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Kingdom Come: Deliverance

Kingdom Come: Deliverance - Gamescom-Eindrücke

In einem halben Jahr erscheint Kingdom Come: Deliverance. In Köln haben wir die Gelegenheit ergriffen und uns angeschaut, wie viel das Studio noch zu tun hat.

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Auf der Gamescom in Köln haben wir Kingdom Come: Deliverance angespielt. Deep Silver will ihr Rollenspiel bekanntmachen und sie wissen sehr genau, dass sie etwas Einzigartiges und vielleicht sogar ganz Besonderes zu zeigen haben. Der entscheidende Faktor von Kingdom Come: Deliverance ist die spielerische Freiheit, die nur wenige Titel in diesem Ausmaß zu bieten haben. Uns wird eine starke Geschichte versprochen, aber es ist die weitaus größere Leistung von Warhorse Studios, dass wir dieses einzigartige Gefühl bekommen, die Story auf einzigartige Art und Weise beeinflussen zu können. In unserer Anspielsitzung mussten wir uns um ein Massaker kümmern, das einen nahen Vorort aufschreckt. Irgendjemand oder etwas hat einen lokalen Pferdebesitzer und dessen Tiere ermordet und eine riesige Schweinerei angerichtet.

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Diese grimmige Szene passierte noch relativ früh im Spiel, vermutlich sogar recht nahe am Anfang, wenn man die niedrigen Statuswerte unserer Spielfigur bedenkt. Wir werden mit einer Gruppe bewaffneter Männer des lokalen Lords losgeschickt, um das Geschehen zu untersuchen und wenn möglich für Gerechtigkeit zu sorgen. Wir ritten in das Dorf und konnten uns dabei an die Egoperspektive des Spiels gewöhnen. Dort angelangt kam es zu einem bedeutenden Dialog, den sicher jeder Spieler sehen wird - anschließend waren wir auf uns allein gestellt. Wir wurden losgeschickt, um die Anwohner zu befragen und den Tatort zu untersuchen. Nachdem wir mit einigen Leuten geredet haben und die Ereignisse etwas klarer wurden, ging es in einen nahen Wald, um weitere Hinweise zu finden.

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Kurz nach dem Erreichen des Waldes wurde die Musik intensiver. Ich konnte niemanden ausmachen, bis ich mich umdrehte und bemerkte, dass mir ein bewaffneter Mann folgte. Ich schnappte mir mein Schwert und erledigte ihn nach einem kurzen, actionreichen Kampf (laut den Entwicklern müssen wir ihn nicht töten und manche Feinde ergeben sich, bevor sie getötet werden). Ich ließ seine Leiche zurück und ritt wieder ins Dorf, um dem Anführer unserer Gruppe Bericht zu erstatten. Im Besitz des Übeltäters befand sich ein Gegenstand, durch den ich weitere Informationen über diese Tat bei den Dorfbewohner erfahren konnte, was uns letztlich auf eine heiße Spur und schließlich zur Lösung der Quest führte. Im kurzen Check mit den anderen Spielern wurde klar, dass die Mission bei allen Teilnehmern unterschiedlich verlaufen ist. Jemand von den Journalisten stolperte zum Beispiel im Wald über einen Verwundeten, der zu den Söldnern gehörte, die für das Massaker verantwortlich waren und kam so auf die richtige Fährte.

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Kingdom Come: DeliveranceKingdom Come: Deliverance

Eigentlich wollen wir hier gar nicht zu sehr ins Detail gehen, weil es einfach zu viel verraten würde. Ein Großteil des Spielspaßes von Kingdom Come: Deliverance wird aus der verzweigten Missionsstruktur heraus entstehen, sobald der Titel Anfang nächsten Jahres erscheint. Kingdom Come hat einen sehr erfrischenden Ansatz bei der Spieler-Autonomie und es ist eine große Freude in ein Spiel einzutauchen, in dem wir uns wie ein zweiter Erzähler fühlen. Zu verraten wie großartig die knackige Optik und die mitreißende Atmosphäre vom Spiel von Warhorse Studios aussieht, ist übrigens kein Spoiler und vollkommen ernst gemeint. Es gibt vielleicht keine Monster, aber man spürt die Witcher-Mentalität - sowohl ästhetisch, als auch bei der moralischen Mehrdeutigkeit der Geschichte (auch wenn die ja auf historischen Begebenheiten basiert). Es gibt nicht viele Spiele, die sich mit dem mittelalterlichen Europa beschäftigen. Und aktuell gibt es noch viel weniger Titel, die dabei so viel Potential an den Tag legen, wie Kingdom Come: Deliverance.

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Natürlich braucht es auch ein Wort der Warnung, denn in Spielen mit einem so offenen Missions-Design und einer derart komplexen Welt kann viel schiefgehen. Auch die Demo bot einige Ecken und Kanten, die der Entwickler bis zum Start ausmerzen sollte. Obwohl noch genug Zeit bleibt, um einige der Bugs zu beheben, dürfte das ziemlich knapp werden, wenn man die Größe des Spiels bedenkt. Doch falls Warhorse das hinbekommt, dann wartet mit diesem Titel etwas ganz Spezielles auf uns. Etwas das ganz unverfroren sein eigenes Ding durchzieht und dadurch richtig toll werden könnte.

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KRITIK. Von Stefan Briesenick

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