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Shadow of the Tomb Raider

Shadow of the Tomb Raider

Im Abschluss der Trilogie erleben wir eine selbstsicherere Lara Croft, die die Konsequenzen ihres Handelns zu einer viel dunkleren Geschichte verwebt.

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Vor fünf Jahren wurde uns mit der Tomb Raider-Neuauflage auch eine neue Lara Croft vorgestellt, deren Geschichte dann zwei Jahr später mit Rise of the Tomb Raider weitergeführt wurde. Im September wird die Ursprungsgeschichte von Lara mit Shadow of the Tomb Raider ihre inhaltliche Auflösung bekommen und wir durften in London einen ersten Blick auf das Spiel werfen.

In der Demo finden wir uns in Mexiko wieder, zusammen mit unserem alten Freund Jonah. Wir versuchen herauszufinden, wo wohl der nächste Schatz versteckt sein mag, während wir einen Archäologen beschatten. Als der sich in Bewegung setzt, kommt es zu einer kleinen „Verfolgungsjagd", wobei wir dabei im Stil von Assassin's Creed mit der Menschenmenge verschmelzen und uns für kleine Rempler entschuldigen - es ist also keine Höchstgeschwindigkeitsverfolgungsjagd.

Die mysteriöse Figur begibt sich in ein geschütztes Gebiet mit übelaussehenden Wachen, also entledigen wir uns unserer Verkleidung und beginnen zu klettern, um ihn im Auge zu behalten. Ohne Verkleidung erinnert Laras Outfit sofort an die älteren Spiele, denn sie trägt echte Kampfkleidung - das Tank-Top aus dem ersten Spiel allerdings wurde durch eine taktische Weste ersetzt.

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Und nicht nur ihr Outfit erinnert an die älteren Spiele, auch ihre Selbstsicherheit ist stark sie in jenen Games, in denen sie schon eine etablierte Schatzsucherin war. In der Eröffnungsszene packt sie die Gelegenheit beim Schopf und geht ohne zu zögern ihrem Willen nach, um dann später den Schlüssel zu einem uralten Schatz zu finden. Der Schlüssel ist ein Dolch, der zu einer silbernen Kiste gehört.

Wir wollen hier nicht zu viel verraten, aber der Dolch wird noch große Konsequenzen haben - nicht nur für Lara, sondern auch für viele andere. Und die Entwickler haben uns genau das bestätigt: Dass unsere Aktionen im Spiel Konsequenzen haben werden. Wir wissen jetzt seit zwei Spielen, dass Lara mittlerweile dazu in der Lage ist, ihre Gegner auszuschalten und sich zu nehmen, was sie will. Jetzt soll dieses Verhalten echte Konsequenzen haben und das klingt vielversprechend.

Natürlich werden die bösen Jungs jetzt nicht plötzlich verschont, in dem Enthüllungstrailer wirkte Lara schon wie eine eiskalter Killerin und bereits im ersten Tutorial-Abschnitt lernen wir, leise zu töten. Die Animationen sind jetzt besonders brutal, das Erwürgen wurden durch eine Serie wilder Messerstiche ersetzt. Natürlich werden wir im Laufe des Abenteuers wieder Unmengen an Pfeilen und Kugeln verschießen.

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In Trailer sehen wir auch, wie Croft ihre Gegner wie der unsichtbare Predator ausschaltet, dann ungesehen wieder verschwindet und die Überlebenden in Angst zurücklässt. Im Spiel können wir uns wieder in Büschen und Sträuchern verstecken, aber diesmal dar sich Lara mit ihrem Rücken auch an Wände mit Ranken drücken und wird so nahezu unsichtbar.

Der Überlebensinstinkt wurde überarbeitet, um die Schleichpassagen einfacher zu machen. Der Instinkt wird mit dem rechten Stick aktiviert und zeigt dann interaktive Elemente, Wegpunkte und Gegner an, die aber jetzt farbcodiert sind. Gelbe Gegner befinden sich nicht in Sicht von anderen, während rote erst aus der Sichtlinie gelockt werden müssen, wenn wir keinen Alarm auslösen wollen. Sich so taktisch seine Opfer auszuwählen fühlt sich wirklich gut an.

Wenn der Alarm ausgelöst wird, kommt es natürlich zum offenen Kampf. Lara stehen die gleichen vier Waffenslots zur Verfügung wie schon früher. Jede Waffe hat ihre Stärken und Schwächen. Der Bogen ist gut für lautloses Vorgehen und die Schrotflinte ist optimal im Nahkampf. In dieser Abteilung ist alles beim Alten, überall liegt Munition und es gibt stets kleine Mauern und Kisten, die uns als Deckung dienen können.

Es scheint ein größerer Fokus auf Unterwasserexpeditionen zu liegen und es wurde viel getaucht, um an Schätze zu gelangen und in einem späterem Abschnitt (den wir euch nicht verderben wollen), war das Wasser im wahrsten Sinne überwältigend. Mit einem einfachen Knopfdruck können wir beim Tauchen in einer Lufttasche während einer Mini-Zwischensequenz kurz nach Luft schnappen, wodurch die Schwimmpassagen erheblich erleichtert werden. Das Grundthema ist hier die „Angst". In einer Sequenz schwimmen wir zwischen Felsen, als plötzlich mehrere Felsbrocken auf uns stürzen und wir in Panik versuchen, den Weg freizubekommen.

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Die Angst zeigt auch, wie düster das Spiel inhaltlich geworden ist. Aber auch rein faktisch. Die gesamte Demo spielte in großer Dunkelheit - ob es nun das Dorf im Kerzenlicht wie am Anfang ist oder die Tiefen eines Höhlensystems, in dem wir am Ende landen. Das gilt aber nicht nur für die Optik, auch das Grundthema ist düsterer und schwerer geworden. Croft ist selbstsicher und zuversichtlich, aber auch eine wilde Killerin, deren Aktionen viel Leid erzeugen. Es geht dabei nicht nur um ihre eigene Angst, sondern auch um jene, die sie bei anderen auslöst. Diesmal sind wir die Gefahr und nicht nur ein Rädchen im Getriebe - ähnlich wie der Dunkle Ritter, der in Gotham im Schatten jagt.

Die Umgebungen sind beeindruckend, besonders im Licht von tausenden Kerzen in den Straßen. Und es gibt riesige Höhlen, die uns zum Staunen bringen. Und wo wir gerade von den Höhlen sprechen, in diesem Spiel geht es darum, immer tiefer vorzudringen, während uns Angst und Dunkelheit umgeben. In den Höhlen finden wir die gleichen Artefakte und Rätsel wie früher, aber die Gräber haben etwas ominöses. Und die ausgedehnte Dunkelheit, die uns zu verschlingen droht, wirkt wie eine echte Gefahr.

Es ist mir schwergefallen, den Controller abzugeben, als die Demozeit abgelaufen war, was sicher ein gutes Zeichen ist. In Sachen Gameplay gibt es in Shadow of the Tomb Raider kaum Unterschiede zu den Vorgängern, aber wir erleben eine sehr andere Seite von Lara und der düstere Ton ist interessant. Wenn Eidos Montreal fortsetzt, was Crystal Dynamics angefangen hat, stehen uns tolle und wichtige Momente mit der legendären Lara bevor.

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KRITIK. Von Sam Bishop

Es soll der definierende Moment im Leben der Lara Croft werden, dieses abschließende Spiel der Trilogie. Schafft es das auch?



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