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Kinect und Xbox One-Controller angespielt

Nach der Enthüllung der Xbox One hatten wir erstmals Gelegenheit, den neuen Controller zu checken und uns vor dem neuen Kinect-Sensor sportlich zu betätigen.

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"Es ist der beste Controller, den die Industrie je gesehen hat." Das zumindest behauptet der Microsoft-Angestellte, der uns das neue Gerät vorstellt. Er erklärt uns weiter, dass Vertreter des Unternehmens mit einem Prototypen in der Hand um die Welt gereist sind, damit sich Menschen von unterschiedlicher Statur und Alter an dem neuen Controller probieren konnten. Das Ziel der Reise: den besten Controller aller Zeiten zu erschaffen.

Das Batteriefach am unteren Ende wurde nun in den Controller selbst integriert. Die Sticks haben einen geringeren Durchmesser und sollen damit insgesamt etwa 25 Prozent leichter beweglich sein. Das Steuerkreuz wurde ebenfalls geschrumpft und soll sich bestens für wilde Duelle in Kampf- und Sportspielen eignen. Außerdem wurden die Schultertasten um magnetische Sensoren erweitert, die selbst die leichteste Bewegung registrieren.

Kinect und Xbox One-Controller angespielt
Ich kann den Rückstoß der Schüsse regelrecht in den Schultertasten spüren.

Neu ist ein Erweiterungsanschluss am unteren Ende des Controllers, durch den Highspeed Datenübertragen zur Konsole ermöglicht werden. Warum genau das wichtig ist, haben wir allerdings nicht erfahren, nur so viel: Es wird einige "großartige Controller Add-on-Erfahrungen" liefern. Zu guter Letzt entdecken wir noch die neue Vibrationsfunktion, die sich direkt in unseren Fingerspitzen bemerkbar macht. Ausprobieren können wir das schon mit einer Demo, in der es einfach nur darum geht, eine Waffe abzufeuern. Ich kann den Rückstoß der Schüsse regelrecht in den Schultertasten spüren. Ohne Frage wird das die Spielerfahrung großartig unterstützen, vor allem wenn es um Action-Games geht. Trotzdem frage ich mich, wie sich das neue Feature auf lange Sicht auswirken wird. Am Ende "leiden" wir vielleicht unter kribbligen Phantomschmerzen in unseren Schussfingern.

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Lange dürfen wir uns an dem neuen Controller nicht austoben, aber was wir bisher gesehen und erlebt haben, ist in jedem Fall überzeugend. Der Controller ist griffig und präzise. Er fühlt sich wie eine leicht schlankere Version des 360-Vorgängers mit verbessertem Rumble-Feature an. Insgesamt will Microsoft etwa 40 Verbesserungen an dem neuen Controller vorgenommen haben.

Kinect und Xbox One-Controller angespielt
Der Controller fühlt sich an wie eine leicht schlankere Version des 360-Vorgängers mit verbessertem Rumble-Feature an.

Als nächstes wenden wir uns Kinect zu. Ich war ehrlich gesagt nie ein besonders großer Fan von Kinect für die Xbox 360 - und deshalb hat mich auch die Ankündigung von Kinect 2.0 nicht gerade vor Aufregung vom Hocker gerissen. Nachdem ich aber vor dem Fernseher gestanden, meine Arme geschwungen und einige kraftlose Kicks und Armstrecker ausgeführt habe, bin ich ehrlich gesagt beeindruckt. Nicht etwa von meinen Kicks, sondern eher von der Tatsache, wie natürlich sich die Erkennung anfühlt. Man versteht sofort, dass Microsoft eine Menge Zeit und Geld in das Gerät investiert hat.

Die Kamera deckt jetzt einen wesentlich größeren Bereich als das ältere Model ab und soll auch in kleinen Räumen gut funktionieren. Verbessert wurde außerdem das 3D-Tiefeempfinden und die Fähigkeit der Kamera, selbst kleinste Details wie Falten in der Kleidung zu unterscheiden. Bis zu sechs Personen können gleichzeitig auf dem Bildschirm abgebildet werden. Kinect erfasst außerdem Emotionen im Gesicht, misst unsere Puls und besitzt sogar Sensoren, die das Spielen in abgedunkelten Räumen ermöglichen.

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Es ist beinahe erschreckend, wie da auf dem Bildschirm ein 3D-Abbild von mir entsteht. Wenn ich meine Finger bewege, registrieren das die Sensoren sofort. Selbst als ich nur flüchtig meine Schulter drehe, reagiert das System. Es kann die Geschwindigkeit von Bewegungen und selbst körperliche Belastung abschätzen. Stehen wir also beispielsweise auf einem Bein, erfasst die Kamera eine gesteigerte Belastung für unser Standbein. Im Zusammenspiel mit der gemessenen Herzfrequenz wird sich das natürlich besonders für Fitness-Spiele im Stil eines Wii Fit eignen.

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Hat man einmal sein bleiches Gesicht in die Kamera gehalten, erkennt sie uns auf beim nächsten Mal sofort wieder und noch bevor man 1984 schreien kann, ist man eingeloggt.

Problemlos steigt auch jederzeit ein zweiter Spieler mit ein. Hat man einmal sein bleiches Gesicht in die Kamera gehalten, erkennt sie uns auf beim nächsten Mal sofort wieder und noch bevor man 1984 schreien kann, ist man eingeloggt. Glücklicherweise lässt sich dieses Feature aber auch ausstellen, so dass unser Gesicht nicht jedes Mal erfasst wird, wenn wir nur am Fernseher vorbei laufen.

Das neue Kinect unterstützt auch besondere Mikrophone, die bestimmen, wo genau im Raum wir uns aufhalten und unsere Stimme selbst bei einem hohen Lärmpegel erkennen. Habt ihr also oft einen nervigen Freund neben euch auf der Couch sitzen, lässt der sich der dank Kinect zumindest virtuell ignorieren.

Selbst wenn ich niemals vor dem Fernseher stehen werde und Fitness-Übungen in engen Shorts absolviere, bin ich trotzdem neugierig, was die Entwickler aus der Technik herausholen können. Die Möglichkeit, Mimiken zu lesen und die Herzfrequenz zu messen, könnte beispielsweise für Horrorspiele interessant werden. Oder wie wäre es mit Vernehmungen im Stil eines L.A. Noire? Gerade bei klassischen Spielen könnte das Zusammenspiel zwischen Controller und Kamerafunktionen in Zukunft ziemlich interessant werden.



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