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      Kritiken
      Jagged Alliance: Back in Action

      Jagged Alliance: Back in Action

      Einen Hintermann nach dem anderen umlegen - und alles im Namen der Freiheit. Ich habe keinen Titel der Jagged Alliance-Serie selbst gespielt und gehe somit völlig unbefangen und frei an Jagged Alliance: Back in Action heran. Wobei, ganz korrekt ist das auch nicht. Ich kenne Videos und habe ein bisschen was darüber gelesen. Und war daher schon gespannt darauf, etwas zu spielen.

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      Der ursprüngliche Klassiker für den PC war ein rundenbasierter Strategie-Titel und ist über die Jahre ein echtes Kultspiel mit starker Fangemeinde geworden. Die Anhänger des Originals, welche der Veränderung in Richtung Echtzeit skeptisch gegenüberstanden, brauchen sich wirklich keine großen Sorgen machen. Es wurde ein neues, taktisches System implementiert, das den Namen "Plan and Go" trägt. Damit können wir die Action jederzeit pausieren und unsere gewünschten Aktionen der Reihe nach eingeben. Damit wird sichergestellt, dass viel vom Konzept bleibt, was es einst so beliebt gemacht hat. Aber gleichzeitig ist es keine massive Abkehr von der Art von Spielerfahrung, die heutige Spieler inzwischen gewohnt sind.

      Wir beginnen also unter besten Voraussetzungen. Wir steuern einen kleinen Trupp von bis zu vier Söldnern und bewegen diese über eine Auswahl von Karten, schalten Ziele aus und sichern unterwegs die verschiedenen Orte. Das übergeordnete Ziel von Jagged Alliance: Back in Action ist es, die Insel Arulco von der grausamen Diktatorin Deidranna zu befreien.

      Allerdings begannen für mich bereits im Tutorial die ersten Alarmglocken zu schrillen. Während es natürlich hilfreich war, mir die verschiedenen Bedienelemente zu zeigen, wurde nichts unternommen, um das eigentliche Spiel zu erklären. Es gab keine Erklärung zu den grundlegenden Taktiken, sondern nur eine kurze Anleitung, wie sich bewegt, wie geschossen wird und wie man Angriffe synchronisiert.

      Jagged Alliance: Back in Action
      Bei Jagged Alliance: Back in Action handelt es sich um eine Neuinterpretation des Klassikers.
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      Direkt im Anschluss an das Tutorial wurde ich in das Spiel geworfen - was ja auch nicht wirklich unerwartet kam. Aber es war ein ziemlich harter Start. Da die grundlegenden Mechanismen noch gelernt werden mussten, ging es zunächst darum, die Wissenslücken zu schließen und ziemlich oft zu sterben. Es war eine ziemlich frustrierende Erfahrung, die leicht hätte vermieden werden können. Nachdem ich bereits in der ersten Missionen mehrmals das Zeitliche segnete, habe ich mir gewünscht, dass sich Jagged Alliance: Back in Action die Zeit genommen hätte, um mir den Kampf zu demonstrieren.

      Positiv aufgefallen ist das breite Angebot an Wahlmöglichkeiten. Es gibt hunderte von Anpassungsoptionen, so dass jeder für sich die verschiedenen Gameplay-Stile ausprobieren kann, um den richtigen zu finden. Dazu kommt eine große Auswahl von rekrutierbaren Söldnern, die jeweils spezielle Fähigkeiten besitzen. Die Auswahl ist so umfangreich, dass sie durchaus auch überfordern kann.

      Beim Rekrutieren werden uns die ersten Schritte noch vom Spiel diktiert. Da wir nur wenig Geld haben, können wir nur drei Söldner anheuern. Diese Mannschaft ist unsere erste Ladung, mit ihnen schnell warm zu werden, ist zunächst die primäre Aufgabe. Die Möglichkeiten sind in dieser ersten Phase noch begrenzt, denn Jagged Alliance: Back in Action will, dass wir unsere ersten Sporen verdienen und es weigert sich dennoch, es uns in irgendeiner Form einfach zu machen, während wir uns einarbeiten.

      Jagged Alliance: Back in ActionJagged Alliance: Back in Action
      Das taktische System "Plan and Go" lässt uns trotz der Echtzeit unsere Züge in Ruhe planen.
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      Optisch ist der Titel angenehm. Es gibt jede Menge Details auf den Karten und die Kulissen sind hübsch gestaltet. Wenn Gebäude betreten werden, zeigen sich weitere Umgebungen. Es ist ziemlich vollgestopft und auch wenn die Grafik nicht unbedingt die schärfste ist, gibt es viel zu bewundern. Einige Animationen sind allerdings etwas klobig geraten und dazu bewegen sich alle unsere Charaktere unheimlich ähnlich.

      Unser Team zu bewegen, das ist manchmal etwas knifflig. Das "Plan and Go"-System ist ziemlich okay, wenn unsere Söldner wirklich dahin gehen und das machen, was sie sollen. Aber manchmal wollen wir das ganze Team losschicken und es läuft nur einer los. Wir müssen die Truppen dann zurückrufen. Im Verlauf tritt das weniger häufig zu Tage und wir lernen, immer besser mit dem Spielelement umzugehen.

