Deutsch
Gamereactor
Vorschauen
Hitman: Absolution

Hitman: Absolution

Nach den Geschehnissen in Hitman: Blood Money ist Agent 47 für nun schon sechs Jahre untergetaucht. Die International Contract Agency lag in Trümmern und 47 wurde von seiner früheren Kontaktperson Diana verraten. In Hitman: Absolution ist der Auftragskiller diesmal eher in eigener Sache unterwegs. Wir durften nun endlich ein Weilchen mit ihm spielen, aber nur im zweiten Level.

HQ

Der Level spielt in einem relativ überschaubaren Areal von Chinatown. Wir müssen einen lokalen Gangsterboss aus dem Weg räumen und erhalten für diese kleine Gefälligkeit im Gegenzug weitere Informationen. Von allen gejagt versucht 47 nämlich, den Verrat und die verworrenen Hintergründe um Alpha Zerox aufzuklären.

Durch eine Seitengasse nähern wir uns dem Aufenthaltsort der Zielperson. Der Triaden-Boss geht auf einem Marktplatz in Chinatown seinen Geschäften nach und schon nach den ersten Schritten beeindruckt die Glacier 2-Engine von IO Interactive. Aus der sehr detailreichen Gasse stoßen wir die Tür zum hektischen Treiben des Marktplatzes auf und verschwinden sofort in der Masse von Marktbesuchern.

Die Engine füllt den Markt mit um die fünfhundert Besuchern, darunter auch unsere Zielperson, die aber von bezahlten Cops bewacht wird. Im ersten Augenblick fühlt man sich wie in einem Shenmue der nächsten Generation. Händler preisen lautstark ihre Waren an und unter den vielen schön animierten Besuchern lassen sich auf den ersten Blick nicht die sonst üblichen Doppelgänger ausmachen. Die Menschenmassen sind dazu beim besten Willen nicht nur Staffage, denn eine unüberlegte Handlung des glatzköpfigen Killers und es breitet sich wellenförmig Panik auf dem Markt aus, die irgendwann unweigerlich das Sondereinsatzkommando auf den Plan ruft.

Hitman: Absolution
Der Detailreichtum und die Atmosphäre von Chinatown sind wirklich beeindruckend.
Werbung:

Der Detailreichtum und die Atmosphäre von Chinatown sind wirklich beeindruckend, obwohl das angespielte Marktareal ein eher kleiner Level ist und nur als Tutorial dient, um den Spieler mit den Möglichkeiten von 47 vertraut zu machen.

Natürlich kann Agent 47 ohne jede Finessen den Auftrag beenden und den Gangsterboss einfach auf offener Strasse erledigen. Die Wachen können auf der anschließenden Flucht noch in Schach gehalten werden, aber spätestens beim Eintreffen des Sondereinsatzkommandos wird die Luft verdammt dünn. Und es wäre auch kein Hitman-Spiel, wenn es nicht mehrere wesentlich smartere Möglichkeiten gäbe. Also erst mal die Lage sondieren und das Ziel beobachten. Schnell erhalten wir ein paar nützliche Informationen. Wir erfahren wo der Boss seine Karre parkt und belauschen ein lautstarkes Handygespräch, in dem es um einen Drogendeal geht.

Der Don hat sich gerade seine tägliche Dosis Schnee bestellt und der Pusher lässt sich nicht lange bitten. Ein kurzes Gespräch und der Dealer macht sich auf den Weg, um sein Straßenversteck zu plündern. In einer kleinen Seitengasse beseitigen wir den schmierigen Kerl lautlos, lassen ihn in einer Mülltonne verschwinden und haben ein neues Outfit. Das eröffnet nun neue Möglichkeiten. Vielleicht den Stoff vergiften? Oder doch erst im Apartment des Dealers rumschnüffeln? Mit unserer Verkleidung ist die Wache vor der Tür kein Problem und das Band aus der Überwachungskamera lassen wir im Vorbeigehen verschwinden.

Im Apartment liegt praktischerweise das Scharfschützengewehr des Kleinkriminellen und das Fenster bietet beste Aussicht, allerdings ist der Weg zum Ausgang des Marktes verdammt weit weg. Das ist zu gefährlich! Also doch lieber das Auto manipulieren. Der Wachposten wird mit einem gezielten Ziegelsteinwurf abgelenkt und landet am Ende auch im Müllcontainer. Die Uniform des Cops dürfte die Flucht um einiges vereinfachen. Die Bombe mit dem Fernzünder stammt aus dem schlechten Versteck eines Amateur-Waffenhändlers in der Nähe und liegt jetzt im Müll direkt neben dem Schlitten vom Gangsterboss.

