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Playerunknown's Battlegrounds

Playerunknown's Battlegrounds - Aftermath

Nach dem Launch des neuen Event-Passes und dem großen Erangel-Update haben wir uns erneut in den Battle-Royale-Shooter geworfen.

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Die Eröffnung von Playerunknown's Battlegrounds wurde nie richtig erklärt und trägt eine seltsame Dissonanz in sich. Es steht ein Kampf um Leben und Tod bevor und trotzdem rennen ca. 100 nervöse Kämpfer wie kopflose Hühner wild durch die Gegend, schlagen sich gegenseitig und springen blöd herum. Dieser Gegensatz aus Absurdität und bevorstehendem Tod definiert ein ganzes Genre, was sowohl gut als auch schlecht ist. PUBG ist ein alter Hase im Battle-Royale-Genre, der noch eine ziemlich ernste Last-Man-Standing-Formel an den Tag legt. Der Titel mag nicht der allererste Battle-Royale-Shooter gewesen sein, doch er war der erste große Vertreter, der das Konzept in den Vordergrund hob.

Seither hat sich eine ganze Reihe von Entwicklern an eigenen Kopien versucht. Es gab einige sehr erfolgreiche Nachahmer, darunter Fortnite, mit dem Epic Games ihren alten Kumpels bei Bluehole ordentlich vor den Kopf gestoßen hat, sowie der erfolgreiche Blackout-Modus von Call of Duty: Black Ops 4 oder jüngste Erfolgsspiel Apex Legends. Viele anderen Namen sind bereits wieder in Vergessenheit geraten, andere blieben uns aufgrund kreativer Eigenheiten im Gedächtnis, weil sie eine bekannte Formel beispielsweise mit dem Battle-Royale-Gedanken sinnvoll erweitern (wie bei Tetris 99).Trotzdem stehen wir bereits zweifellos vor einem übersättigten Markt.

Trotz seines holperigen Starts hat Playerunknown's Battlegrounds die Battle-Royale-Formel von Anfang an schön definiert. PUBG war eindeutig etwas Besonderes und seine Essenz hat zahllose Spin-Offs hervorgerufen. Mittlerweile nennt sich der Entwickler PUBG Corp., die vierte Saison läuft zurzeit und es werden noch immer neue Inhalte geliefert. Über die Jahre kamen weitere Karten hinzu und jetzt wird die allererste Map - Erangel - überarbeitet. Ein Update bringt frischen Wind in die Arena, die bereits erste Ermüdungserscheinungen zeigte.

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Die Vorher-Nachher-Bilder machen deutlich, dass Erangel die grafisch schwächste der vier Karten war. Der frische Anstrich verbessert die Spielerfahrung, auch wenn sich fundamental nicht viel verändert. Die Texturen sind knackiger und detaillierter, was der Vorreiterrolle dieser Spielumgebung ein stückweit gerechter wird. Hier und da sind ein paar neue Details anzutreffen und immer wieder finden wir in der Spielwelt Hinweise darauf, was hier wohl vor uns geschehen sein könnte. Wenn ihr echte Fans seid, werden euch diese kleinen Veränderungen sicher begeistern. Der Rest von uns bekommt einfach eine hübschere Insel, was genauso gut ist.

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Die Erangel-Karte im neuen Look steht uns ab sofort mit drei weiteren Karten zur Verfügung (Miramar, Sanhok und Vikendi). Die abwechslungsreichen Umgebungen bilden eine nette Mischung und es gibt eine wachsende Auswahl an Spielmodi, um das Spielgeschehen frisch zu halten. Es kann argumentiert werden, dass die Community durch die Deathmatch-, Conquest- und Zombie-Modi zersplittert wird (was durch spezielle Server für Schulter- oder Ego-Perspektiven noch verstärkt wird), aber dank der hohen Spielerzahlen bleibt die Wartezeit zwischen den Matches meistens relativ kurz. Sollten das Interesse in Zukunft jedoch sinken, müssen wir diesen Punkt natürlich anders bewerten.

Um das zu verhindern müssen die Entwickler das Spiel weiterhin aktualisieren und sich ansprechend positionieren. Im letzten Jahr kam der Event Pass hinzu (das Äquivalent zum Battle Pass aus Fortnite) und der bot Spielern neue Möglichkeiten, mit denen sie sich kosmetische Gegenstände verdienen konnten. Fortschritte erzielt man in PUBG recht gemächlich, aber trotz des geringeren Tempos werden uns persönliche Ziele geboten und es gibt mit dem neuen Aftermatch-Pass nun sogar Koop-Missionen, in denen gemeinsam an einem Ziel gearbeitet wird.

Und dann wäre da ja auch noch dieses mobile Spiel, welches ursprünglich in China erschien. Der Titel bietet uns eine weitere Möglichkeit, uns an die Marke binden zu lassen und es birgt vor allem für junge Spieler eine spannende Einstiegsmöglichkeit. Vergessen wollen wir hierbei nicht den eSports-Bereich, der in verschiedenen Gebieten der Welt durchaus gesund wirkt. Durch den Wettbewerb kommen allerdings Hacker in das Spiel und PUBG hat an dieser Front doch einige merkliche Probleme. Natürlich versucht das Team währenddessen durch moderne Anti-Cheat-Maßnahmen die Spielerfahrung fair zu halten.

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Season 4 baut auf all diesen Dingen auf, führt aber auch kleinere Verbesserungen ein. Überarbeitet wurden beispielsweise der Verlauf der Blue Zone und ihr Einfluss auf das Match. Der ständig schrumpfende Todeskreis ist jetzt kleiner und zwingt die Spieler somit schneller zur Konfrontationen. Das ist nur eine subtile Veränderung, doch die macht einiges her. Außerdem müssen sich Spieler ständig mit neuen Gegenständen, Fahrzeugen und Waffen beschäftigen, um die aktuelle Wohlfühlzone zu finden.

Insgesamt entwickelt sich PUBG also weiter. Das Studio kann mit Epics wandelbarem Fortnite zwar nicht mithalten, doch dafür werden Spieler auch hier abwechslungsreiche Umgebungen und viel Beschäftigung vorfinden. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie das Spiel angegangen werden kann, allerdings befinden sich Koop-Missionen und die privaten Matches noch in der offenen Beta. Besonders wichtig ist die kontinuierlich Evolution des Gameplays, die uns mittlerweile souverän an Wänden hochklettern und Vorsprünge greifen lässt. PUBG darf auf jeden Fall nicht stillstehen, schließlich tritt es gegen einige namhafte Studios an.

Es braucht etwas Besonderes, um ganz oben im Battle-Royale-Genre mitzumischen, aber bisher ist es PUBG zumindest gelungen, relevant zu bleiben. Auf lange Sicht müssen laufend neue Inhalte dazukommen und einige Story-Elemente wären vielleicht ebenfalls hilfreich. Nachdem sich der ehemalige Call-of-Duty- und Dead-Space-Entwickler Glen Schofield der Firma angeschlossen hat, um an einer Einzelspielererfahrung im PUBG-Universum zu arbeiten, scheint es zumindest so, als würde genau das auch die Entwickler beschäftigen.

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