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Remember Me

Remember Me

Bei einem Spiel, das von Erinnerungen handelt, fühlt es sich schon fast natürlich an, dass wir bei der Enthüllung von Remember Me so viele Hinweise auf bekannte andere Titel finden. Aber gibt es unter all dem Vertrauten auch eine eigene Persönlichkeit von Remember Me?

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Capcoms Remember Me ist ein futuristisches Action-Rätsel-Spiel, das vom französischen Studio Dontnod entwickelt wird. Allein dieser Schritt zeigt Capcoms nun stärkere Orientierung auf den Westen. Das Spiel folgt dabei dem aktuellen Trend, das Szenario in der fernen Zukunft anzusiedeln. Doch es gibt einige Besonderheiten beim Stil und den Spielmechaniken.

"Sieht so aus, als hätte Capcom gern sein eigenes Uncharted", kommt mir gleich der erste Vergleich in den Kopf, nach dem ich die ersten Minuten der Spieldemonstration verfolgt habe. Filmreife Sprungsequenzen, gescriptete Ereignisse wie Explosionen und herunterfallende Steine, wilde Verfolgungsjagden und Schießereien - es gibt eine ganze Menge, das an die Abenteuer von Drake erinnert. Anders sind nur die Umgebung, die Technologie und die Heldin. Und auch die Grafik scheint nicht an die Gestiken in Uncharted heranzureichen.

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Nilin ist der Name der jungen und mutigen Protagonistin, die ihr Gedächtnis verloren hat. Ihre Posen erinnern ein wenig an Capcoms P.N.03, aber Nilin ist seriöser und direkter. Sie tanzt nicht und sie versucht nicht, uns zu hypnotisieren - sie kämpft, greift an und hackt sich in Computer. Nilin ist effektiv und praktisch veranlagt. Nachdem ihr Gedächtnis gelöscht wurde, bleibt ihr allerdings nur eine einzige Erinnerung und die ist beschrieben mit ihrer einzigartigen Fähigkeit, die kein anderer Hacker besitzt. Denn als Memory-Hunter verschafft sie sich Zugang zu Chips, die den Menschen in den Kopf implantiert wurden und verändert ihre Erinnerungen nach Belieben. Mit diesem Wissen geht sie auf die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit, unterstützt von Edge, dem Führer einer Aktivisten-Organisation.

"Viele bemängeln, dass Amnesie ein verbreitetes Thema in Videospielen ist und das stimmt. Aber wenn wir über die Intimität von Erinnerungen sprechen und was passieren kann, wenn wir sie ändern, macht dieses Thema für unser Spiel Sinn", rechtfertigt sich Jean-Maxime Moris, Game Director von Remember Me, der uns nach der Präsentation Rede und Antwort steht.

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Das Fünfte Element - noch so ein Vergleich, der aufkommt, wenn man die futuristische Stadt, die gerade noch im Aufbau begriffen ist, betrachtet. An jeder Ecke blicken wir auf aufdringliche und große Werbebanner einer Gesellschaft, die in der Gegend alles kontrolliert. Offene Areale mit versteckten Geheimnissen, saubere Korridore und schmutzige Seitengassen - kommt einem das nicht irgendwie schon aus Deus Ex bekannt vor?

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Wenn Nilin aber nicht gerade rennt oder springt, erinnert das Ganze schon wieder mehr an Batman: Arkham City. Die Kämpfe erfordern gutes Timing und der Fokus liegt bei einer angreifenden Gruppe auf dem aktuell angreifenden Feind. Doch es ist Nilins Fähigkeit in den Geist anderer einzudringen, die hier wirklich eine Besonderheit darstellt. Im Syndicate-Stil hacked Nilin in Windeseile Maschinen und Gehirne, lässt Köpfe heiß laufen und Piloten ihre Ausbildung vergessen oder bringt Männer sogar dazu, sich selbst zu töten. Für Letzteres allerdings braucht es schon etwas mehr als ein paar einfache Knopfdrücke.

Das ist dann auch der Moment, in dem Remember Me zu einem echten Rätselspiel wird. Während Nilin auch anderen Memory-Huntern begegnen kann, hat aber kein anderer solch eine Superkraft wie Nilin". Wenn sie sich Zugang zum Geist anderer verschafft, öffnet sich eine Ordnerstruktur des Gehirns. Wir haben nun kompletten Zugang zu allen Vorgängen, die Bewegungen und Gedanken steuern. Wir verändern sie nach Belieben und beobachten dann, nachdem wir den Kopf des Gegners wieder verlassen haben, die Auswirkungen.

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"Der Spieler ist der Puppenspieler und hat die volle Kontrolle: Mit dem linken Stick wird jede Szene beliebig zurück- und vorgespult. Als Memory-Hunter sind wir immer zuerst auf der Suche nach Störquellen, mit denen wir das Rätsel lösen. Es gibt eine ganze Reihe Kombinationsmöglichkeiten und einige davon sind lustig. Wie etwa, wenn wir während des Hackens eine Person töten. Dann können wir nicht mehr raus aus dem Körper, weil wir uns nicht daran erinnern können, dass wir tot sind", erklärt uns Moris das Konzept.

In der Demo-Version verschafft sich Nilin Zugang zum Kopf von Frank Forlan, einem Kommandeur der gegnerischen Seite. Das Ziel ist es, ihn dazu zu bringen, sich selbst zu erschießen. Warum verschaffen wir ihm deshalb also nicht einfach starke Schuldgefühle? In seinen Erinnerungen halten wir die Zeit an und spielen mit Objekten oder Lichtern, um die Szenerie zu verändern und Forlan an das glauben zu lassen, was wir ihn glauben lassen wollen. Wir verändern also die Erinnerung an einen Streit zwischen ihm und seiner Freundin, der nun möglicherweise eskaliert. Das sollte allerdings dann auch gleich funktionieren, denn es scheint so, als hätten wir nur begrenzte Möglichkeiten, den Vorgang zu wiederholen, sollte etwas schief gehen. Ich bin gespannt, ob und in welcher Form Spieler belohnt werden, die gleich beim ersten Versuch ihr Ziel erreichen.

Doch auch nach dem Einblick in diese Besonderheit von Remember Me, könnten einem noch immer Vergleiche mit Watch Dogs und sogar Mirror's Edge im Kopf herumschwirren oder sogar mit Filmen wie Matrix, Blade Runner, AI oder Minority Report. Aber alle Einflüsse zusammen machen aus Remember Me, zumindest auf den ersten Blick, einen stimmigen Titel im Trend der futuristischen Hacker-Spiele dieser Tage liegt. Mit Besonderheiten wie Nilins Fähigkeiten gelingt es dem Spiel dann aber gleichzeitig aus der Masse herauszustechen, ohne ein bloßer Mitläufer zu sein.

Einen komplett neuen Titel anzukündigen, ist in diesen Tagen ein wirkliches Risiko für Capcom. Für alle Teilnehmer der Pressekonferenz auf der Gamescom in diesem Jahr war es aber eine der positiveren Überraschungen und definitiv eine, an die man sich erinnert. Und das müssen wir auch, denn Remember Me soll erst im Mai 2013 erscheinen.

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