      Am wahrscheinlich schlimmsten aber ist die Sprachausgabe, denn davon lässt ein erheblicher Teil zu wünschen übrig. Bereits nach einer Viertelstunde werden wir uns an der übertriebenen Art und den sich immer wiederholenden Phrasen der Söldner stören. Obendrein passten die Aussagen nicht immer zu der Handlung.

      Jagged Alliance: Back in Action
      Im direkten Gefecht mit mehreren Gegner ziehen wir meist den Kürzeren - man sollte versuchen sie nacheinander auszuschalten.

      Und es gibt noch mehr Probleme - und die wiegen deutlich schwerer. Die Künstliche Intelligenz ist ziemlich frustrierend. Eigentlich sind Gegner relativ konsistent in ihrem Muster bei der Patrouille unterwegs, aber manchmal werden sie unberechenbar. Egal, wie ruhig wir laufen und wie sicher wir uns fühlen, die Feinde entwickeln eine Art sechsten Sinn, drehen sich um und greifen an. Und das selbst, wenn sie eigentlich noch hinter einem Gegenstand stehen und wir uns wirklich sicher fühlten. Stattdessen endet die Szene damit, dass unser Söldner tödliche Schüsse in den Kopf kassiert.

      Diese Art der Unberechenbarkeit funktioniert allerdings in beide Richtungen. Obwohl der Typ direkt neben seinem Kumpel stand, der nach einem Kopfschuss von mir blutüberströmt und tot am Boden liegt, ließ sich der andere von der Schießerei nicht irritieren. Er setzte seine Patrouille einfach fort. Ich mag Stealth-Elemente und Fallen, aber hier ging es leider nur selten darum, den Feind zu überlisten.

      Als Hilfe kann jederzeit gespeichert werden und vor Kämpfen speichert das Spiel sogar automatisch. Wir können daher jede Szene einfach so oft spielen, bis wir zufrieden damit sind. Ein bisschen schade ist das auch, denn so verliert der Titel sein Risiko, ganz egal, wie schlimm wir versagen oder wie entscheidend die Schlacht ist.

      Jagged Alliance: Back in Action
      Es gibt auch Innenräume, die wir infiltrieren können und die Kampagne ist sehr umfangreich.

      Wenn man den Bogen raus hat, macht das Spiel auf jeden Fall mehr Spaß. Obwohl sich das Ausschalten von einem dummen Fußsoldaten natürlich noch immer so anfühlt, als würde man einem Baby seinen Lutscher wegnehmen. Aber das Plannen und Ausschalten eines schnellen Offensiv-Manövers ist angenehm. Und das hängt wohl auch damit zusammen, dass wir irgendwann an den Punkt kommen, wo wir so viel Kontrolle über unsere Söldner haben, dass wir uns ernsthaft anstrengen müssen. Zumindest gibt es für die harte Arbeit auch hübsche Belohnungen.

      Die wirkliche Herausforderung liegt darin, es mit größeren Gruppen von Soldaten aufzunehmen. Fast jedes Mal, wenn ich versucht habe, mehr als einen Feind niederzustrecken, ging ich aus der Begegnung geschwächt hervor. Obwohl die Action pausiert werden kann und die Ziele auswählbar sind, scheint es so, als würde jedes Mal in einem ungünstigen Moment die Munition ausgehen, die Waffe klemmen, die Sicht verloren gehen oder zusätzliche Gegner aus dem Nichts auftauchen. Schrotflinten und Maschinenpistolen sind sicher hilfreich, das ist klar. Aber große Gefechte bleiben schwierig und müssen oft von vorn begonnen werden.

      Jagged Alliance: Back in Action wird es schwer haben. Es ist kein schlechtes Spiel, aber es hat so viele Mängel, dass es schwer ist, sie alle zu ignorieren. Aber natürlich gibt es da draußen Leute, die das Spiel mehr mögen als ich. Und wer das Original damals gespielt hat und sich daran noch erinnert, wird sich mit diesem Remake wahrscheinlich auch wohlfühlen. Es ist kein Totalausfall und wer über die Probleme hinwegsehe kann, wird unter der klobigen Fassade ein fesselndes Spiel entdecken. Schade, dass es nicht gelungen ist, den Kern des Spiels einfacher zu erfassen. Wenn das gelungen wäre, dann bin ich mir sicher, hätte Jagged Alliance aus dem Schatten seiner Vorgänger heraustreten können und eine ganz neue, eigene Fangemeinschaft aufbauen können.

      06 Gamereactor Deutschland
      6 / 10
      +
      Viele Anpassungsoptionen, umfangreiche Kampagne, interessantes Play and Go-Taktik-System
      -
      Schlechte KI, schreckliche Sprachausgabe, unzureichende Einführung, unberechenbare Gegner
      overall score
      ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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