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Marvel vs. Capcom: Infinite

Marvel vs. Capcom: Infinite

Das Superkräfte-Crossover bekommt einen richtigen Story-Modus, doch wir schauen uns erst einmal die Elemente des Kampfes an.

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Es gibt einen Grund, warum dem neuen Titel von Marvel vs. Capcom die Vier im Namen fehlt, denn das Crossover-Spiel wird etwas Neues werden. Zum ersten Mal in der Geschichte der Reihe wird es einen Story-Modus geben, der uns erklärt, warum die zwei Universen aneinander geraten sind. Capcom hat uns ein Spiel versprochen, das den eigenen Stil von Marvel noch stärker einfangen wird und das mit einem Plot daherkommt, in dem Gut und Böse klar zu unterscheiden sind. Iron Man hängt deshalb nicht länger mit seinem Kumpel Mega Man ab, um ihre Laser-Kanonen zu vergleichen, in Marvel vs. Capcom: Infinite wollen sie Ultron Sigma stoppen. Das ist eine unglaubliche Macht aus den vereinten Kräften ihrer beiden Erzfeinde, Sigma und Ultron. Dieses Wesen hat das Ziel, jedes organische Leben in der Galaxie mit seinem Cyber-Virus anzustecken und alle zu töten.

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In unserer Anspielsession mit dem Titel haben wir einen guten Einblick in die Kämpfe bekommen. Momentan sind dreizehn Kämpfer für das Spiel bestätigt, darunter ein bunter Mix aus Charakteren von Capcom, The Avengers und sogar Guardians of the Galaxy. Die Liste wird noch länger werden, aber mehr ist aktuell nicht bekannt. Es wird wieder „Zwei gegen Zwei"-Matches geben, bei dem der richtige Zeitpunkt des Kämpferwechsels eine wichtige Rolle spielt. In den Marvel vs. Capcom-Titeln verbindet der Entwickler all die Geschwindigkeit und Beweglichkeit seiner Kampfspiele, mit ein wenig wildem Knöpfchendrücken, das in dieser Art bei Street Fighter nicht funktionieren würde. Nach nur wenigen Runden wird klar, das Teamplay spielt eine wichtige Rolle.

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Ich entschied mich bei meinem ersten Spiel für Ryo und Chun-Li und nach wenigen Minuten mündete das in chaotischer Action, die wir von dieser Serie erwarten. Man kommt leicht auf Kombos mit 12 oder 15 Treffern, denn sie sind leicht auszuführen und die Verteidigung ist minimal. Das hat sich bei meinem zweiten Spiel aber schon komplett geändert. Mit Chris Redfield und Ultron drehte sich plötzlich alles um Angriffe aus der Distanz und Treffer miteinander zu verbinden schien auf einmal komplett dem Zufall überlassen zu sein. Es gibt mehrere Charaktere, die wie diese beiden, eher auf Distanz spielen.

Meine Anspiel-Session war ungewöhnlich lang für ein Kampfspiel, aber nach einiger Zeit wurde mir klar warum. Dieses Crossover bietet viel Strategie, sowohl das Tag-System als auch die Infinity Steine, die ein Match in Sekunden drehen können, erweitern den Titel taktisch. Ich konnte drei der sechs Infinity Steine aus dem Avenger-Universum (Power, Time und Space) benutzen und sie haben viel zu bieten. Wenn der Balken am Rand des Bildschirms ein wenig steigt, nutzen wir die Fähigkeit Infinite Surge, die einen der jeweiligen Bonuseffekte entfesselt. Allerdings leert jeder Einsatz dieser Fertigkeiten den Balken etwas und wenn die Energieleiste komplett gefüllt ist, dürfen wir den Infinite Storm aktivieren und richtig aufdrehen.

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Der Power Stone wirft Gegner gegen Wände oder macht die Kämpfer insgesamt stärker, der Space Stone zieht Gegner an uns heran und der Time Stone lässt uns eine kurze Distanz teleportieren, ohne dass wir von etwas getroffen werden. Es fühlt sich großartig an, mit Chun-Li zu spielen, Gegner heranzuziehen und diese dann per Kikosho mitten in einer Kombo gegen eine Wand zu werfen, wo bereits Iron Man mit seinem Kanonen-Schuss wartet.

Die Spezialfähigkeiten erfordern immer das typische Aufladen verschiedener Balken (vier für die Ultras). Die Energie ist schnell gesammelt, aber was mir noch nicht gefällt, ist dass man eine der Hyper-Kombos einfach mit einem starken Schlag und einem gleichzeitigen Kick auslöst, also keine komplexeren Tastenkombinationen nötig sind. Ich verstehe ja, dass Kampfspiele auch zugänglicher werden müssen, aber manche Moves lassen sich viel zu einfach auslösen.

Optisch war ich nicht allzu beeindruckt, gerade weil Street Fighter V so schick aussieht. Die Entwickler entschieden sich für einen schlichten Stil mit wenig detaillierten Charakteren. Dadurch haben die Kämpfer weniger Persönlichkeit erhalten. Die Augen mancher Figuren sehen leer aus und ihre Muskeln wirken seltsam. Chris Redfield hat es da am schlimmsten erwischt. Sein kantiges Kinn und seine geschwollenen Arme sehen einfach nicht gut aus - ich hoffe daran wird noch gearbeitet.

Die Qualität der drei angespielten Level war da schon wesentlich besser. Zwei von ihnen basierten auf dem Avengers-Universum (einer in ihrem Turm und einer in Odins Thronsaal). Das Fehlen von zerstörbaren Umgebungen, flackernden, dynamischen Elementen und die enormen Abstände zwischen der Action und dem Hintergrund wirft jedoch die Frage auf, wie Capcom über die Kampfspiel-Szene denkt. Der Entwickler arbeitet gerade an einer soliden Basis, der Rest wird später folgen. Nachdem sie zunächst keinen besonderen Eindruck hinterlassen haben, wurden die Infinity Steine schließlich doch interessanter, als anfangs gedacht. Vielleicht ist das ja genau das Alleinstellungsmerkmal, das der Titel brauchen wird. Wir werden uns die Entwicklung von Marvel vs. Capcom: Infinite in den kommenden Monaten genau ansehen.

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