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Lightning Returns: Final Fantasy XIII

Lightning Returns: Final Fantasy XIII

Vier Inseln, dreizehn Tage. Dazu noch einmal genug Outfits, um damit Models und auch gleich das gesamte Publikum der Fashion Week einzukleiden. Wir haben uns das neue Abenteuer von Final Fantasy angeschaut.

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Es ist bereits die zweite Nebengeschichte, die uns Square Enix zu Final Fantasy XIII erzählen möchte. Und es ist im Kanon der Serie bereits der dritte Titel seiner Art - nach Final Fantasy X-2 und Final Fantasy XIII-2. Aber es ist auch eine weitere experimentelle Ergänzung zu der Reihe, in der mit bekannten Gesichtern neue Mechaniken ausprobiert werden. Es ist nicht ganz richtig, dieses Spiel hier wirklich als dritten Teil der Final Fantasy XIII-Trilogie zu bezeichnen. Aber es ist das letzte Kapitel dieser speziellen Geschichte.

Den genauen Hintergrund der Handlung für alle Neueinsteiger zu erklären, würde ewig dauern. Im Vorgänger sind die Hauptfiguren zwischen Gegenwart und Zukunft munter hin und her gesprungen, um verschiedene Zeitlinien zu beeinflussen und dadurch die Welt zu retten. Allein um all das zu beschreiben, wären mehr Diagramme nötig, als das jemand Geduld aufbringen könnte.

Glücklicherweise müssen wir keinen Nachmittag in der Wiki-Bibliothek verschwenden, um da mitzukommen. Die Charaktere mögen vielleicht wieder am Start sein, aber seit den Ereignissen in Final Fantasy XIII sind bereits mehrere hundert Jahre vergangen. Das hier ist eine komplett neue Welt, nur die groben Züge sind die gleichen: Es geht mal wieder alles zu Ende und wir müssen zur Stelle sein, um die Welt zu retten.

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Die Zeit sitzt uns ständig im Nacken, wir haben nur 13 Tage Zeit, die Welt zu retten.

Und im Kern des Spiels gibt es ein ziemlich cleveres Konzept. Arbeiten wir uns also durch die ganzen Zahlen und fangen mit den dreizehn Tagen an. Das ist die Zahl, die in Lightning Returns: Final Fantasy XIII die wichtigste Rolle spielt.

Dreizehn Tage, nicht einmal zwei Wochen, haben wir noch Zeit, bevor die Erde ein großes Unglück trifft und alles von der Karte fegt. In Lightning Returns: Final Fantasy XIII sind wir uns dieser tickenden Uhr ständig bewusst und müssen gegen sie kämpfen. Auf dem Bildschirm wird der Countdown dauerhaft eingeblendet. Die Tage und Minuten bis zum letzten Tag werden in der Spielwelt in Sekunden heruntergezählt.

Square hat die Struktur des Spiels komplett um das nötige Zeitmanagement herumgebaut. Es gibt einen echten Wechsel zwischen Tag und Nacht und die Nebenfiguren, Missionen und Monster werden nur zu bestimmten Zeiten am Tag verfügbar sein. Überall im Spiel sind Uhren, die uns ständig daran erinnern, dass die Zeit verrinnt.

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Ganz simpel formuliert, könnten wir das Spiel als The Legend of Zelda: Majora's Mask trifft Dead Rising beschreiben. Aber irgendwie klingt genau das auch ganz fantastisch. Man muss es sich einfach einmal auf der Zunge zergehen lassen: The Legend of Zelda: Majora's Mask trifft Dead Rising.

Lightning Returns: Final Fantasy XIII
Lightning beherrscht eine Fähigkeit namens Overclock, mit der sie die Zeit für alle Gegner im Umfeld verlangsamen kann.

Wir sehen ein paar erste Ausschnitte aus dem Spiel. Die Live-Demo deckt aber nur eine handvoll Gebiete ab und es gibt nur wenige Details. So wissen wir etwa noch nicht, was genau passiert, wenn wir den dreizehnten Tag erreichen. Es wird aber wohl alles zurückgesetzt und wir beginnen wieder am ersten Tag - Fähigkeiten und Erfahrungspunkte sollen gespeichert werden. Außerdem soll uns Lightning Returns: Final Fantasy XIII dazu anregen, dass Spiel mehrmals durchzuspielen, weil wir im ersten Durchlauf nicht alles sehen werden.

Das Zeitmanagement könnte aber ein zweischneidiges Schwert sein. Dem typischen Erkunden und Kämpfen in einem Rollenspiel steht gegenüber, dass wir manchmal zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein wollen oder sogar müssen. Auf der anderen Seite ist es ein System, das wir zum ersten Mal in einem Final Fantasy-Abenteuer in Aktion erleben.

Lightning ist aus ihrer Kristallisation erwacht - liebe Neulinge, mitdenken: Sie hat sehr lange geschlafen. Wir sehen sie nun, wie sie mit einem Zug in der Stadt Luxerion eintrifft. Ein ganzes Zugsystem verbindet die vier Inseln, mit dessen Hilfe erreichen wir die unterschiedlichen Orte.

