erst auf. Hebt sein Schwert und setzt seinen Helm auf, gefertigt aus den Überresten anderer Kreaturen, die er erschlug. Vielleicht wird dieser Gegner ihr Schicksal teilen.

Plötzlich geschieht etwas Unerwartetes. Etwas, dass noch nie zuvor in einer der anderen God of War-Geschichten passierte. Ein weiterer Krieger betritt den Raum und die beiden Männer arbeiten zusammen, um das Monster zu besiegen. Nur wenige Sekunden später sind die nackten Steinplatten mit Blut und Eingeweiden überflutet. Sicher, es ist immer noch God of War und es ist immer noch eine der brutalsten Interpretationen der griechischen Mythologie, die es je gegeben hat. Doch etwas ist anders. Keiner dieser Männer ist Kratos. Statt dessen sehen wir zwei anonyme Helden. Zwei virtuelle Charaktere, gesteuert von zwei Mitarbeitern der Santa Monica Studio. Das Spiel heißt God of War: Ascension.

Natürlich ist der erste Gedanke, dass der Koop-Modus endlich in God of War eingebunden wurde. Ach - wie falsch das ist. Die zwei Männer ziehen weiter, durch Schluchten und verfallene Gänge und gelangen schließen zu einem großen Schlachtfeld, auf dem sich ihnen zwei weitere, rot bemalte Krieger anschließen. Auf der anderen Seite warten vier blau verzierte Soldaten, genauso mutig wie die Roten, und kurz vor der Eröffnung eines intensiven Kampfes. Hier kämpfen zwei Armeen um die Aufmerksamkeit der Götter.

God of War: Ascension
In dem aufkommenden, tückischen Sandsturm lauert ein schreckliches Ungeheuer, groß genug, um es mit einem Titanen aufzunehmen.
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Aber die mutigen Krieger sind nicht allein in der Arena. In dem aufkommenden, tückischen Sandsturm lauert ein schreckliches Ungeheuer, groß genug, um es mit einem Titanen aufzunehmen. Es beobachtet die Kämpfer und ist niemand geringeres als Polyphemus, der Zyklopen-Herrscher. Glücklicherweise wurde das Monster von den Göttern in Ketten gelegt. Doch es gibt nichts, das ihn daran hindern könnte, unvorsichtige Soldaten zu zerschmettern, die sich ihm nähern.

Allerdings ist Polyphemus das Ziel beider Armeen. Wer es schafft, den Zyklopen zu töten, wird von den Göttern belohnt. Damit das möglich ist, muss das Monster gezähmt werden und das geschieht an zwei Punkten der Arena. Einer der roten Soldaten begibt sich schnell zu einem dieser Punkte und betätigt einen großen Hebel, der die Ketten des Zyklopen spannt und das einäugige Ungetüm für einen Moment schwächt.

Der blutige Kampf geht weiter, wobei viele Krieger Schwerter verwenden, die auf Befehl in zwei kleinere Dolche geteilt werden können. Diese schwingen wir mit Hilfe von Ketten genauso wie Kratos seine legendären Klingen. Andere Kämpfer sind mit großen Hämmern ausgerüstet, deren Schläge den Boden zum Beben bringen. Hin und wieder kombinieren sie diese Angriffe, um maximalen Schaden bei ihren Gegnern zu verursachen. Das alles können wir als kontrolliertes Chaos bezeichnen.

Genau wie für Kratos in der Original-Trilogie geht es im Multiplayer darum, vom tödlichen Fußsoldaten zum unbesiegbaren Gott zu werden. Doch diesmal eben dadurch, dass wir unsere Fähigkeiten online in Deathmatches beweisen. Nach einer kurzen Einführung entscheiden wir uns, welchem Gott (Zeus, Poseidon, Hades oder Ares) wir uns unterwerfen. Diese Entscheidung eröffnet uns einzigartige Möglichkeiten, wenn es um die Wahl unserer Rüstung, der Waffen, der Zaubersprüche, Belohnungen und speziellen Angriffe für unseren Charakter geht.