Werbung:

Einmal gegen die Karre treten und schon heult die Diebstahlsicherung los. Als der Boss kommt, um nach dem Rechten zu sehen, zündet die Bombe aus sicherer Entfernung und die Hölle bricht los. Der gesamte Markt gerät in Panik und die Ordnungshüter halten sofort Ausschau nach Verdächtigen. Langsam bahnen wir uns einen Weg zum Ausgang, vor dem noch zwei Cops warten. Genug Abstand halten, damit die Typen nicht merken, dass wir kein echter Kollege sind. Ein kurzer Knopfdruck startet den neuen Instinkt-Modus. Auf dem Weg zum rettenden Ausgang dreht 47 den Kopf jetzt leicht von den Wachen weg, zieht sich die Schirmmütze mit einer Hand noch tiefer ins Gesicht und ... wir sind entkommen.

Der Instinkt-Modus hat im Vorfeld bei Hitman-Puristen für viel Aufregung gesorgt. In dieser Ansicht werden potenzielle Gefahren und die Zielpersonen farbig markiert. Zusätzlich werden noch die Laufwege der Wachen angezeigt. Viele Fans machen sich Sorgen um den fehlenden Realismus dieses Features, aber letzten Endes ist das nur eine visuelle Neuinterpretation der altbekannten Mini-Map, auf der auch schon in früheren Hitman-Spielen die Positionen der Wachleute eingezeichnet waren.

Hitman: Absolution
Der Instinkt-Modus hat im Vorfeld bei Hitman-Puristen für viel Aufregung gesorgt.

Die Entwickler wollen uns alle Freiheiten lassen und Hitman: Absolution stellt tatsächlich fünf Schwierigkeitsgrade zur Verfügung. Die Wachen werden aufmerksamer und ihre Laufwege komplexer und im höchsten Schwierigkeitsgrad fehlen dann endgültig alle Tipps und das HUD mit der Mini-Map und den ganzen zusätzlichen Information verschwindet vom Bildschirm. Dann muss man sogar die verschossenen Patronen selbst mitzählen. Und der bei manchen umstrittene Instinkt-Modus lässt sich zudem jederzeit ausstellen.

Trotzdem ist es unverständlich, warum dieses Hilfsmittel beispielsweise auf der härtesten Stufe optional verfügbar bleibt. Für unseren Testlauf war nur der normale Modus freigeschaltet und der zweite Level ist eindeutig als Einführung gedacht. Auf dieser Stufe wird noch ein bisschen zu viel mit dem Zaunpfahl gewunken und die Tipps zur besten Strategie sind einfach zu offensichtlich. Aber die drei höheren Schwierigkeitsgrade dürften deutlich fordernder sein.

Ich habe in der Zeit, die mir Agent 47 zur Verfügung stand, den Level mindestens zehnmal gespielt und immer neue Wege gefunden, den Auftrag zu erledigen. Das Spiel lädt förmlich zum Experimentieren ein. Oben in der Ecke wird einem ständig die Punktzahl angezeigt und besonders smartes Vorgehen erhöht die Punkte, während jedes Opfer mit Ausnahme der Zielperson unweigerlich Punktabzug bedeutet. Jeder Level enthält noch Herausforderungen, die weitere Punkte bringen und auch Verbesserungen der Instinkte von 47 freischalten. Das ganze Highscore-System erinnert stark an das schöne Autolog-Feature der Need for Speed-Reihe, das den Konkurrenzkampf unter Freunden mit kleinen Mitteilungen ständig neu anheizt.

Hitman: AbsolutionHitman: AbsolutionHitman: Absolution

Ähnliche Texte

2
Hitman: AbsolutionScore

Hitman: Absolution

KRITIK. Von Ingo Delinger

Es versprechen ja immer alle, aber Hitman: Absolution kann wirklich beides: Stealth und Action. Agent 47 liefert einfach ab.

2
Erstes Bild aus neuem Hitman-Kinofilm

Erstes Bild aus neuem Hitman-Kinofilm

NEWS. Von Christian Gaca

Vor ein paar Monaten wurde bekannt, dass der britische Schauspieler Rupert Friend die Rolle des kahlen Attentäter Agent 47 im gleichnamigen Hitman-Kinofilm spielen würde....



Lädt nächsten Inhalt