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Kung-Fu High Impact

Kung-Fu High Impact

Als Teenager nach Bruce Lee-Filmen stundenlang alle möglichen Posen und Kämpfe nachzuspielen, das ist ein Klassiker. Bei Kung-Fu High Impact darf überprüft werden, wie effektiv man dabei wäre und vor allem, wie dämlich es aussieht. Allerdings sollte man auch einen dem eigenen Enthusiasmus entsprechenden Versicherungsschutz haben, bevor man seine tödlichen Kinect-Moves im eigenen Wohnzimmer ausprobiert.

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Man muss sich Kung-Fu High Impact ungefähr so vorstellen, als wäre Jack Black in Mortal Kombat unterwegs. Aber in Kung-Fu High Impact geht es natürlich wesentlich weniger blutrünstig zu. Dadurch, dass der jeweilige Spieler sich komplett eingescannt im Spiel wiederfindet, werden aber Erinnerungen an die erste Begegnung mit den Videoanimationen der Mortal Kombat-Charaktere wach. Man wartet förmlich auf die ersten Videos von Spielern, die Kung-Fu High Impact in voller Kostümierung spielen. Zusätzlich darf man sich noch mit allem bewaffnen, was im Haushalt griffbereit zur Verfügung steht. Wem ein Nunchaku dann vielleicht doch zu gefährlich ist, der darf den Gegnern auch gerne mit der Klobürste die Zähne putzen.

Die Bandbreite der Gegner im Spiel deckt wirklich fast alles ab: Cowboys, Zombies, Ninjas, Aliens, Voodoopriester und Riesen. Neben den Kampftechniken, die man sich selbst live einfallen lässt, stehen einem noch eine ordentliche Anzahl an Spezialmanövern zur Verfügung. Die Hauptwaffe ist der Powerschlag mit zwei ausgestreckten Armen, aber es gibt auch eine Art Stampfattacke, um sich Platz zu verschaffen. Mit gestrecktem Salto, der durch Hochreißen der Arme und leichtes Überdehnen des Rückens ausgeführt wird, werden erhöhte Plattformen erreicht und Gegner ausgetrickst.

Als Waffe haben wir einen magische Bogen, mit dem Gegner aus der sicheren Distanz angegriffen werden können. Die brennenden Pfeile fliegen eine ballistische Kurve, was etwas Geschick erfordert und viel Spaß bringt. Die Energie für die Spezialattacken muss nach dem Angriff wieder aufgeladen werden und einige werden überhaupt erst durch das Einsammeln von Power-Ups aktiviert. So können wir uns für kurze Zeit in einen Riesen verwandeln, Lichtblitze aus den Händen abfeuern oder die Zeit verlangsamen.

Kung-Fu High Impact
Spezial-Angriffe wie etwa die Lichtblitze werden durch eine bestimmte Position der Arme aktiviert.
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Die Kampfzonen umfassen immer ungefähr zwei bis drei Bildschirmgrößen und durch leichtes Lehnen nach links und rechts bewegen wir uns durch die Level. Die Fortbewegung bleibt aber weiterhin das größte Dilemma der Kinect-Spiele. Bei Kung-Fu High Impact bewegt man sich aber auch schon durch die Angriffe vorwärts und entdeckt schnell eine Mischung aus Powerschlägen und Sprüngen als probates Mittel zum Fortkommen. Die Level hätten wegen der mühsamen Fortbewegung vielleicht kleiner ausfallen dürfen, zumal es nicht wirklich viel zu entdecken gibt. Im Gegenzug wäre eine etwas größere Spielfigur echt wünschenswert.

Die absurde Geschichte von Kung-Fu: High Impact wird einem durch animierte Comics erzählt, in denen der Spieler auch selbst auftaucht. Vor der jeweiligen Szene wird man zu verschiedene Posen genötigt, die dann in die folgenden Sequenzen eingebaut werden und einen schon darauf einstimmen, dass es in diesem Spiel vor allem um eins geht: den Spaß am Posen.

Die verschiedenen Gegner erfordern dagegen schon taktisches Geschick und können auch sehr herausfordernd sein, aber natürlich ist die Bewegungssteuerung mit Kinect lange nicht präzise genug, um mit richtigen Prügelspielen mitzuhalten. Der Spaßfaktor ist allerdings riesig und es ist letztlich völlig dem Spieler überlassen, ob die Gegner durch wildes Hampeln oder mit gezielten Kampftechniken erledigt werden.

Neben den vierzehn Missionen der Kampagne darf man sich auch seine eigenen Kampfszenarien basteln und die jeweiligen Gegner und Power-Ups selbst bestimmen. Als Multiplayer-Variante steht noch ein Party-Modus zur Verfügung, in dem bis zu vier Spieler an Controllern in die Rolle der Gegner schlüpfen und gegen den Kinect-Spieler kämpfen.

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Die Grafik von Kung-Fu High Impact ist übrigens nicht unbedingt berauschend, aber da man sich selbst live im Spiel wiederfindet und zwar komplett mit eigenem Outfit und Bewaffnung, ist das schnell vergessen. Trotz der Schwächen ist Kung-Fu High Impact ein großartiger und lustiger Quatsch, den man jedem Möchtegern-Bruce ans Herz legen will, obwohl eine Veröffentlichung als hochwertiges Downloadspiel dem Inhalt vielleicht doch eher gerecht geworden wäre. Für die Kinectspiele ist scheinbar einfach immer noch nicht die angemessene Preisstruktur gefunden worden.

07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
Sehr lustige Präsentation, Outfit und Bewaffnung des Spielers werden übernommen und tauchen direkt im Spiel auf
-
Spielfigur etwas zu klein, Fortbewegung unnatürlich, teilweise unpräzise Steuerung
overall score
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