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Der Kriegsgott Ares bietet zum Beispiel viele mächtige Waffen und Angriffe, während Hades sich auf dunkle Magie spezialisiert. Es stehen immer mehr Optionen zur Verfügung, je näher wir dem Olymp kommen. Durch die mögliche Anpassung der Helden fühlt sich das ähnlich an wie das Klassensystem in einem Rollenspiel. Es gibt sogar Magie, die den Mitspielern in der näheren Umgebung neue Gesundheit liefert - so hat man sich plötzlich einen Sanitäter erschaffen.

Ein kompetitiver Multiplayer war die logische Weiterentwicklung für die Serie, sagt Lead Designer Mark Simon. In God of War III war die schiere Größe das Argument, all diese mächtigen Titanen. Der einzige Weg, um das Erlebnis noch beeindruckender zu gestalten, war also, mehrere Spieler diese großen Momente gemeinsam erleben zu lassen. Polyphemus ist ein Beispiel für diese Augenblicke. Das wurde genau mit dieser Idee im Hinterkopf konzipiert - und es wird weitere Orte geben mit ganz anderen Gefahren. Einige variieren sogar abhängig vom gewählten Spielmodus. Und natürlich wird es möglich sein, dass alle gemeinsam in einem Team spielen.

God of War: Ascension
Wir spielen im Multiplayer scheinbar nicht als Kratos, sondern mit anderen Göttern.

Aber die epischen Kämpfe, das Markenzeichen der Serie, für den Multiplayer anzupassen, erforderte viel Arbeit. Das Ziel dabei: Alle Spieler sollen sich so genial wie Kratos fühlen, während die individuellen Fähigkeiten trotzdem ausbalanciert werden. Ganz offensichtlich sind nicht alle Waffen so leistungsfähig wie die Chaosklingen, dafür haben sie bestimmte Verwendungszwecke. Ein Schwert macht großen Schaden bei einem einzelnen Feind, während ein Hammer mehrere Gegner gleichzeitig trifft, aber eben schwächer. Das System verfügt über die gleiche Tiefe, die wir von der Serie gewohnt sind. Es bietet offenkundig viel Potenzial für talentierte Spieler, sich aus überwältigenden Situationen zu retten und ein Match zu gewinnen. Game Director Todd Papy, von Anfang an bei der Serie dabei, hält es aber für das Wichtigste, dass sich alles immer noch anfühlt wie God of War.

Es ist verständlich, dass Sony momentan "nur" über den Multiplayer reden will. Sie möchten zunächst den Fans versichern, dass es nichts gibt, was das Spielerlebnis beeinträchtigen wird. Im Gegenteil. Santa Monica Studio ist seit God of War III gewachsen und ein Großteil des Teams hat seither am Multiplayer gearbeitet. Das sind nicht die schlechtesten Vorzeichen.

Natürlich wird es eine echte Kampagne geben, die sicher alles zeigen wird, was die Serie so erfolgreich gemacht hat. Wir werden sicher einen zornigen Kratos erleben, brutale Kämpfe und mythologische Geschöpfe, die wir im Namen der Rache schlachten müssen. Klar, Kratos ist kein Gott mehr. Aber das bedeutet nicht, dass er irgendwie weniger heftig unterwegs wäre.

Dieses neue God of War ist in Markus Simons Welt nur der Anfang dessen, was sie für die Zukunft der Serie geplant haben. Es gäbe noch viel zu erzählen über Kratos. Ebenso glaube ich persönlich, dass das alles hier nur die Spitze des Eisbergs ist. Dieser Eisberg hat das Potenzial, ein echter Brocken zu sein. Aber bis wir God of War: Ascension selbst gespielt oder einfach mehr der Story gesehen haben, müssen wir die Erwartungen auf einem realistischen Niveau halten.

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