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Planet Coaster: Console Edition

Planet Coaster: Console Edition

Wir haben eine Fahrt mit der Planet Coaster: Console Edition gemacht und verraten euch, ob es den Eintrittspreis wert ist.

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2016 erschien Frontiers Planet Coaster als moderner Nachfolger der RollerCoaster Tycoon-Serie, die nach ihrem dritten Ableger von der Bildfläche verschwand. Die Simulation hat innerhalb der vier Jahre eine leidenschaftliche Community von kreativen Köpfen aufgebaut und wurde mit mehreren Inhaltspaketen ausgebaut — einige davon bestehend aus Kollaborationen mit großen Franchise, wie Ghostbusters und Zurück in die Zukunft. Nun hat Planet Coaster seine Augen auf den Konsolenmarkt gerichtet und öffnet seine Pforten für eine neue Spielergruppe. Neben den zu erwartenden Anpassungen an die Steuerung hat die Console Edition auch einige andere Veränderungen an der Spielerfahrung vorgenommen. Doch machen diese das Spiel wirklich besser?

Sobald ihr das Spiel startet, habt ihr die Möglichkeit drei verschiedene Spielmodi zu spielen. Da wäre der Karriere-Modus, Sandbox-Modus und der Herausforderungs-Modus. Das meiste Geschehen, findet in Planet Coasters Karriere-Modus statt, bei denen wir die verschiedenen Mechaniken erlernen. Hierbei nehmen wir die Rolle eines frisch gebackenen Parkbesitzers ein und müssen einige erfolglose Parks vor dem Ruin retten, indem wir verschiedene Aufgaben absolvieren. Begleitet werden wir vom Parkdirektor Oswald B. Thompson und weiteren selbst ernannten Park-Experten, wie die Social Media-abhängige Jugendliche Lucy Summers. Ich fand das hin und her zwischen den Charakteren, die oftmals mit ihren Meinungen über die richtige Parkführung aufeinanderprallten, sehr amüsant. Es ist schön ein Simulationsspiel, die sich oftmals durch einen Fokus auf harte Fakten und Nummern auszeichnen, mit so viel Persönlichkeit und Charme zu sehen.

Der Sandbox-Modus ist ein Traum für Kreative, denn sämtliche Beschränkungen (inklusive der Finanzen) werden entfernt, sodass wir unserer Vorstellungskraft freien lauf lassen können. Der Herausforderungs-Modus bietet ähnliche Freiheiten an, doch zusätzlich werden uns Herausforderungen gestellt, die wir absolvieren müssen. Dabei können wir zwischen vier Schwierigkeitsstufen wählen. Diese beeinflussen Faktoren, wie das Geld was euch zu Beginn zur Verfügung steht, oder wie schnell die Fahrgeschäfte im Park kaputtgehen. Die erwähnten Herausforderungen sind komplett optional, bieten uns aber einen guten Weg um Geld einzusammeln, falls es mal ein bisschen eng wird. In einer Herausforderung müssen wir beispielsweise die Mitarbeiterbindung drei Monate lang hoch halten.

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Der Gameplay Loop macht unglaublich süchtig. Wir müssen unseren Park vergrößern, während wir Aspekte im Blick behalten wie die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter, den Ruf unseres Parks sowie die Gewährleistung stabiler Einnahmen. Um unser Geld im Blick zu behalten, müssen wir sicherstellen, dass die Fahrgeschäfte und Eintrittspreise in einem angemessenen Rahmen liegen und wir am Ende des Monats all unsere Angestellten bezahlen können. Die Zufriedenheit unserer Gäste hängt von verschiedenen Faktoren ab, dabei können wir jederzeit abrufen, was unseren Besuchern gefällt oder eben nicht gefällt. Vielleicht ist der Park zu dreckig, oder sie möchten mehr Getränkestände haben. Es liegt an uns, alles zu bewachen, um die verschiedenen Bedürfnisse zu befriedigen.

Planet Coaster: Console EditionPlanet Coaster: Console Edition

Es gibt so viele Optionen die uns zur Verfügung stehen, wenn wir den nächsten Schritt planen. Wir können Werbekampagnen laufen lassen, um die Aufmerksamkeit auf unseren Park zu lenken, ein Kredit hilft uns dabei, das nächste abgefahrene Fahrgeschäft zu bauen, auch wenn es außerhalb unseres Budgets liegt. Die Fahrgeschäfte müssen außerdem von Zeit zu Zeit mit einem neuen Stil ausgestattet werden, ansonsten sinkt die Wirkung der Fahrten auf eure Besucher — mit neuen Erfahrungen werden die Gäste immer wieder in den Park gezogen. Im Endeffekt ist der Weg zum Erfolg nicht mit ein paar Schritten erreicht. Stattdessen gibt es allerlei Optionen, mit denen wir herumexperimentieren können, um für ein besseres Ergebnis zu sorgen.

