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Microsoft glaubt, mit Nintendo und Sony an einem Strang zu ziehen

Dieses Vertrauen genießen Amazon, Google und Facebook nicht.

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Obwohl Microsoft seit 40 Jahren Videospiele produziert, sind sie erst seit 2001 mit einer eigenen Hardware im Konsolenbereich tätig. 2020 brachte das Unternehmen die vierte Xbox-Generation auf den Markt und heute gehören sie zusammen mit Nintendo und Sony zu den drei Hauptakteuren im Konsolengeschäft. Natürlich gibt es noch andere Technikgiganten, die einen Teil des Kuchens abhaben wollen. Google hat eine Streaming-Plattform Stadia an den Start gebracht und Amazon folgte diesem Beispiel mit ihrem System Luna. Facebook/Meta ist ebenfalls investiert und experimentiert mit verschiedenen Dingen.

Im Gespräch mit der Washington Post erklärt der Xbox-Chef Phil Spencer, dass er nicht so recht wisse, was er von diesen außenstehenden Firmen halten soll. Die bisherigen Aktivitäten dieser Konzerne zeigen laut dem Manager auf, dass sie nicht primär daran arbeiten, die Branche als Ganzes weiter voranzutreiben. Seiner Meinung nach würden die Initiativen von Nintendo, Sony und Valve genau das tun:

"Sie haben eine lange Geschichte im Bereich der Videospiele. Nintendo wird nichts tun, was dem Gaming-Feld auf lange Sicht schadet, denn es ist das Geschäft, in dem sie tätig sind. Bei Sony ist es dasselbe und ich vertraue ihnen. [...] Für Valve gilt das auch. Schauen wir uns die anderen, großen Technik-Konkurrenten von Microsoft an: Google hat die Suchmaschine und Chrome, Amazon hat Shopping und Facebook hat Social [Media]. All das sind gewaltige Verbrauchergeschäfte."

In letzter Zeit hat Microsoft Titel auf konkurrierenden Konsolen veröffentlicht und sie arbeiten mit Sony zusammen an Cloud-Lösungen. Man kann nicht unbedingt von einer geschlossenen Front sprechen, doch die Firmen geben sich sichtlich Mühe, die Differenzen zu überbrücken. Das und die zunehmende Zentralisierung der Branche durch Akquisen kleinerer Entwicklerstudios wird dafür sorgen, dass außenstehende Unternehmen schwerer in die Videospielszene einsteigen können.

Spencer sagte im Jahr 2020 bereits, dass er nicht Sony oder Nintendo als Konkurrenz betrachtet, sondern Amazon und Google. An dieser Position scheint sich seitdem nichts geändert zu haben.

Microsoft glaubt, mit Nintendo und Sony an einem Strang zu ziehen


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