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Danganronpa: Trigger Happy Havoc

Kazutaka Kodaka rechnet vor, wie teuer das Skript von Danganronpa 1 war

Der japanische Entwickler meint, dass der Publisher Spike Chunsoft vor mehr als zehn Jahren ein gutes Geschäft gemacht hat.

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Die Danganronpa-Serie feiert in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag und deshalb lässt Publisher Spike Chunsoft die Entwickler in regelmäßigen Livestreams zusammenkommen, um das letzte Jahrzehnt gemeinsam Revue passieren zu lassen. Diese Woche hat der Verlag die erste Episode der mehrteiligen Web-Serie „Dangan TV" ins Englische lokalisiert und den europäischen Fans somit die Gelegenheit gegeben, sich das Programm anzuschauen.

Im Gespräch führt Megumi Ogata, die Synchronstimme von Makoto Naegi (dem Protagonisten des ersten Spiels), den Producer Yoshinori Terasawa und den Scenario Writer Kazutaka Kodaka durch die Show. Sie sprechen darüber, wie die ersten Projekt-Pitches angenommen wurden und welchen großen Einfluss die berühmte Synchronsprecherin Nobuyo Oyama auf die Vermarktung und den Bekanntheitsgrad von Danganronpa: Trigger Happy Havoc hatte. Übrigens stammt der Name "Danganronpa" vom Character Designer Rui Komatsuzaki, obwohl der Autor (Kodaka) häufig dafür die Lorbeeren erntet - was ihm sehr unangenehm zu sein scheint.

Als Danganronpa 1 2008 als „Stylish High Speed Reasoning Action Game" der Firma intern vorgestellt wurde, hatte das Unternehmen seit einigen Jahren schon keine eigenen Spiele mehr produziert. Es war Kodakas zweiter Pitch und der wurde von einigen Entwicklern sehr harsch aufgenommen, da das Thema wohl vor allen den Eltern im Team ein Dorn im Auge war. Präsentiert wurde damals eine Gerichtsverhandlung, in der die Highschool-Kids einen Mörder unter sich finden müssen, um zu überleben (davon wurde später ein fortgeschrittener, noch nicht synchronisierter Prototyp gezeigt). Das wurde von einigen als Anstoß zum Mobbing missverstanden, weshalb Kodaka die Verpackung etwas ändern musste, damit sie den Inhalt durchbekommen haben. Beim dritten Versuch ist Danganronpa dann angenommen worden.

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Die Produktion selbst habe rund 18 Monate gedauert und Kazutaka Kodaka hat uns sogar ausgerechnet, wie teuer das Skript für das Spiel war - und wie spottbillig er das aus heutiger Sicht findet. Damals habe er in seiner Position umgerechnet ca. 2.620 Euro im Monat verdient und nach einem halben Jahr habe er das Skript fertiggestellt. Nachdem das Projekt vom Publisher abgesegnet wurde, sei der nächste wichtige Schritt gewesen, die berühmte japanische Synchronsprecherin Nobuyo Oyama anzuwerben. Sie spielte jahrelang den japanischen Kinderstar Doraemon und sprang anschließend auf Monokuma über, den bösen Schulleiter der Hope's Peak Academy. Sie war vom Skript sehr überzeugt und konnte mit ihrer Arbeit viel Eindruck bei den Fans hinterlassen. Für uns Journalisten sehr interessant ist übrigens die Anekdote, dass die erste Pressevorführung wohl in einer geschlossenen Schule im Tokyoter Stadtbezirk Toshima (Ikebukuro) stattfand.

Das Spiel war nicht wirklich ein Erfolg, auch da die Veröffentlichung eines größeren Titels das eigene Projekt überschattete. Positive Presse und die sozialen Medien haben laut dem Team jedoch dafür gesorgt, dass Danganronpa im ersten Jahr knapp 100.000 Kopien verkaufen konnte, was für die damaligen Verhältnisse und das Nischengenre wohl beachtlich war. Zum zehnten Geburtstag des Franchise sind ein paar Überraschungen angekündigt worden, bislang haben wir zum Beispiel eine Smartphone-Version des ersten Titels gesehen. Kodaka selbst hat die wohl noch nicht gespielt, weil er zu geizig war, sich eine Kopie zu kaufen. Ihr könnt euch die Präsentation auf Youtube noch einmal in voller Länge anschauen.

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