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Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville

Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville

PopCap hat bemerkt, dass sich die Zombies versammeln und daraufhin Pflanzensamen gesät. Ihre neueste Ernte haben wir jetzt eingefahren.

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Plants vs. Zombies: Battle for NeighborvillePlants vs. Zombies: Battle for Neighborville
Trotz der Preview-Phase wirkt Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville noch sehr unbalanciert.

Es ist schon Wahnsinn, wie viel Zeit wir 2014 mit Plants vs. Zombies: Garden Warfare verbrachten. Vielleicht lag es daran, dass die Playstation 4 und die Xbox One zu der Zeit noch neue Konsolen waren und die Spielauswahl geringer ausfiel. Das Game war trotzdem ein großer Spaß, denn hinter der bunten Dekoration verbarg sich ein erstaunlich solides Action-Game mit abwechslungsreichen Klassen (wann tritt eine Sonnenblume schon mal gegen einen Zombie-Footballer an?). Garden Warfare war ein Militär-Shooter mit der Seele eines bunten, abwechslungsreichen und fröhlichen Arcade-Spiels. Wir würden sogar so weit gehen und behaupten, dass es PopCap mit dem Titel gelungen ist, die kontroversen Lootboxen zu einem Spaß zu machen.

Das ist natürlich ein kontroverses Thema, aber es brauchte eben kein echtes Geld, um neues Zeug freizuschalten. Der Erfolg schrie natürlich nach einem Nachfolger und mit Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 verwandelte sich das arcadige Actionspiel zu einen echten AAA-Titel. Doch wenn ein Spiel plötzlich ein sehr viel größeres Publikum bekommt, dann kann das auch zerstörerisch wirken und so war es bei der Fortsetzung. Die Menüs wurden mit einem Hub in einer offenen Welt ersetzt und überall lauerten Mikrotransaktion - der Unterhaltungsfaktor litt darunter erheblich. Das Spiel selbst war okay, aber es fehlte der Charme des ersten Teils. Es war nicht der Erfolg, den sich EA erhoffte und wir waren uns sicher, so bald keinen weiteren Teil zu sehen - bis vor kurzem das brandneue Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville erschien.

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Die Menge an neuen Inhalten in der überarbeiteten Hub-Welt hat uns regelrecht umgehauen. Zuerst haben wir uns in den Einzelspielermodus gestürzt, denn dort laufen wir herum, erledigen einfache Missionen, suchen nach Schätzen, knallen Gegner ab und wiederholen die Prozedur. Das allein wäre natürlich noch kein Kaufgrund (es wird übrigens eine konstante Internetverbindung vorausgesetzt), aber wir haben uns über die Abwechslung, die wir dort gefunden haben, trotzdem gefreut. Allerdings hat es PopCap beim Thema Humor wieder einmal ein bisschen übertrieben. Jeder Charakter hat zwar seine eigene Persönlichkeit bekommen, doch schon Garden Warfare 2 hätte von weniger Albernheiten profitiert. Battle for Neighborville macht einfach die ganze Zeit Witze über wirklich alles, sodass es fast aufgezwungen wirkt.

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Der Einzelspielermodus macht Spaß und bietet einige Abwechslung, ist aber kein Kaufgrund.

Trotzdem haben wir einiges an Zeit mit der Suche nach Schätzen verbracht und sind zum Ende der Kampagne gehetzt. Das war ganz lustig, doch der große Spaß beginnt natürlich beim Multiplayer. Uns hat Garden/Graveyard Ops am besten gefallen, das ist eine Art Hordemodus mit schwerer werdenden Gegnerwellen. Und weil die Klassen so unterschiedlich sind, können wir tatsächlich den Verlauf der Schlacht verändern, indem wir einfach die Klasse wechseln.

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Der Modus Battle Arena im Overwatch-Stil hat uns ebenfalls gut gefallen. Hier treten Viererteams mit einem einzigen Leben gegeneinander an, weshalb der Modus schnell sehr intensiv wird - intensiver als wir es in einem Spiel mit Pflanzen und Zombies für möglich gehalten hätten. Turf War feiert ebenfalls sein Comeback, allerdings hält sich der strategische Teil in Grenzen, weil wir mit zufälligen Spielern zusammengewürfelt werden, die alle glauben, sie spielen ein Deathmatch. So erreicht dieser Modus leider nie sein volles Potential.

Neben den erwähnten Modi erwartet uns natürlich auch ein echtes Deathmatch, das geht ja immer. Ihr entscheidet darin selbst, welche Klasse ihr spielen wollt und das hat ebenfalls großen Einfluss darauf, was im Spiel passiert. Es gibt Achievements, die euch ermutigen sollen, häufig die Charaktere zu wechseln und wer das auch macht, bekommt etwas mehr Abwechslung. Ansonsten dürfen sich Fans auf neue und zurückkehrende Figuren freuen.

Wie in den Vorgängern liegt ein starker Fokus auf das Freischalten kosmetischer Gegenstände. Es gibt viele Möglichkeiten das zu tun, bislang funktioniert das alles auch noch ohne Mikrotransaktionen - vielleicht hat EA ihre Lektion ja gelernt? Ich habe auf jeden Fall gemerkt, dass mir ein simples Menü lieber gewesen wäre, statt dieser riesigen, offenen Hub-Welt. Am Ende geht es dann doch um Bequemlichkeit und mehr ist nicht immer besser. Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville profitiert von seinem Hub-Bereich jedenfalls nicht, es wird vielmehr unnötig dadurch verlangsamt.

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Wie in den Vorgängern liegt ein starker Fokus auf das Freischalten kosmetischer Gegenstände.

Zu der phänomenalen Grafik können wir die Entwickler nur beglückwünschen. Das Spiel sieht großartig aus, obwohl das Design ein wenig an Nickelodeon erinnert - diese Art von Grafik liefert sonst nur Nintendo oder First-Party-Plattformer, wie Ratchet & Clank. Die Fülle an Details ist jedenfalls phänomenal und die Charaktermodelle und Animationen sehen großartig aus. Die gesamte Spielwelt wirkt lebendig und wird von einem sehr netten Soundtrack untermalt.

Das Spiel wird seit September in Abschnitten veröffentlicht und nähert sich seinem richtigen Veröffentlichungstermin. Trotz der Preview-Phase wirkt es jedoch noch sehr unbalanciert - das fängt bei den einzelnen Charakteren an und gilt letztlich auch für die beiden Fraktionen. Es fühlt sich deshalb so an, als würden die Zombies drei von vier Spielen gewinnen. Klar, dass Spiel ist gerade erst erschienen und wird noch viele Updates erhalten - aber die Balance ist aktuell ein Problem.

Wir haben uns trotzdem über das Game gefreut. Wir hatten viel Freude mit der Marke und Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville bringt den Spaß des Originals zurück. Das Spiel dürfte für jeden Spieler etwas zu bieten haben und die intensiven, hektischen Kämpfe machen es schwer, den Controller wieder aus der Hand zu legen. Es gibt aber noch Raum für Verbesserungen und wir hoffen, dass einige Fehler bald behoben werden.

07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
verschiedene Spielmodi, Einzelspielerkampagne ist neu, nette Präsentation, viel Freischaltbares, viele Einstellungsmöglichkeiten.
-
Charaktere sind nicht ausbalanciert, Humor zu dick aufgetragen, Hub-Welt fügt dem Spiel nichts hinzu.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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