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Resident Evil 6

Resident Evil 6 Multiplayer-DLC

Der Ustanak stapft mächtig umher. Chris Redfield greift an. Das Automatikgewehr lässt einen Kugelhagel auf den fetten Mutanten prasseln. Dann kommt Jake Muller angeflogen und kickt ihm in den Rücken. Sherry ballert von der Brüstung mit dem Elefantentöter, währen es der Agent mit der Lightning Hawk knallen lässt. Und dann kommt noch ein Chris Redfield. Und noch einer.

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Gemeinsam versuchen die bis zu fünf Kämpfer, den Ustanak zu schwächen. Töten können sie ihn nicht, aber jeder Treffer bringt Punkte. Wird ein Spieler vom Ustanak tödlich getroffen, können die anderen ihn eine Weile lang wiederbeleben. Das bringt auch Punkte. Wer davon am Ende die meisten hat, gewinnt das Spiel. Das entscheidet sich, wie bei allen Spielmodi des neuen DLC-Paket zu Resident Evil 6, meistens erst ziemlich am Ende einer Spielrunde.

Das ist einerseits frustrierend, wenn man drei Minuten lang führt und dann kurz vor Ende stirbt und von einem Spieler einkassiert wird, der einfach nur nicht gestorben ist. Manch einer wird das als schlechtes Balancing identifizieren. Oder eben als Herausforderung.

Eine Runde im Predator-Modus dauert immer sechsmal zwei Minuten, wenn alle Slots gefüllt sind (zwei bis sechs Spieler sind möglich). Jeder schlüpft einmal in die Rolle des Ustanak und spielt danach fünf Runden im Team. Das Erlebnis ist hier erstaunlich schnell für ein Resident Evil und extrem actionreich. Der Ustanak kann sich Spieler mit seiner Klaue greifen, sie durch die Luft wirbeln und gegen Häuserwände oder Autodächer schleudern. Ist ein Spieler vom Ustanak gefangen, können nur noch die Teamkameraden helfen, so sie denn nicht gerade mit dem permanent problematischen Munitionsmangel zu kämpfen zu haben.

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Ist ein Spieler vom Ustanak gefangen, können nur noch die Teamkameraden helfen,

Resident Evil 6 will im Survivors-Modus noch schnellere Multiplayer-Gefechte liefern, scheitert hier aber an sich selbst. Die immer noch vergleichsweise statischen Bewegungen der Spielcharaktere kommen einfach mit den schnellen Gedanken der Action-Shooterspieler nicht mit. Man ist im Geiste schon drei Abbiegungen weiter, stolpert in der Realität aber gerne mal unbeholfen gegen und damit um die Ecken. Die Kamera ist dank dem kostenlose Update (ab dem 17. Dezember) nun flexibler einstellbar und weiter weg vom eigenen Charakter, was die Rundumsicht drastisch verbessert. An der etwas lahmen Steuerung ändert das nichts.

Sehr nett gemacht und auch für längere Zeit spannend ist dagegen das Konzept von Survivors. Wer stirbt, darf als B.O.W oder Zombie weiter Ärger machen und sind zwei der verbliebenen menschlichen Spieler getötet, wird man beim nächsten Respawn als echter Soldat wiedergeboren. Punkte kriegt man aber nur als menschlicher Spieler bei Treffern und Abschüssen aufs Konto - und abgerechnet wird auch hier erst am Schluss.

Onslaught zielt auf die direkte Konfrontation von zwei Spielern ab. Beide starten auf einer identischen Karte, aber getrennt voneinander. Sie werden von Gegner angegriffen und jeder erledigte Zombie oder B.O.W. lässt den Counter hochtickern. Per Knopfdruck kann man nun entscheiden, ob und wann man die Kombo unterbricht und die erledigten Typen den Gegner auf seine Karte schickt. Wer 30 Kills schafft, schickt den Monster-Moshpit automatisch rüber - dann gehen beim Gegner relativ sicher die Lichter aus.

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Wer in Survivors stirbt, darf als B.O.W oder Zombie weiter Ärger machen und kann sich auch wieder zurück ins Leben töten.

Auf den regnen dann nämlich förmlich Untote und Mutanten hinab, die er sich nun zusätzlich zu den sowieso angreifenden Gegner vom Hals schaffen muss. Einige wenige explosive Fässer räumen schnell ein Zehnerpack aus dem Weg, sie sind somit das wesentliche strategische Element im Spiel. Aber es gibt pro Karte nur vier, vielleicht fünf Level. Skills helfen natürlich auch, denn geht man einmal tödlich getroffen zu Boden, gewinnt der Gegner auch. Ganz egal, ob er vorher keinen einzigen Gegner getötet hat, sondern nur weggerannt ist.

Auffällig ist, wie stark Chris Redfield in eigentlich allen Spielmodi und auf vielen Karten relativ überlegen agiert. Er teilt gut aus, sein Automatikgewehr hat genug Munition und hohe Stoppwirkung. Außerdem ist Chris ausdauernd im Nahkampf mit Händen und Füßen - und steckt viel ein. Geübte Spieler werden natürlich auch in Jake, Leon, Sherry und dem Agent viele Talente entdecken. Aber nicht selten landen dann doch wieder alle bei Redfield, einfach weil er der ausgewogenste Charakter ist.

Für sich genommen sind die drei neuen Modi vor allen Dingen auch spannend und neuartig. Wer gerne schnelle Actionshooter wie Call of Duty: Black Ops 2 oder Battlefield 3 spielt, dem wird das Spieltempo aber viel zu langsam sein. Zumindest müsste dieser Jemand aber anerkennen, dass Capcom hier etwas Neues probiert mit seiner ehrwürdigen Serie. Genau das wiederum ist für alte Fans ein Problem. Aber die werden den Multiplayer von Resident Evil 6 ohnehin eher verschmähen und sich wohl lieber weiter dem No Hope-Schwierigkeitsgrad zuwenden.

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Im Onslaught-Modus regnen schnell mal Untote und Mutanten auf einen hinab.
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