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The Wonderful 101

Project P-100

Nintendo und die Third-Party-Publisher bringen viele etablierte Marken und bekannte Protagonisten für die Wii U an den Start. Und eine ganze Reihe verlängerter Version älterer Games, die bereits auf der Xbox 360 und PS3 zu haben waren. Umso schöner ist es, auch komplett unbekannte Konzepte zu sehen. Dazu kommen die noch von den richtigen Leuten.

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Das japanische Studio Platinum Games hat uns mit Bayonetta und Vanquish zwei wunderbare Spiele geschenkt. Derzeit arbeiten für Konami an Metal Gear Rising: Revengeance, haben unlängst für Sega Anarchy Reigns erledigt. Für Nintendo sitzen sie nun an Project P-100, einem der wenigen Starttitel der Wii U, mit dem auf den ersten Blick wohl kaum jemand etwas anfangen kann.

Das Spiel zu beschreiben, fällt ein bisschen schwer. Es ist wohl am ehesten eine absurde, hektische Mischung aus Pikmin, Streets of Rage und God of War. Ein klassischer Brawler und dazu offensichtlich eine kunterbunte Reise. Alles wirkt sehr asiatisch überladen, der Bildschirm ist zu keinem Zeitpunkt wirklich leer. Aber das ist kein Problem mehr, sobald man ein paar Minuten gespielt und die ein bisschen herausfordernde Steuerung verinnerlicht hat. Aus der sich drehenden, isometrischen Perspektive schicken wir einen Trupp Helden auf die Reise, um die Welt vor einer außerirdischen Invasion zu retten.

Game Director ist Hideki Kamiya, der unter anderem die Viewtiful Joe-Serie verantwortet hat. Das erklärt sofort, warum der namenlose Held des Spiels (Nintendo nennt die Helden derzeit Bonzai-Mann, Automaten-Mann oder Toilettenschüssel-Mann ) aussieht wie ein kleiner Bruder des Action-Helden von Capcom. Er trägt immerhin einen ähnlich hautengen Spandex-Anzug und die bekannte schwarze Maske. So fühlen sich ein paar Fans schon einmal automatisch wie zu Hause.

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Das Gameplay ist auf das Spiel im Trupp fokussiert - gemeinsam sind wir stark.

Das Gameplay ist auf das Spiel im Trupp fokussiert. Der kann sich quasi nach Belieben organisch verformen. Entweder greifen wir im Schwarm an, sind dabei weniger schlagkräftig, laden aber die Batterien für die wichtigen Spezialangriffe auf. Die lassen sich mit Wischgesten auf dem Wii U-Gamepad auslösen. Selbst ausprobieren durften wir bisher drei davon. Mit einem Kreis lassen wir die Gruppe zu einer glühenden Faust werden, ein gewischter Pfeil nach oben baut sie zum blauen Schwert um und eine Ecke zaubert uns eine hübsche, grün leuchtende Pistole. Ganz unten steht immer der Held, der die Spezialwaffe wankend trägt und damit schlägt oder feuert. So lange, bis die Batterien alle sind.

Eine vierte Fähigkeit ist im Video sichtbar, das auch den Vierspieler-Modus anteasert. Mit vier Gruppen gleichzeitig auf dem Bildschirm wird das Chaos nicht kleiner, der Spielspaß allerdings sicher auch nicht. Im Vierspieler-Modus dürfte aber die Steuerung etwas anders gestaltet sein, denn vier Wii U-Gamepads gleichzeitig schafft die neue Konsole ja nicht. Es scheint so zu sein, dass jedem Spieler eine Spezialeigenschaft fest zugeordnet ist. Zu sehen ist auch, wie ein Spieler eine riesige, mobile Raketenstation auf einen mächtigen Roboter abfeuert oder alle vier auf hingemorphten Drachen durchs Level schweben.

In der sehr kurzen Demo durften wir vier Minimissionen in einem Vorstadtszenario spielen, das an der Blossom City Grundschule startet. Die Welt wird von eigenartigen Aliens und Maschinen bedroht, die wir aus dem Weg schaffen müssen. In kurzen Sequenzen geht es sehr arcadelastig zu Sache und bereits nach einer Minute steht der erste Zwischenendgegner im Weg. Ist der Mini-Mech erledigt, gibt‘s sofort einen Checkpoint nebst schnellem Rating der Performance. Und dann geht‘s sofort weiter. Es wirkt im besten Sinne wie ein Spiel aus der Blütezeit der Spielautomaten, nur ohne das wir immer wieder Geld nachwerfen müssen. Schnell, stylish und hektisch - das Platinum Games-Markezeichen ist fett eingebrannt in dieses vielleicht interessanteste Wii U-Spiel.

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Mit den Spezialfähigkeiten lassen sich übrigens Komboketten bauen, die die Angriffskraft erhöhen. Zudem kann die Gruppe sich zu einem Pudding verbinden, der als Schutzschild dient. Project P-100 ist schnelles Knöpfedrücken, viel Hektik, klar - aber es wartet durchaus viel System im Chaos. Die große Faust lässt sich mit der richtigen Button-Kombination zu einem Street Fighter-Uppercut hinreißen. Und auch aus der Knarre fliegen mit etwas Training stärkere Energiewellen, die an Ryu Hayabusas Sonic Boom erinnern. Die Entwickler haben jedenfalls keine Angst, augenzwinkernd in die Vergangenheit der Videospiele zu schauen.

An einer Stelle zeigt Platinum auch, wie sie das Wii U-Gamepad einbeziehen wollen außerhalb seiner Funktion als Controller und Auslöser der Spezialattacken. Mit der heraufbeschworenen Faust müssen wir eine riesige Schraube neben einem Tor drehen, um das zu öffnen. Gehen wir rein, findet das Spiel plötzlich nur auf dem Bildschirm des Gamepads statt und wird zum Third-Person-Actionadventure, während ein kleines Rätsel gelöst werden muss, um auf der anderen Seite der Garage wieder mit dem gesamten Trupp loskloppen zu können.

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Mit den Spezialfähigkeiten lassen sich übrigens Komboketten bauen, die die Angriffskraft erhöhen.

Der Trupp lässt sich übrigens unterwegs vergrößern, in dem wir Passanten oder Soldaten retten, die wir mit einer Kreisbewegung auf dem Gamepad in unsere Mitte holen. Wer das nicht macht, riskiert nicht nur eine schlechte Abschnittswertung, sondern wird auch bei den immer stärker und größer werdenden Gegner seine Probleme bekommen. Und wer Vanquish und Bayonetta kennt, der weiß wie sehr Platinum Games die Over-the-Top-Mentalität treiben können, wenn sie wollen.

Im zweiten Teil gibt's einen Vorgeschmack genau dieser Rezeptur. Wir dürfen noch schnell zwei Minuten auf einen riesigen Roboter namens Ghaguzin einprügeln. Wir starten auf seiner linken Hand, müssen dort drei glühende Punkte treffen. Ist das geschafft, müssen wir mit Hilfe einer Spezialfähigkeit, die an den Greifhaken von Link erinnert, hinüber zur anderen Hand gelangen. Zwischendurch versucht uns der riesige Roboter mit Feuer, Schlägen und einem gigantischen Bioshock-Bohrer zu zertrümmern. Die schlagkräftige Truppe kann sich auch Leitern bauen, um höher gelegene Abschnitte in einem Level zu besteigen, die mit einem Doppelsprung nicht erreichbar sind. Dort warten Upgrades und vor allem Batterien, um die Ladungsmöglichkeiten zu verbessern.

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