Bevor ich die Planet Coaster: Console Edition anfasste, hatte ich Bedenken darüber, wie gut sich die Steuerung an den Controller anpassen wird. Die Verwendung einer Maus und Tastatur fühlt sich für ein Simulationsspiel einfach intuitiv und richtig an, wenn wir durch die massige Anzahl von Menüs durchblättern. Ich freue mich zu berichten, dass es sich ziemlich gut anfühlt, zumindest die meiste Zeit. Mit dem linken Analog-Stick navigieren wir die Kamera, die Schultertasten können zum Zoomen verwendet werden. Wenn ihr die Menüs durchstöbert, könnt ihr (auf der Xbox) mit den LB- und RB-Tasten zwischen den vielen verschiedenen Kategorien umherschalten. Die meiste Zeit klappte das ganz gut, doch wenn ich nach etwas spezifischem gesucht habe, fühlte es sich etwas fummelig an. Mit dem Xbox-Controller nach einem Stichwort zu suchen ist auch nicht unbedingt spaßig, doch das ist nicht zu verhindern.

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Wer sich die Console Edition kaufen möchte der sollte sich darüber im Klaren sein, dass das Spiel nicht die zuvor veröffentlichten Erweiterungen beinhaltet. Falls ihr alles besitzen möchtet, müsst ihr diese also kaufen. Dabei bietet der Frontier Workshop eine gute preiswerte Alternative, mit all den von Spielern-generierten Inhalten. Es gibt tausende von Inhalten die von anderen Spielern entwickelt wurden, ich war sogar in der Lage mir gesamte Parks herunterzuladen, ebenso wie einige witzige Objekte. Darunter auch eine gigantische Statue von Toy Storys Woody und einen Millenium Falcon. Das ist eine tolle Art um die Community zu verbinden und den Wiederspielwert des Titels anzuhaben. So weit wie ich es sehen konnte, gibt es keine Crossplay-Unterstützung. Dafür gibt es eine Generationen übergreifende Unterstützung, sodass PS4- und PS5-Spieler in der Lage sind, ihre Ideen miteinander zu teilen. Falls ihr auf verschiedenen Plattformen spielt, scheint dies nicht möglich zu sein.

Auf der Xbox Series X konnte ich Planet Coaster in all seiner 4K-Schönheit erleben. Dabei war ich vor allem von der Beleuchtung und den Wassereffekten begeistert. Das Spiel wurde zwar nicht von Grund auf neu gebaut für die Plattform, doch ich kann definitiv sagen, dass es die schönste Park-Simulation ist, die ich jemals gespielt habe. Einige visuelle Fehler gab es jedoch. Sobald ich mit meiner Kamera heranzoomte um die Gäste zu beobachten, konnte ich sehen wie diese seltsam ineinander krachten und herumglitchen. Außerdem fehlt es den Modellen der Charaktere an Gesichtsdetails. Das kann jedoch verziehen werden, da es bereits von einem technischen Standpunkt ausgehend beeindruckend ist, dass so viele 3D-Modelle mit unserem Park zur selben Zeit interagieren können.

Planet Coaster: Console EditionPlanet Coaster: Console EditionPlanet Coaster: Console Edition

In Sachen neue Inhalte der Console Edition erhalten wir eine Metrik, den Oswald Eugene Counter, der uns darüber informiert wie sehr wir unsere Konsole mit Inhalten überladen. Auf der Xbox Series X war dies kein Problem und ich konnte einen ziemlich großen Park erbauen, doch das könnte für Spieler der vergangenen Generation zum Problem werden. Wer also auf der PS4- oder Xbox One-Version einen riesigen, komplexen Park erbauen möchte, der könnte enttäuscht werden. Auf dem PC gibt es diese Limitierung hingegen nicht.

Die Console Edition mag nicht unbedingt der beste Weg sein, um das optimale Planet Coaster-Spielerlebnis zu erhalten. Für Simulations-Fans ohne geeigneten PC ist die Planet Coaster: Console Edition hingehen ein Muss. Die Verwendung eines Controllers ist nicht ansatzweise so intuitiv wie die Verwendung von Maus und Tastatur, zudem scheint der Frontier Workshop keine Plattform-übergreifenden Interaktionen zu bieten. Nichtsdestotrotz ist es fesselnd dabei zuzusehen, wie unsere harte Arbeit sich auszahlt und unser Park wächst. Die Werkzeuge präsentieren kreativen Spieler viele Möglichkeiten, um mit den bunten, aufregenden Welten herumzuexperimentieren.

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08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
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Kreativen steht eine Vielzahl von Werkzeugen zur Verfügung. Unseren Park auszubauen und zu verwalten macht süchtig. Der Karriere-Modus wird mit vielen interessanten Charakteren zum Leben erweckt.
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Die Steuerung kann sich etwas klobig anfühlen. Der Frontier-Store ist nicht mit anderen Plattformen kompatibel. Es gibt ein Limit für euere Bauten.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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