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Mitarbeiter von Riot streiken für Aufhebung der Zwangsschlichtungsklausel

Die Mitarbeiter setzen sich dafür ein, die vom Unternehmen verpflichtete Schiedsgerichtbarkeit endgültig zu beenden.

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Der Streit des League-of-Legends-Studios Riot Games geht in die nächste Runde: Letzten Monat wurde bekannt, dass der Entwickler seinen Angestellten per Änderung im Arbeitsvertrag rechtens verbietet, in Zukunft gerichtlich gegen ihn vorgehen zu können. Wer weiterhin bei Riot angestellt bleiben wollte, muss hinnehmen, dass Streitfragen unternehmensintern geklärt werden würden - das besagt die entsprechende Schlichtungsklausel im überarbeiteten Arbeitsvertrag.

Die Mitarbeiter wollten diese Entwicklung nicht hinnehmen und kündigten Streiks an, was im US-amerikanischen Videospielmarkt unseres Wissens nach bislang einmalig ist. Vice berichtet, dass gestern über 100 Angestellte ihre Arbeiten niedergelegt haben, um zu protestieren.

"Mit dieser Aktion wollen wir gezielt gegen die Zwangsschlichtung vorgehen ", erklärt Jocelyn Monahan, eine Sprecherin der Arbeitnehmer von Riot Games. "Wir fordern, dass das erzwungene Schiedsverfahren für alle ehemaligen, gegenwärtigen und zukünftigen Mitarbeiter von Riot, sowie für Auftragnehmer und alle laufenden Rechtsstreitigkeiten beendet wird."

"Ich habe Angst vor euch zu stehen und Veränderung zu fordern. Aber ich werde mich nicht für das Zittern meiner Hände oder das Schwanken meiner Stimme entschuldigen, weil ich mich an dieser Ungerechtigkeit nicht [beteiligen] werde", sagte Ronnie Blackburn (beschäftigt in der Qualitätssicherung bei Riot Games) in ihrer Rede. "Es ist eine schwierige und beängstigende Sache Teil [des Streiks] zu sein, also danke ich euch. Vielen Dank für euren Mut heute."

„Wir stehen auf Seite der gegenwärtigen Kläger, deren mutmaßliche Täter in ihren Führungspositionen bei Riot verbleiben. Opfer von Belästigung und Diskriminierung sollten das Recht haben [selbst] zu entscheiden, wie sie mit ihren Täter konfrontiert werden [und] ob es sich dabei um ein privates Schiedsverfahren oder um ein Gericht handelt", fordert eine Organisatorin laut Vice.

In der letzten Woche hat Riot Games eine Erklärung abgegeben, in dem sie anbieten, Änderungen an der strittigen Schiedsgerichtsbarkeit vorzunehmen, nachdem alle aktuellen Verfahren geklärt wurden. Zukünftige Angestellte hätten im Einzelfall die Wahl, das vom Unternehmen angebotene Schlichtungsgespräch im Falle sexueller Nötigung oder Übergriffe abzulehnen und sich an ein Gericht zu wenden. Weitere Änderungen würden später folgen, verspricht der Entwickler.

In derselben Erklärung verspricht Riot, dass in den kommenden Wochen ein neuer Verhaltenskodex eingeführt werde, der neue Mitarbeiter mit einem „Anti-Belästigungstraining" schult, an dem explizit auch die Manageretage teilnehmen werde. In den Monaten danach plant Riot ein "Programm zur Anerkennung der Unternehmenskultur", das den Verlauf und die Erfolge der Initiative verfolgt.

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