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Hatsune Miku: Project Diva Mega Mix

Hatsune Miku: Project Diva Mega Mix

Mit einem neuen Rhythmusspiel hat Sega bei uns in den letzten Wochen für Ohrwürmer gesorgt...

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Interessant wäre vielleicht auch eine Art dynamischer Schwierigkeitsgrad, das ist in diesem Genre ja nichts Neues.

Seit einigen Wochen spiele ich auf meiner Switch ein Rhythmusspiel namens Hatsune Miku: Project Diva Mega Mix. Das Game ist frisch auf den Hybriden geportet worden, die Ursprünge der Reihe reichen jedoch bis zur PSP zurück. Knapp 100 sehr spezielle Lieder unterschiedlicher Genres mit hochgepitchten Stimmen sind in dem Paket enthalten und spielerisch drückt man Tasten im Takt. Das ist sicher nicht für alle besonders spannend und in der S-Bahn spiel ich es ehrlich gesagt auch nicht, aber ich hatte die letzten Tage viel Spaß damit.

Wer solche Nischengames kennt, der weiß natürlich, um was es hier geht. Man versucht die Eingaben auf dem Bildschirm im richtigen Moment zu treffen, was den Rhythmus des jeweiligen Tracks unterstützt. Weil leider nicht immer klar wird, welchen Teil der Gesamtmelodie wir gerade übernehmen, ist das leichter gesagt als getan. Jedes neue Lied benötigt etwas Eingewöhnung und dazu kommt, dass das Spiel unglaublich viel Spaß daran hat, uns von der vermeintlich einfachen Konzentrationsübung abzulenken.

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Im Gegensatz zu Guitar Hero, Rocksmith und Co. folgen die Noten in Hatsune Miku: Project Diva Mega Mix nämlich keinem statischen Bahnen, stattdessen fliegen sie wild über den Bildschirm. Die Eingaben verdecken sich teilweise, überlappen andere Befehle und ständig bringen uns aufblitzende Anzeigen aus dem Takt. Es ist ein frenetisches Chaos, das durch aufwändige Choreografien auffällig gekleideter Anime-Figuren hervorragend ergänzt wird und wirklich lustig ist.

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So sieht das Interface häufig aus, denn neben dem 3D-Stil kommen auch klassische 2D-Szenen zum Einsatz.

Auf den höheren Schwierigkeitsgraden wollen Noten dann auch gerne mal länger gehalten werden, während wir mit der Zweithand weitere Befehle eingeben. Grundsätzlich spielt man mit ABXY, die von den jeweiligen Richtungstasten ersetzt werden können Um das Tasten-Layout zu verinnerlichen bietet das Game einige Spielhilfen und Einstellungsmöglichkeiten an. Ich hätte mir jedoch noch einen Tick mehr Optionen gewünscht, denn in den sehr bunten Videos neigen Eingabeaufforderungen manchmal dazu, im Eifer des Gefechts im Hintergrund unterzugehen.

Wer seinen kleinen Joy-Cons das rhythmische Button-Mashing (das wir im Arcade Mode finden) nicht zumuten will, der probiert die Bewegungssteuerung aus - Mix Mode genannt. Hier spielt man die Lieder, in denen man durch Heben und Senken der beiden einzelnen Joy-Cons die herannahenden Noten einfängt und im richtigen Moment eine der Rückentasten betätigt. Das ist sicher eine coole Option, wenn ihr so etwas sucht - mir aber viel zu anstrengend.

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Bei den Tutorials hätte man ein wenig mehr rauskitzeln können...

Hatsune Miku: Project Diva Mega Mix baut vor allem auf diversen Freischaltoptionen auf. Es gibt eine Handvoll Figuren, die man optisch anpassen kann, allerdings müsst ihr für die nötigen Credits jeweils ein paar Lieder spielen. In jedem der 101 Lieder aus dem Basisspiel könnt ihr die Figuren mit verschiedenen Anziehsachen, Frisuren und Accessoires ausstatten. Neu in dieser Version ist die Möglichkeit eigene T-Shirts zu entwerfen, aber das Tool ist natürlich nur so stark, wie der Benutzer. Es ist ein grundsätzlicher Editor, der stark von einer Funktion profitieren würde, mit der man die letzte Aktion rückgängig machen könnte. Außerdem gibt es so viele Kostüme, dass man so etwas eigentlich nicht braucht - trotzdem schön, dass es da ist.

Ein großer Teil des Spiels besteht darin, Lieder auf höheren Schwierigkeitsgraden freizuschalten (man muss Tracks auf Hard abschließen, um sich die Finger auf Extreme oder Extra Extreme verknoten zu können - was dank hoher Geschwindigkeit und fiesen Griffen super kompliziert ist) und neue Kostüme freizuschalten. Wenn ihr eine schwierige Stelle üben wollt, müsst ihr das übrigens bei der Wahl des Tracks festlegen (was umständlich ist und leider auch nicht sonderlich viele Optionen bereithält). Spannend wäre es gewesen, wenn Sega eine Art dynamischen Schwierigkeitsgrad entwickelt hätte - das ist in diesem Genre ja nichts Neues. Weitere Anpassung findet man in drei simplen Modifikatoren, die die Spielerfahrung allerdings auch nicht gerade umdrehen.

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Die Präsentation ist schon niedlich, wenn man Gefallen an dem Stil findet.

Online-Funktionen gibt es hier lediglich als Highscore-Liste, ihr findet also leider keinen Koop oder einen Wettbewerbsmodus vor. Das ist ein bisschen schade, aber auch nicht das Ende der Welt. Hatsune Miku: Project Diva Mega Mix ist kein technisches Meisterwerk. Viele Szenen sind gering aufgelöst oder verwaschen (vor allem im Handheld-Modus) und die Ladezeiten sind viel zu lang. In der Summe ergibt das leider kein allzu überzeugendes Gesamtbild, aber ich kann dem Spiel beim besten Willen nicht böse sein - die absurd dumme Präsentation macht einfach viel zu viel Spaß.

Die schiere Anzahl der Lieder ist ein großes Argument für den Kauf. Man zahlt 40 Euro für Hatsune Miku: Project Diva Mega Mix und bekommt 101 Lieder (hat mich gut 15 Stunden lang beschäftigt). Für 60 Euro könnt ihr 36 zusätzliche Songs mitnehmen und das ist schon einiges (wenn ihr die sechs DLC-Packs einzeln kauft, kommt ihr deutlich teurer weg). Im eShop gibt es zum Probieren eine Demo mit zwei Tracks und ich habe die rauf und runter gespielt, bevor mir Sega freundlicherweise eine Kopie zur Verfügung gestellt hat. Gutes Game, aber sehr, sehr nischig.

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In jedem der 101 Lieder aus dem Basisspiel könnt ihr die Figuren mit verschiedenen Anziehsachen, Frisuren und Accessoires ausstatten.
07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
über 100 Lieder, massig Freischaltoptionen, einige sehr coole Bühnen-Performances, Lag-Kalibrierung möglich, ideal für die Switch.
-
Ladezeiten, Übungsmodus ist unnötig fummelig, Auflösung schwankt stark.
overall score
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