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Need for Speed: Most Wanted

Need for Speed: Most Wanted

Need for Speed ist eine etablierte Marke von Electronic Arts und bekommt, wie auch die Sportspiele, jährlich einen neuen Teil. Allerdings ist die Serie durch die Hände vieler Entwickler gelaufen und die auch Qualität hat sich immer wieder geändert. Jetzt, wo uns nur noch ein paar Wochen vom Erscheinungstermin des neuesten Teils trennen, hat uns Electronic Arts eingeladen, um sowohl die Geschwindigkeit im Spiel wie auf der echten Rennstrecke zu testen.

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Bei der Präsentation hat Electronic Arts nicht geknausert. Videospiel-Journalisten aus der ganzen Welt wurden eingeflogen, um das Spiel im Porsche Werk Leipzig zu testen. Dabei erhielten wir auch die spektakuläre Gelegenheit ein paar Runden auf Porsches eigener Teststrecke zu drehen. Auf dem Tarmac erlebten wir Autos wie den Porsche 911, den 911 Carrera S und den Boxter. Und auf der Offroad-Strecke testeten wir den allradgetriebenen Porsche Cayenne.

Die Fahrt auf der Rennstrecke war ein unglaubliches Erlebnis, insbesondere, da wir die Möglichkeit hatten den Kurs auch mit einem professionellen Testfahrer abzufahren. Es war ein wirklich unvergessliches Ereignis und der Druck der G-Kräfte hätte jede Achterbahn alt aussehen lassen. Abseits der Strecke verhielt es sich natürlich anders. 80 Grad steile Hügel, bis zu einem Meter tiefe Flüsse, felsige Abhänge - der Cayenne überwand mühelos jedes Hindernis. Noch nie war Autofahren so einfach. Selbst ein Kind hätte das gekonnt.

Schließlich bekamen wir noch eine geführte Tour durch das Werk. Dort konnten wir einen Blick auf die rot gekleideten Arbeiter werfen, die am Fließband die Autos zusammensetzten. Obwohl mich die Art und Weise, wie ein Auto entsteht, nicht brennend interessiert, konnte ich nicht anders als darüber zu staunen, mit welcher Präzision Mensch und Maschine hier zusammenarbeiteten. Und die Effektivität ist nicht zu leugnen: Das Werk kann bis zu 500 Autos am Tag produzieren.

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Vor dem virtuellen Rennen ging es auf die echte Rennstrecke - natürlich mit einem Porsche.

All das war jedoch nur das Sahnehäubchen im Hinblick auf die Gelegenheit endlich Need for Speed: Most Wanted anzuspielen. Begrüßt wurden wir von Produzent Matt Webster und Chef Designer Craig Sullivan, dem dynamischen Duo von Criterion Games. Die beiden freuten sich wie immer übermäßig, uns das Spiel zu zeigen. Zunächst wurden wir mit dem Schauplatz bekannt gemacht, dem Ort, wo alle Rennen ausgetragen werden - Fairhaven City. Die Stadt hat viel Ähnlichkeit mit der, aus der 2005er Version von Need for Speed: Most Wanted und mit Criterions Burnout: Paradise. Criterion möchte aber eine komplett neue Perspektive liefern: "Unser Ziel war es die traditionell lineare Spielweise zu durchbrechen. Jedes Spielerlebnis sollte einzigartig sein, da jede Kreuzung zu unterschiedlichen Autos und Herausforderungen führt.", erklärte Sullivan.

Während unserer ersten drei Spielstunden in der Solo-Kampagne schien dieses Versprechen wahr zu werden und das Gefühl von Freiheit war sehr vielversprechend. Das Spiel leitete uns lediglich zum ersten Auto (natürlich ein Porsche). Danach konnten wir in jede Richtung fahren, in die wir wollten.

Schon kurz darauf sahen wir uns mit unzähligen Möglichkeiten konfrontiert. Neue Autos warteten hinter jeder Ecke und jedes schaltete neue Rennen und Herausforderungen frei. Zu jedem Auto gibt es passende Rennen und Modi, die dessen Fähigkeiten verbessern oder auf verschiedenen Fahrbahnbedingungen anpassen. Obwohl fast alle Autos von Anfang an erhältlich sind, muss selbst das Basis-Nitro-Upgrade in einem Rennen gewonnen werden.

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Arttu hat für uns die Gamereactor-Ehre im Autolog-Duell verteidigt und einen Platz relativ weit vorn gesichert.

Das Paradoxon der Freiheit ist in Open-World Games immer vorhanden. Um Abhilfe zu schaffen, hat Most Wanted das neue Feature Easy Drive eingeführt. Nach einem Druck auf das D-Pad öffneten sich sofort mehrere Event-Vorschläge - inklusive Meldungen, wenn ein anderer Journalist einen unserer Rekorde gebrochen hatte. Easy Drive funktioniert dabei wie eine Art Hauptmenü. Hier wählen wir neue Rennen, wechseln Modi oder springen direkt in den Mehrspieler-Modus.

Da das Spiel dabei nicht pausiert wird, müssen wir alle Entscheidungen in Echtzeit treffen. Mehrere Male haben wir unseren Wagen zu Schrott gefahren, bis wir uns an dieses Menü gewöhnt hatten. Nach einer Weile jedoch erweist sich Easy Drive als handliche und bequeme Art seine Aktivitäten zu organisieren. Kinect-Besitzer können Easy Drive auch über Voice Control steuern. Als Finne mit meinem Kimi Räikkönen-Englisch beschloss ich jedoch, auf diese Möglichkeit zu verzichten.

