Ninja Gaiden III

Als die ersten Materialien zum neuen Ninja Gaiden III auftauchten, schien es noch so, als würde alles beim Alten bleiben und nur noch mehr Blut fließen. Doch Yosuke Hayashi stellt gleich zu Beginn klar, dass dieser Titel einen neuen Fokus bekommen soll. Es handele sich mitnichten nur einfach um eine Killermaschine, die nur das Töten im Sinn hat. In Ninja Gaiden III sollen wir tatsächlich mehr über die menschliche Seite des Charakter erfahren. Doch auf das übliche Spielprinzip, dass sich durchaus durch übertriebene Gewaltdarstellung und einen überhöhten Schwierigkeitsgrad auszeichnet, darauf will Hayashi natürlich nicht verzichten.

Nein, Ninja Gaiden III soll immer noch ziemlich schwer sein, denn es gilt, die bisherigen Freunde der Serie keinesfalls zu enttäuschen. Aber neben dem normalen und dem hohen Schwierigkeitsgrad steht zusätzlich eine einfachere, zugänglichere Spielvariante zur Auswahl - für Playstation Move. Die soll sich leichter anfühlen und damit ein neues Publikum ansprechen. Wer auf das gewohnte Spielkonzept steht, das ist Hayashis persönlicher Rat, sollte allerdings beim Standardcontroller bleiben.

Die Hauptrolle spielt noch immer Ryu Hayabusa. Im letzten Spiel wurde sein rechter Arm verflucht, was im dritten Teil einen integralen Bestandteil am Gameplay bewirken soll. Der Arm schaut immer ein wenig so aus, als sei er in Blut getaucht. Damit lassen sich bestimmte Spezialattacken ausführen, die das ohnehin blutige Spiel noch einmal brutaler erscheinen lassen. Ryu Hayabusa setzt zum Sprung an, stürzt sich auf den Feind und rammt ihn in den Boden. Da hilft auch kein "Ich will nicht sterben" - der Mann ist im Blutrausch. Falls der Titel überhaupt nach Deutschland kommt, so wird er mit zeimlicher Sicherheit nur geschnitten erscheinen.

Ninja Gaiden III, das ist nun auch ein bisschen Hayashis Sicht auf die Serie. Von seinem Ninja Gaiden zu sprechen, so weit würde er nicht gehen, schließlich "arbeiten an dem Spiel über 200 Menschen". Es lässt sich aber nicht bestreiten, dass es ein paar deutliche Änderungen gegenüber den Vorgänger gibt. Der Grund für die neue Sicht auf den Hauptcharakter, dem Wunsch mit Ninja Gaiden III den echten Ruy Hayabusa zu zeigen, sollen die Fans sein, die sich über die Geschichte beschwert hätten. Und natürlich sei man sich bei Team Ninja bewusst, dass nicht alle diese Ansicht teilen würden, aber das Gameplay sei immer noch dasselbe und das sei schließlich das wichtigste.

Ein paar neue Spielmechaniken haben sie sich trotzdem überlegt. An bestimmten Stellen kann Ruy nun Wände hinaufklettern und muss dafür ein kleines Spielchen mit den Schultertasten über sich ergehen lassen. Zudem schleicht er ein wenig mehr und versucht auf diese Art und Weise seine Gegner still und heimlich mit einer einzelnen Attacke aus dem Weg zu räumen. Völlig neu bei der Spielerfahrung sind aber auch die Emotionen seitens der Feinde. Werden sie getroffen, dann sterben sie nicht einfach schnell, sie schreien vor Schmerzen, flehen um Gnade. Das alles soll Teil der Spielerfahrung sein. Dazu geht es im späteren Verlauf auch nicht mehr nur darum, einfach nur zu töten.

Trotzdem legt Ninja Gaiden III einen Fokus auf den Umgang mit dem Schwert, ja es ist geradezu wichtig, dass man jeden Schlag, jeden Stich fühlt. Hayashi zufolge hätten Japaner dafür ein gutes Händchen. Sie kennen Ninjas von klein auf aus der Geschichte und beispielsweise Comics. Und auch wenn es sicherlich niemand selbst je erlebt hat, so soll es einen Konsens dafür geben, wie sich das anfühlt - eine Mischung aus Realität und Vorstellungskraft. Auf das Erlebnis - insbesondere mit Playstation Move - können wir gespannt sein.