Wir können jederzeit an bereits besuchte Orte zurückkehren und sind völlig frei darin, irgendwo auf den vier Inseln herumzureisen. Jederzeit können wir also an einem beliebigen Ort die Handlung oder Nebenmissionen fortsetzen. Lightning untersucht in Luxerion eine religiöse Sekte und je näher die Welt dem Ende rückt, desto mehr Anhänger scheinen ihr zu folgen. Sie beschattet eine der Gruppen bis zu ihrem Versteck. Dort muss ein Code eingegeben werden, der uns Zugang verschafft. Und so gilt es, die ganze Stadt zu erkunden, um an die Nummern zu kommen, welche von Sektenmitgliedern verwendet wird.

Mit der Stadt Luxerion ermöglichen uns die Japaner einmal mehr, in Final Fantasy XIII die Welt auch abseits der regulären Wege zu erkunden. Die Karte zeigt uns verschiedene offene Bereiche, Gassen und Straßen. Läden und Geschäfte buhlen um unsere Aufmerksamkeit und es wird versprochen, dass es so viele Händler gibt wie noch nie. Leute laufen frei herum und in Abhängigkeit von der Tageszeit werden dies auch mal mehr oder weniger. Kommt beispielsweise ein Zug an, wird dieser mehr Menschen auf die Straße spülen.

Außerdem werden Leute auf die Ereignisse um sie herum reagieren: Greifen etwa Kreaturen an, werden wir Schreie hören und flüchtende Menschen sehen. Preschen wir nach vorn und schwingen unser Schwert, steigen wir in den Kampf ein und wie beim Vorgänger gibt es Angriffs-Boni, sollten wir einen Erstschlag landen.

Die Experimentierfreude von Square Enix durchzieht auch das Kampfsystem. Von Teams hat man sich verabschiedet, weil wir uns diesmal nur um Lightning zu kümmern brauchen. Sie ist der einzige spielbare Charakter und lässt sich direkt steuern. Tasten können wir mit Aktionen und Magie belegen und es ist nun auch möglich, auf Leitern und ähnliches zu klettern, um höhere Ebenen zu erreichen. Damit versucht Square Enix wohl, den Titel in Richtung Action-Adventure zu schubsen.

Lightning Returns: Final Fantasy XIII
Luxerion ist die neue Stadt in diesem Abenteuer und wir können eine Menge entdecken.

Das grundsätzliche Kampfsystem aber funktioniert im Grunde wie gehabt auf Basis des Active Time Battle-Prinzips. Auch der Paradigmenwechsel wurde so entrümpelt, so dass er besser passt. Und genau an diesem Punkt kommen die angesprochenen Outfits ins Spiel.

Verfolgt wurde wohl ein Ansatz wie bei Final Fantasy X-2 mit seinen Kostüm-Sphäroiden und dem ganze Bekleidungssystem. So kann sich Lightning im neuen Spiel durch verschiedene Outfits wühlen und allen wurden ganz besondere Eigenschaften eingewebt. Auf diese lassen sich zudem Optionen für Magie, Angriff und Verteidigung sticken. So schneidern wir uns Kostüme für ganz bestimmte Strategien. Auch die Farben lassen sich anpassen, so dass wir auf den ersten Blick wissen, womit wir es zu tun haben.

Drei Kostüme können wir gleichzeitig aktiviert lassen und zwischen ihnen in Kämpfen über die Schultertasten frei wählen. Außerdem hat jedes Kleidungsstück seine eigene Action Time Battle-Anzeige. Diese werden uns sehr prominent neben der Lebensenergie am unteren Teil des Bildschirms angezeigt.

Zu sehen gibt es außerdem einen Kampf mit einem Behemoth, der in einer der vielen Nebenmissionen als Miniboss fungiert. Uns werden jedoch nicht nur bekannte, sondern auch neue Gegner versprochen. Es ist nicht ganz leicht, die richtige Strategie auszumachen, Blocken und Ausweichen jedoch sind nun häufiger dabei. Und wenn ein Gegner nach einer Kette von Angriffen in den Stagger-Status übergeht, ist er schneller zu besiegen. Das System ist nicht neu, aber es fühlt sich hier ein wenig so an wie die Abschluss-Attacken in Action-Games.

Lightning Returns: Final Fantasy XIII
Das Kampfsystem wurde leicht überarbeitet und wird nun als Amazing Activ Time Battle bezeichnet.

In einem abschließenden Video werden uns ein paar der Gebiete gezeigt, die wir bereisen können. Die Demo hat eine gute Einführung gegeben, nun aber sehen wir große und hübsche Schauplätze. Lightning läuft durch Wälder zwischen großen Bäumen entlang, sie erkundet Hütten in kleinen, provisorischen Dörfern, verläuft sich in Ruinen oder rutscht Dünen in einer schier endlosen Wüster herunter. Es ist wohl ein Vorgeschmack darauf, dass wir viel mehr mit der Welt interagieren werden. Final Fantasy soll sich nicht länger wie ein perfektes Postkartenmotiv anfühlen, sondern wie ein echter Ort, den wir erleben und erkunden können. Es wäre etwas, dass wir in der Serie schon viel zu lang vermisst haben.

Die Informationen zu Lightning Returns: Final Fantasy XIII, mit denen Square Enix rausrücken will, sind leider am Ende noch sehr spärlich. Das Spiel hat definitiv Potenzial, aber es fällt schwer, zum derzeitigen Zeitpunkt ohne Spekulation auszukommen.

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