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Hunt: Showdown

Hunt: Showdown - Alpha-Impressionen

Wir treten der Jagd von Cryteks Zombie-Koop-Shooter bei.

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Um es kurz zu machen - Hunt: Showdown wirkt wie ein Südstaaten-DayZ, aber mit langsamen Zombies die durchs Wasser schlurfen. Cryteks neuer Shooter liegt gameplaytechnisch irgendwo zwischen dem Bohemia-Mod und Dead Island: Riptide und lässt uns im Koop-Modus kompetitiv Monster jagen. Es liegt auch ein bisschen PUBG-Stimmung in der Luft, denn obwohl wir uns stärker auf Aufgaben im Spiel konzentrieren könnte die Dramaturgie von PUBG Corps. Battle-Royale-Erfahrung stammen. Das klingt nach einer seltsamen Mischung, aber nach meinem ersten Eindruck scheint die Rechnung aufzugehen.

Man kann übrigens auch solo spielen, aber das würde das Ziel verfehlen. Crytek hat ein Spiel um das Koop-Gameplay herum erschaffen, bei dem Zusammenarbeit großgeschrieben wird - vom Spawn bis zum letzten Schuss. Aber jetzt mal ganz langsam von vorne:

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Bevor wir loslegen, wählen wir einen der vielen Jäger, deren unterschiedliche Werten und Ausrüstung unsere Spielwiese beeinflussen. Meine erste Runde habe ich mit einem Schrotflinten-Gentleman absolviert, aber danach wechselte ich zum Gewehrschützen, weil ich doch lieber aus der Distanz kämpfe. Für mehr Geld erhalten wir Jäger mit zusätzlichen Boni, Dinge wie eine schnellere Ausdauer-Regeneration und so etwas. Es stehen aber auch Zweitwaffen oder andere nützliche Dinge zur Wahl.

In Hunt: Showdown treffen fünf Spielerpaare aufeinander und jedes Team landet am Rand eines Sumpfes irgendwo in Louisiana (glaube ich). Die Größe erscheint mir genau richtig, nach etlichen Spielen habe ich noch längst nicht alles gesehen und trotzdem ist man nie Meilen von der Action entfernt. Jede Mannschaft hat die gleiche Aufgabe: Schaltet ein Ziel aus, dass sich irgendwo versteckt hält, sammelt danach eine Trophäe und entkommt aus dem Zielgebiet. Klingt einfach - ist es aber nicht.

Die namensgebende Jagd beinhaltet eine „Dunkle Sicht", einen geschwärzten Bildschirm in denen wir in der Entfernung blaue Partikel herumfliegen sehen. Die Teams müssen diese Markierungen aufsuchen und dort die Hinweise untersuchen, danach wird dieses Gebiet dunkel. Das soll uns visualisieren, dass sich unser Ziel nicht hier aufhält. Wie der immer kleiner-werdende Kreis in PUBG bedeutet das schrumpfende Areal, dass die Spieler irgendwann unweigerlich kollidieren werden. Nach genügend gefundenen Hinweisen wird das finale Gebiet enthüllt und alle machen sich auf den Weg dorthin. Ist das Ziel erledigt kann sich das Siegerteam die Trophäen schnappen und zum Fluchtpunkt begeben. Die Trophäen werden allerdings allen Spielern angezeigt - der Rückzug wird also kaum leicht.

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Zusammen gelingt die Extraktion schneller, es lohnt sich demnach zusammenzubleiben. Zudem ist die Munition knapp, was Koordination ebenfalls fordert und dafür sorgt, dass wir uns vorsichtig zwischen den Gebieten bewegen. Wir können uns mit den Erste-Hilfe-Kästen heilen und gemeinsam das Feuer zu eröffnen macht mit den Zombies meist kurzen Prozess, noch bevor sie uns zu nahe kommen. Das Abfeuern der Waffen verursacht allerdings einigen Lärm und könnte menschliche Gegner auf unsere Position aufmerksam machen.

Die Audioausgabe von Hunt: Showdown macht ihre Arbeit schon jetzt ziemlich anständig. Mit unserem Partner zu sprechen ist beispielsweise leicht möglich, wenn der in unserer unmittelbaren Nähe stecke. Doch entfernt er sich von unserer Position, wird die Übertragung undeutlicher. Das ist nur einer der Kniffe, mit denen Crytek das aktive Zusammenspiel belohnt und die Motivation für Kooperationen erhöhen will. Übrigens hören uns Gegner ebenfalls sobald sie in unserer Nähe sind. Man ist also besser leise, wenn man Feinde in der Umgebung vermutet.

Wenn wir über einen Gegner stolpern, egal ob von der CPU gesteuert oder von einem Spieler, ist es Zeit das Feuer zu eröffnen. Aber wie schon erwähnt - die Munition ist knapp. Eure Aktionen sollten gut geplant sein. Die Spielerbewegungen sind nicht die schnellsten, das verlangsamt die Kämpfe ein wenig und scheint eine bewusste Designentscheidung gewesen zu sein, damit wir Situationen abwägen und nicht ausschließlich impulshaft reagieren. Die Trefferentdeckung wirkt etwas seltsam, das kann natürlich auch an mir liegen oder dem Mangel an Kimme und Korn als Zielhilfe. Sicher wird dieser Bereich noch überarbeitet werden.

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Damit wären wir dann quasi auch schon beim größten Problem von Hunt: Showdown angekommen: die Optimierung. Selbst auf einem High-End-Rechner mit ebensolcher Grafikkarte ging die Framerate bei vielen gleichzeitig Gegnern auf dem Bildschirm flöten. Es ist noch eine frühe Entwicklungsphase und an dieser Front wird ganz offensichtlich noch nachgearbeitet werden. Trotzdem ist das ein wirklich schlechtes Zeichen. Crytek muss etwas unternehmen, damit das Spiel in akzeptabler Geschwindigkeit auf möglichst vielen Rechnern läuft. Wer soll sich sonst dafür interessieren?

Abgesehen von diesen Problemen hat mich aber doch beeindruckt, was das deutsche Studio hier zusammengebastelt hat. Natürlich muss die Performance noch verbessert werden und eine zweite Karte wäre ebenfalls nett, selbst wenn es nur für ein wenig mehr Abwechslung und Vielfalt sorgen würde. Das Grundkonzept ist sehr solide und die Mischung aus Zutaten hat viel Potential. Dennoch hat Crytek einen weiten Weg vor sich, bevor Hunt: Showdown zum Erfolg wird. Nach ein paar Stunden im Sumpf bin ich gespannt, wie es in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen wird.

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