Die bedeutendste Neuerung von Need for Speed: Most Wanted ist die Beziehung zwischen Einzel- und Mehrspieler-Modus. Während unserer Spielzeit wurde schnell deutlich, dass das Spiel keine wirkliche Handlung besitzt. Der Fokus liegt auf dem Wettbewerb zwischen Freunden, der über das neue und verbesserte Autolog organisiert wird. In den Vorgängern merkte sich das Autolock lediglich die Rundenzeiten. Jetzt wird jede Aktion mit anderen Spielern verglichen.

Es ist unmöglich, sich diesem Wettbewerb zu entziehen und wir versuchen jeden aufgestellten Rekord ein ums andere Mal zu überbieten. Herausforderungen, Radarfallen, Sprünge, Rennen, jeder umgefahrene Zaun - alles wird dokumentiert und im Spiel ausgestellt. Wenn die Visage eines Freundes von einer gigantischen Anzeigentafel zu uns herunter grinst, können wir gar nicht anders, als versuchen dessen Rekord zu knacken. "Es gibt nichts, was mehr Spaß macht", erklärte Matt Webster. Und er hat Recht.

Die Bestzeiten der anderen Journalisten zu knacken, war so unterhaltsam, dass ich kaum dazu kam, mir Notizen zu machen. Die Ehre von Gamereactor stand schließlich auf dem Spiel und ich war nicht bereit, klein beizugeben. Nicht ohne Stolz kann ich euch berichten, dass wir am Ende des Tages bei den höheren Speed Points vertreten waren.

Need for Speed: Most Wanted
Es ist eine Mischung aus dem alten Most Wanted und Burnout - mit vielen, schönen Neuerungen.

Speed Points sind eine weitere Neuheit. Sie verknüpfen jeden Aspekt des Spiels und belohnen für abgeschlossene Rennen, Herausforderungen, Takedowns und all das. Sie repräsentieren auch unseren Singleplayer-Fortschritt. Und das ist wichtig, da wir einen bestimmten Level benötigen, um den Most Wanted-Player von Fairhaven herauszufordern. Wenn wir die Speed Points nicht alleine sammeln wollen, ist das nicht weiter schlimm. Im Multiplayer bekommt wir auch Punkte und durch Cloudcompete können wir unser Spiel über verschiedene Plattformen hinweg vernetzten. Auch dem Weg zur Arbeit oder zur Schule können wir das Spiel auf unserem Smartphone oder der Playstation Vita spielen und dann daheim mit den erwirtschafteten Punkten weiterspielen.

Das Gefühl der offenen Welt ist auch im Multiplayer-Modus sehr präsent. Anstatt über eine Lobby zu gehen, starten wir direkt in den Straßen von Fairhaven. Criterion möchte, dass wir so viel Zeit wie möglich am Steuer verbringen, anstatt in Lobbys auf andere Spieler zu warten. Das ist sehr direkt umgesetzt. Da ich der Host war, wählte ich die voreingestellte Criterion Speed-Liste und im nächsten Moment rasten wir bereits zum ersten Event-Treffpunkt. Prinzipiell ist die ganze Stadt eine große Lobby und während wir zu den Events fahren, können wir immer noch dieselben Autolog-Herausforderungen antreten, wie im Einzelspieler-Modus. Im Gegensatz zu privaten Spielen ist die Anzahl der Transfers in öffentlichen Spielen limitiert. Bei einem Transfer werden wir direkt zum Treffpunkt transportiert, samt der richtigen Autoklasse.

Speed Lists, das sind wie kleine Turniere, die aus fünf unterschiedlichen Events bestehen: Rennen, Herausforderungen und Geschwindigkeits-Tests. Bei den Tests haben wir 90 Sekunden Zeit einen Rekord für den längsten Drift, die höchste Geschwindigkeit, den längsten Sprung aufzustellen. Herausforderungen wiederum sind Stunts oder Tests, die im Team bestritten werden. Während wir spielten wurde schnell deutlich, dass uns diese Disziplin am wenigsten zugesagte. Denn wenn wir es nicht schaffen einen Haufen Journalisten in einem Raum zur Zusammenarbeit zu bewegen, was passiert dann erst online?

Need for Speed: Most Wanted
Speed Lists, das sind kleine Turniere, die aus fünf unterschiedlichen Events bestehen.

Und natürlich gibt es da noch die Rennen, in denen wir entweder einzeln oder in Teams antreten. Einzeln ist das ein geradliniges Rennen zur nächsten Flagge, aber im Team sind die Speed Points entscheidend. Das bedeutet, dass selbst der schnellste Fahrer nicht gewinnt, wenn er nicht versucht hat, den Gegner aus dem Rennen zu drücken. In vielerlei Hinsicht war der Multiplayer das totale Chaos - aber lustig. In jedem Event geht es auch darum, den Gegner daran zu hindern sein Ziel zu erreichen. Wenn wir beispielsweise ein passables Ergebnis in einem Sprung erzielt haben, versuchen wir einfach den Gegner daran zu hindern, dieses Ergebnis zu überbieten. Für Höflichkeiten ist im Rennsport kein Platz.

Das Fahrgefühl und die Steuerung untermauern das. Die Autos vermitteln einen gewissen Realismus, aber abgesehen davon ist alles purer Arcade-Spaß und leicht zu lernen. Auf die Frage, warum Criterion nicht ein wenig mehr Realismus in das Spiel eingebaut hat, antwortete Webster leichthin: "Simulation ist trivial. Es macht keinen Spaß."

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