Entwickler Pasta Games hat sich mit mehreren Auftragsprojekten über Wasser gehalten, bis sie irgendwann genug Geld hatten, um endlich ihr eigenes Spiel entwickeln zu können. Maestro: Jump in Music ist ein musikalischer Plattformer, dessen Einzigartigkeit Kritiker überzeugte. Ein kommerzieller Erfolg blieb allerdings aus, so dass man nun via DSiware versucht, neue Käuferschichten zu erreichen.
Maestro Green Groove ist Maestro: Jump in Music in Kurzform. Die Zahl der Welten wurde von auf eine reduziert und damit die Songauswahl auf vier Stücke eingedampft. Erhalten blieb die Story um den rosafarbenen Vogel Presto und die Spinne Staccato, die in einem Gesangswettstreit um die Gunst des Vogelweibchens Bella buhlen. Staccato ist ein schlechter Verlierer und nimmt der Welt aus Rache die Stimme. Presto zieht nun los, um der Spinne das Handwerk zu legen.
Der kleine Held läuft automatisch auf Saiten entlang, die von oben nach unten gezupft dafür sorgen, dass er springt. Werden sie umgekehrt angeschlagen, hüpft Presto nach unten. So kann er zwischen mehren Ebenen hin- und herspringen. Zudem gibt es Stellen, an denen man die Seiten im richtigen Moment zupfen muss, um Töne zu erzeugen. Für den Beat sorgen Früchte, die Presto auf der Strecke einsammelt. Außerdem tauchen ab und zu Gegner auf, die im richtigen Moment angetippt mit einem ordentlichen Wumms verschwinden.
Im Ergebnis werden all die Spielelemente so platziert, dass sie richtig gespielt das Musikstück bilden. Durch das unterschiedliche Anschlagen von Saiten geht es aber dabei keinesfalls nur um ein Abarbeiten von Passagen. Mit ein wenig Rhythmusgefühl schlägt man zwar die speziellen Abschnitte im richtigen Takt an, um alle Früchte zu bekommen, heißt es jedoch mitdenken. Man muss selbst entscheiden, ob es sinnvoll ist, Presto nach oben oder auf eine eventuell vorhandene Saite tiefer springen zu lassen.
Die Welt Green Groove war die erste im Nintendo DS-Spiel. In der DSiware Variante wurde der Storymodus angepasst, so dass drei Abschnitte enthalten sind, die je drei Level und einen Bosslevel bieten. Die vier Musikstücke sind jeweils gleich, nur der Schwierigkeitsgrad ist ein anderer und damit spielt sich trotz gleicher Melodie jedes Level anders. Als gemeistert gilt ein Level, wenn mindestens die Note B+ erreicht wurde.
Die Bosslevel spielen sich komplett anders. Hier gibt Staccato eine Melodie vor, die wir nachspielen müssen. Trommeln und Saiten stehen dafür zur Verfügung und pro Runde stehen dürfen zwei Fehler gemacht werden, bevor man ausscheidet und den Kampf von vorne beginnen muss. Den Abenteuermodus darf man nur einmal spielen, jedes Level kann jedoch später einzeln angewählt und erneut gespielt werden, um die Bewertung zu verbessern. Zudem gibt es einen Free Play-Modus, in dem man die Instrumentierung und Geschwindigkeit des Songs frei wählbar ist, um ein bisschen rumzuklimpern.
Visuell präsentiert sich der Titel in hübscher Bilderbuch-Optik. Die Charaktere wirken sympathisch und die Melodien sind zuckersüß. Die vier enthalten Musikstücke sind die fünfte Sinfonie von Beethoven, Aus der neuen Welt von Dvorak und Nocturne No. 2 Opus 9 von Chopin. Das Musikstück beim Endgegner ist mit Sakura Sakura ein klassisches japanisches Stück. In den Stücken von Dvorak und Chopin lassen sich übrigens durch Mitsummen auch noch Bonuspunkte verdienen, wenn man das möchte.
Das Spiel an sich ist wirklich großartig, das Spielprinzip wirkt frisch und auch nach mehrmaligen Spielen bleibt es unterhaltsam. Trotzdem ist es schade, dass es nur vier Stücke in die DSiware-Version geschafft haben. Ob es weitere Editionen geben wird, hängt wohl nicht zuletzt auch vom Erfolg des Download-Titels ab. Wobei die wahren Liebhaber am Ende wahrscheinlich doch lieber zum Vollpreisspiel in Modulform greifen. Wem das Häppchen reicht und wer Musikspiele mag, der sollte Maestro: Green Groove auf jeden Fall eine Chance geben.